Mit rund 1.500 Euro Listenpreis ist der neue LG 31 Zoll 4K-Monitor auf den ersten Blick kein günstiges Vergnügen. Besonders, wenn man bedenkt, dass man gute 28 Zoll-4K Monitore mittlerweile schon unter 500 Euro bekommt. Uns hat daher interessiert, ob sich der Aufpreis für Videobearbeiter tatsächlich lohnen kann…
Sieht man sich die Spezifikationen des LG 31MU97-B an, so merkt man schnell, dass es aktuell eigentlich kaum einen vergleichbaren Monitor auf dem Markt gibt. Sein Panel verfügt über eine native 4K-Cinema Auflösung, die mit 4096 x 2160 Pixeln noch etwas über dem gerade weit verbreiteten Consumer-UHD-Format (3840x 2160 Pixel) liegt. Für Kinoproduktionen wird dieses Format gerne empfohlen und wer nativ (z.B. mit der Panasonic GH4 oder Samsung NX1) in echtem 4K produziert kann hierfür sicher einen Monitor mit pixelnativer Vorschau gut gebrauchen.
Sieht man sich einmal bei Geizhals um, was native 4K-Monitore ansonsten kosten, darf man den LG in dieser Geräteklasse fast schon als Schnäppchen bezeichnen.
Doch die etwas erhöhte Auflösung alleine rechtfertigt nicht den Preis. Im Gegensatz zur günstigen UHD-TN-Panel-Masse ist der LG 31MU97-B dazu mit einem echten IPS-Panel ausgestattet. Ein großer Vorteil eines solchen IPS-Panels besteht in seiner Farbstabilität bei verschiedenen Blickwinkeln. Je größer ein Display desto kritischer werden TN-Panels. Schon bei 28 Zoll Modellen fällt uns immer wieder auf, dass man nicht einmal den Kopf bewegen muss, um die Blickwinkelproblematik zu erleben. Alleine durch die große Bildschirmfläche gibt es in manchen Bereichen automatisch einen suboptimalen Blickwinkel, der veränderte Farben zeigt. Bei IPS bleiben die Farben dagegen deutlich blickwinkelstabiler und dieser Unterschied fällt neben einem TN-Panel sofort auf. Dennoch wirkt auch auf einem IPS-Panel bei fast 32 Zoll Größe eine homogene Farbfläche nicht komplett homogen. Erst von etwas weiter weg wirkt die Fläche einfarbig, jedoch braucht man für diesen Fall weder 4K noch einen Arbeitsplatzmonitor. Das ist jedoch ein grundsätzliches Problem mit Monitoren dieser Größe. Eine gewisse Blickwinkel-Abhängigkeit ist prinzipbedingt ab einer bestimmten Größe bei einem Büro-typischen Betrachtungsabstand unvermeidbar. Von allem, was wir bisher an 4K-Monitoren zu Gesicht bekommen haben liegt die Abbildungleistung des LG 31MU97-B definitiv im Spitzenfeld. Die Entspiegelung ist ebenfalls gut gelungen und gegenüber TN-Modellen eine wahre Wohltat für die Augen.
Wer von der Pivot-Funktion Gebrauch machen will (also den Monitor um 90 gedreht aufrecht betreiben will), kommt um IPS praktisch gar nicht herum. Denn auf TN-Panels wird das Bild hier in der Regel sofort unansehnlich. Eine Pivot-Funktion bietet der Ständer des LG 31MU97-B tatsächlich auch, dafür lässt er sich nicht seitlich schwenken, was wir persönlich auch nicht als sonderlich wichtig empfinden. Schließlich kann man hierfür ja den Monitor als ganzes drehen. Für alle anderen Fälle ist das Display selbstredend natürlich noch höhenverstellbar und neigbar.