2D
Die Technik hinter der TD10 könnte für das Geld fast als reine 2D-Kamera durchgehen. Zumindest ähneln die technischen Daten im 2D-Modus bereits einer gehobenen Sony Consumer-Kamera der 1.000 Euro Klasse. Das betrifft sowohl die Bildqualität als auch teilweise die Einstellmöglichkeiten, denn es gibt sogar einen manuellen Shutter. Der ausklappbare Bildschirm der TD10 ist dabei mit 3,5 Zoll sogar noch größer ausgefallen, als bei den aktuellen 2D-Top-Modellen (CX690, CX700) mit 3,0 Zoll, was das Touchdisplay noch besser bedienbar macht. Dafür reagiert das Menü im Gegenzug insgesamt etwas träger. Das Menü ist übrigens wie bei allen 2011 Modellen von der NEX übernommen und wirkt mit seinen bunten Icons für ambitionierte Anwender etwas verspielt.
Einstellhilfen wie Expanded Fokus oder Zebra (die ja nun mit der HDR-CX700 zur Verfügung stehen), wurden in der TD10 nicht freigeschaltet. Auch Möglichkeiten zur manuellen Veränderung der Bildcharakteristik fehlen komplett und die Tonaussteuerung beschränkt sich auf 2 Zustände. Dafür funktioniert der Touchfokus sehr zuverlässig unter Beibehaltung von anderen manuellen Einstellungen. In diesem Bereich muss Panasonic nach wie vor passen. Dafür ist die grundsätzliche Einstellung der Kamera teilweise etwas umständlich. Man kann praktisch alle wichtigen Werte nur in der zweiten Menüebene einstellen. Alternativ gibt es natürlich noch das Drehrädchen am Objektiv, das jedoch durch seine Vielfachbelegung ebenfalls nichts für Filmer mit wenig Geduld ist.
3D
Doch all das kennt man ja schon von Sonys anderen 2D-Modellen und die meisten Anwender dürften ja in erster Linie wegen dem 3D-Modus zur TD10 greifen und auch am häufigsten in diesem Modus filmen. Hier stellen sich die genannten Probleme gar nicht, weil es schlicht noch weitaus weniger Kontrolle als im 2D-Modus gibt. Exakter gesagt kann man im 3D-Modus nur den Fokus und eine Belichtungskorrektur einstellen. Nicht verfügbar sind dagegen Weißabgleich, Touch-Fokus, Blende und Verschlusszeit. Wer hier Kontrolle wünscht, muss also weiterhin zu einer Bastellösung aus zwei Kameras greifen (oder warten, was die JVC GS-TD1 hier bieten wird).
Doch gegenüber einer Doppel-Kamera-Lösung weist die TD10 auch zwei große Vorteile auf:
1.Der Zoom bleibt im 3D-Modus einsetzbar und kann sogar während der Aufnahme benutzt werden.
2.Die 3D-Aufzeichung erfolgt in einem File. Syncho-Probleme wie nachträgliches Zusammenrechnen sowie sonstige Abgleichskorrekturen entfallen somit vollständig.
Der maximale Weitwinkel ist im 3D-Modus ebenfalls etwas eingeschränkt (ca. 35mm vs. 29,8mm), was jedoch für eine 3D-Consumer-Kamera immer noch ein sehr guter Wert ist.