Test Nikon Coolpix P340 - Günstige Hostentaschen-Filmkamera?

Nikon Coolpix P340 - Günstige Hostentaschen-Filmkamera?

Mehr aus Spaß wollten wir einmal sehen, ob denn eine 300 Euro Knipse wie die Nikon Coolpix P340 im Videomodus einen Nutzen daraus zieht, dass sie de Facto einen echten 4K-Sensor verbaut hat. Mit erstaunlichem Ergebnis...

// 13:49 Mo, 12. Jan 2015von

Nachdem wir uns in der letzten Zeit ja hauptsächlich mit 4K Camcordern und Systemkameras abgegeben haben, wollten wir unserer Neugier auch mal wieder freien Lauf lassen, ob denn die kleinen Knipsen, die ja angeblich durch die Smartphone-Konkurrenz kaum noch gekauft werden, auch noch größere Sprünge im Bereich Video machen. Anlass war eigentlich die Sony A7s, die ja als erste FullFrame-Kamera ein bemerkenswert scharfes FullHD-Bild aufzeichnen kann. Offensichtlich hilft dabei die geringe Pixelanzahl von gerade einmal 12 Mpixel, das Bild sauber in der Kamera herunterzuskalieren.



Die Nikon CoolPix P340
Die Nikon CoolPix P340


Nun gibt es aber auch schon unter 300 Euro Fotoknipsen wie die Nikon Coolpix P340, die ebenfalls "nur" einen 12 Mpix-Sensor besitzen und somit vielleicht auch ein gutes Pixelverhältnis bieten, um günstig ein sauberes FullHD-Bild aufzuzeichnen. Gedacht, probiert, und bitteschön unser Ergebnis:



Die Nikon CoolPix P340 im slashCAM FullHD-Schärfe-Test
Die Nikon CoolPix P340 im slashCAM FullHD-Schärfe-Test


Da staunen wir nun aber nicht schlecht. Die Schärfe im Videomodus liegt deutlich über den meisten DSLRs und Systemkameras im Markt. Scheinbar kann die Kamera tatsächlich das gute 12 MPixel-Verhältnis nutzen, um ein extrem sauberes FullHD-Bild zu erzeugen.



Auch gegenüber weitaus teureren Consumer-Camcordern bietet die Kamera dabei eine bemerkenswert große Chipfläche von 1/1,7-Zoll. Das entspricht ca. einem horizontalen Crop-Faktor von 4,86. Und weil die Chipfläche von relativ wenigen wenigen Pixeln (Pitch ca. 1,8um) bevölkert ist, ist der Dynamic Range ebenfalls besser, als wir von einem Gerät dieser Größe erwartet hätten. DXO-Mark sieht die Dynamik sogar bei fast 12 Blendenstufen.



Das Objektiv ist ebenfalls recht lichtstark, zumindest in der Anfangsbrennweite (5.1-25,5mm/f1.8-5.6). Dazu gibt es einen aktiven Bildstabilisator und sogar einen eingebauten ND-Filter (!!).



Für die Bildeinstellung gibt es drei Picture Controls, darunter auch das Neutral Profil, das man für eine cinematische Anmutung in Sättigung, Kontrast und Schärfe weit zurückdrehen kann (und mit dem auch unser Schärfe-Testbild oben geschossen wurde). Tatsächlich lässt sich hiermit die künstliche Nachschärfung im Videomodus praktisch komplett zurückfahren. Auch gibt einen mehrfach belegten Objektiv-Ring sowie eine frei definierbare Funktionstaste (z.B. für den Bildstabilisator). Auch ist ein derart scharfes 3-Zoll-Display (921.000 Subpixel) in dieser Preisklasse ebenfalls eher selten zu finden.



Doch nicht alles an dieser Kamera kann uns überzeugen: Dass der Einschaltknopf pfriemelig ist störte uns dabei weniger und auch die etwas langsamen Menüs sind nicht wirklich ein Problem. Mehr besorgt da schon die etwas filigrane Verarbeitung und die Haptik der Kamera. Da sie sehr leicht ist, wirkt sie recht zerbrechlich, aber dies darf man einem portablen Konzept vielleicht auch nicht ankreiden.





Das größte Manko ist jedoch eine unnötige Einschränkung der Videofunktion: Shutter, ISO und Blende sind im Videomodus nicht direkt beherrschbar. Drückt man im vollmanuellen Modus die (separate) Filmaufnahme-Taste, so benutzt die Kamera ungefragt andere Aufnahme-Parameter. Dabei ist es egal, ob sich die Kamera im vollmanuellen, irgendeinem halbmanuellen Modus oder im Automatik-Modus befindet. Wir dachten zuerst noch, dass man über die Belichtungskorrektur in den Automatik-Modi zumindest die Parameter zum Filmen festhalten könnte, aber selbst dies ist nach unserer Erfahrung nach bei der P340 nicht möglich.



Für alle, die sowieso eine Automatik bevorzugen, hier noch unsere Testkasten-Shots...




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