4K-Performance-Messungen
Das führt uns direkt zu unseren 4K-Performance Tests. Nachdem es unter Windows kein FinalCutPro X gibt, kann ein direkter Vergleich mit dem aktuellen Macbook Pro nur unter Premiere und Resolve stattfinden. Dabei haben haben wir uns an den Aufgaben aus unserem Macbook Pro Test 2018 orientiert:
4K (UHD) ARRI ProRes 24fps in Premiere Pro CC (2019)
In Premiere Pro CC 2019 gelingt es dem MSI P65 Creator 8RF-451 in höchster Wiedergabequalität einen ProRES HQ Clip in voller Auflösung ohne Dropped Frames wiederzugeben. Spielt man im Default-Modus ab (also indem man die "Wiedergabe mit hoher Qualität" deaktiviert) so lassen sich zwei Spuren bei hundertprozentiger Auflösung wiedergeben. Ein dritter Clip bringt dann das Notebook an seine Grenzen, so dass es hier schon gelegentlich zum Verlust einzelner Frames kommen kann. Das entspricht ungefähr auch dem Verhalten auf dem neuen MacBook Pro unter Premiere. FinalCutPro X kann hier dagegen flüssiger agieren.
5K REDCODE 8:1 24 fps in Premiere Pro CC 2019
Um REDCODE RAW 5K Material unter Adobes Premiere Pro CC 2019 abspielen zu können benötigt man auf dem MSI P65 ebenfalls eine reduzierte Auflösung. Jedoch genügt in höchster Wiedergabequalität eine Reduzierung auf die Hälfte, um keine Frames mehr auszulassen. Das aktuelle Macbook Pro 2018 muss hierbei auf eine Viertelbild -Vorschau reduziert werden.
Panasonic VariCAM 4K (Cine) AVC Intra 4:2:2 10 Bit, 24 fps in Premiere Pro CC 2019
Im Gegensatz zum Einsatz auf dem Macbook Pro 2018 kann Premiere Pro CC am MSI-Notebook das Varicam Material sowohl skaliert als auch unskaliert ohne Frameverluste in optimaler Wiedergabequalität abspielen. Nachdem die Skalierung über die GPU läuft, hätte uns ein Einbrechen der Performance hier auch sehr gewundert.
Beim Hauptprozessor liegen Apple und MSI ja dicht beieinander, jedoch liegt die GPU Leistung des MSI auf dem Papier deutlich höher. Und das wollen wir ein weiteres mal unter DaVinci Resolve betrachten, das bekanntlicherweise die GPU bei Videoaufgaben besonders gut nutzen kann.
DaVinci Resolve 15.2
Bevor wir in DaVinci Resolve in den Color Room wandern, wollen wir auch hier einen kurzen Blick auf die Schnitt Perfomance werfen. Schließlich hat sich das Programm ja seit einigen Generationen zu einem vollwertigen Editor gemausert.
DaVinci Resolve 15 liegt auf dem MSI P65 Creator in der Playback-Performance gut im Rennen. So kann das Programm noch knapp (bei 95% CPU Auslastung) drei ARRI-ProRES-Clips in voller Auflösung ohne Dropped Frames wiedergeben. Ebenfalls ohne Framedrops schafft es zwei Varicam 4K-Clips in höchster Qualität. Einzig bei REDCode in 5K Auflösung muss auch das P65 unter Resolve einen Gang runterschalten und kann diese Clips nur mit halber Qualität ruckelfrei wiedergeben.
Zu Höchstleistungen läuft das MSI P65 Creator dann in den GPU-Tests auf. Hier kann die integrierte GTX 1070 MaxQ zeigen, dass sich im flachen Gehäuse echte Desktop-Performance versteckt. Hierbei lassen wir am besten die Zahlen für sich sprechen:
Modell | Max Num Curved Nodes Full 24p Playback | Motion Blur Better,Large,30.0 | Spatial NR,small,50,50 | Spatial NR,small,100,100 | Temp NR 1 Faster Small 50 50 50 | Temp NR 2 better large 50 50 50 |
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MacBook Pro 2016 | 9 | 4,5 | 8 | 2 | 7 | 3,5 |
MacBook Pro 2018 | 19 | 7 | 15 | 4 | 12 | 5,5 |
MSI P65 GTX 1070Q | 38 | 19 | 24 | 7,5 | 24 | 15 |
Desktop | ||||||
Vega 56 BIOS V64 | 62 | 24 | 24 | 18,5 | 24 | 24 |
Alle Benchmarks mit Version 15.2 von DaVinci Resolve Studio
Alle Werte stellen die Wiedergabe in fps dar,bis auf "Max Num Curved Nodes" (=Anzahl der maximalen Nodes bei ruckelfreier 24p-Wiedergabe).
An eine dedizierte, besonders leistungsfähige Desktop-Grafikkarte (wie z.B. die Vega56 von AMD) kommt das Notebook zwar nicht heran, jedoch liegt die Performance des MSI P65 auf dem Niveau eines guten Desktop-PCs. Die Kühlung der GPU ist dabei erstaunlich effektiv. Selbst beim Abspielen von heftigen GPU-Effekten an der Leistungsgrenze sank die Performance in Resolve über die Zeit nicht ab.
Diese volle Leistung lässt sich dem Laptop allerdings nur entlocken, solange er am Netzteil angeschlossen ist. Wir fanden keine Option das Notebook ohne Netzteil auf höchster Leistung zu betreiben. Was ja grundsätzlich auch nachvollziehbar ist.
Die Lautstärke des ansonsten sehr leisen Notebooks steigt unter Last deutlich an und sackt glücklicherweise auch ebenso schnell ab, sobald der Rechner wieder weniger gefordert ist. Dank den aktuellen Caching-Algorithmen in Resolve lief der Rechner bei typischer Schnittarbeit dabei nur relativ selten "auf Hochtouren."