XQD-Speicher und Datenraten

Wie schon erwähnt, ist die Ausstattung der Kamera bemerkenswert komplett. Aktuell wird sogar noch eine 32GB XQD Speicherkarte und Vegas Pro 12 als Schnittsoftware beigepackt.



Das ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Die maximalen Datenraten dieser Kamera (150 Mbits ergo nicht mal 19 MB/s) würden auch locker mit modernen SD(HC)/UHS-I-Karten zu stemmen sein und die Kamera hätte hierfür sogar einen eigenen SD-Slot. Nach dem letzten Stand der Dinge soll dieser Slot jedoch nur für Updates oder Profile und irgendwann per Firmware-Update zur AVCHD-Aufnahme genutzt werden können. 4K Videos sowie die interessanteren FullHD-Aufnahmeoptionen mit 50 Mbits werden dagegen nicht auf den spürbar günstigeren SD(XC)-Karten landen können.



Somit setzt Sony mit XQD einzig und alleine auf einen neuen Standard, der noch nicht breit im Markt vertreten ist. XQD-Karten fertigt außer Lexar momentan nur Sony und die aktuellen Preise sind tatsächlich für eine Kaufentscheidung relevant. Die mitgelieferte 32GB Karte aus der N-Serie schreibt mit 60 MB/s und liest mit 125 MB/s und kostet aktuell (Stand 11/2013) noch 155 Euro im Internet. Günstiger bekommt man die Karten kaum und weder der Flash-Riese Sandisk noch andere Alternativ-Hersteller haben bis heute XQD-Karten angekündigt. Es ist wahrscheinlich, dass die Speicherpreise für XQD deswegen nicht so schnell purzeln werden, wie man es von den anderen Speicherkarten in den letzten Jahren durch die große Konkurrenz gewohnt war.



Ein externer XQD-Reader ist übrigens auch nicht gerade im Supermarkt um die Ecke erhältlich, jedoch bekommt man zwei USB 3.0 Geräte für unter 50 Euro im Internet. Wir hatten für unseren Test noch keines vor Ort, weshalb wir die Daten immer noch umständlich per trägem USB 2.0 aus der Kamera schaufeln mussten.






Codecs

Beim Codec setzt Sony auf Altbekanntes. Trotz 4K bleibt es bei der bewährten AVC-Codierung statt der moderneren h.265/HEVC-Variante. Letztere würde zwar nochmal Bandbreite sparen, ist aber noch zu rechenintensiv. Schon bei der Sony FDR-AX1 wirkt die ganze Kamera sehr träge, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass die Signalprozessoren sehr viel mit der 4K-Verarbeitung zu leisten haben. Auch die Menüführung reagiert deutlich träger, als man es typischerweise von Sony kennt. Hier ist mit kommenden Prozessoren wohl noch ein guter Raum für zukünftige Verbesserungen.



Sony nennt seinen neuen Consumer 4K-Codec übrigens XAVC. Die hier in der Sony FDR-AX1 benutzte Conusmervariante XAVS-S limitiert alle Profile auf 8 Bit 4:2:0. Bei praktisch allen Software-Herstellern wurde diese Unterstützung bereits integriert, so dass das leidliche Henne-Ei Problem bei den Schnittprogrammen dieses mal nicht auftritt. Auch hier erweist sich AVC als Vorteil, da sich ein 4K-h264-Codec schneller integrieren lässt, als eine komplett neue h.265/HEVC-Variante.



Der Schnitt mit 4K ist jedoch trotzdem alles andere als anspruchslos und die Systemlast ist nicht unerheblich. Schließlich muss das System bei einem 4K-Clip mindestens so viel ackern, wie ansonsten für vier parallele AVCHD-Ströme. Mit bis zu 150 Mbit liegt XAVC-S im Pixeldurchsatz sogar teilweise höher als AVCHD. Bei 50/60p liegt es mit 150 Mbits deutlich über den 4 x28 Mbits, die AVCHD einnehmen würde. Bei 24/25p mit maximal 100 Mbits, liegt es dagegen ungefähr auf dem selben Niveau von 4 x 24 Mbits bei AVCHD.




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