After Effects und Jaguar
Was für den Videoschnitt gilt, hat ebenso für den Bereich Compositing Bedeutung. In unseren Rendertests hat sich in Sachen Rendergeschwindigkeit im Vergleich zwischen OS 9, OS 10.1.5 und 10.2 nicht besonders viel getan - dafür jedoch in Sachen stabilem Multitasking. Der Erfahrung nach ist Compositing vor allem der Bereich, wo am häufigsten zwischen einzelnen Applikationen gewechselt wird. Typischer Weise hat man After Effects, Photoshop, Illustrator, Final Cut und eventuell noch einen Soundsequencer offen und wechselt in regelmäßigen Abständen zwischen den einzelnen Applikationen. Wenn man dazu noch seinen Webbrowser oben hat, um in sich in Newsgroups auszutauschen und auch nicht auf seine Mail verzichten möchte, sind da eine ganze Reihe von Applikationen offen und teilweise parallel am Arbeiten. Das dies ohne Einfrieren und Systemabstürze funktioniert muss Mac OS 10.2 hoch angerechnet werden.
Wer in After Effects an größeren Projekten im Team mit mehreren Arbeitsprozessen arbeitet, wird viel mit dem Exportieren von Einzelbildsequenzen zu tun haben. Diese müssen dann möglichst unkompliziert Anderen zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung gestellt werden. Mit der Freigabe von Ordnern für Windows-User ist dies noch einfacher geworden. Einfach den Ordner, in den After Effects die Bildsequenzen exportiert freigeben und die Windows-Kollegen können loslegen.

Wer in hohen Auflösungen (2 oder 4k) für Film oder HDTV arbeitet und langwierige Renderprojekte vor sich hat, wird den Unix-Unterbau von Mac OS 10.2 zu schätzen lernen. Ganz gleich ob After Effects oder der Media Cleaner ihre Renderjobs gerade abarbeiten. Wer über Basis-Wissen im Umgang mit dem Terminal (Shell) und SSH verfügt, kann seine Renderjobs remote beaufsichtigen und gegebenenfalls Programme beenden oder sogar den gesamten Rechner runterfahren. Hierfür wird lediglich eine eigenständige IP-Adresse benötigt. Ist diese vorhanden, wird der Rechner in den Systemeinstellungen "Sharing" unter "Entfernte Anmeldung" für den Zugriff per SSH freigegeben. Während der Renderjob läuft, kann man nun bequem von zu Hause per SSH-Client über ein 56k-Modem kontrollieren, wie weit der Renderjob ist und entsprechend reagieren: cool.