Audio satt
Die Audio-Anschluss-Möglichkeiten sind dagegen absolut professionell ausgelegt: Wer den mitgelieferten Mini-Henkel auf die Kamera schraubt, bekommt zusätzlich zum eingebauten Stereo-Mikrofon zwei echte XLR-Eingänge, die sich komplett über manuelle Regler steuern lassen. Hierbei kann man nicht nur zwischen Line/Mic-Empfindlichkeit umschalten: Auch eine 48V-Phantomspeisung ist pro Kanal zuweisbar und beide Kanäle sind über Potentiometer getrennt aussteuerbar. Als Bonus findet sich zusätzlich noch ein einfaches Mono-Richtmikrofon im Lieferumfang. Zum Abhören steht selbstredend ein Miniklinken-Anschluss für Kopfhörer bereit. Verschmerzbar: Der Mini-Klinken-Eingang für Mikrofone wurde gegenüber dem Vorgänger weggespart.
Die professionelle Ausstattung runden dazu zwei Netzteile ab, wovon eines für externes Akku-Laden und eines zum Netzbetrieb des Camcorders (allerdings ohne Laden des Akkus!) dient.
Bedienung
Die von 3 auf 6 Stück erweiterten Custom-Keys stellen eine echte Arbeitserleichterung dar. Zebra und Peaking dürften dabei wohl bei den meisten Anwendern einen Stammplatz einnehmen. Bei dem kompletten Satz an vorhandenen, manuellen Knöpfen fällt es fast schon schwer, die offenen Plätze noch sinnvoll zu füllen.
Wer sich dennoch einmal ins Menü verirrt, findet dort eine neue Menüstruktur vor, die relativ übersichtlich gelungen ist. Allerdings sind die Menüpunkte auf dem Display deutlich kleiner als bei allen Konkurrenten und die Schriftgröße lässt sich auch nicht verändern. Bemerkenswerterweise lässt sich hier neben zahlreichen, professionellen Bildcharakteritik-Parametern unter anderem auch auch ein Timecode einstellen. Unter den „üblichen Funktionen“ vermissten wir nichts.
Format-Profi
Wir schon der Vorgänger beherrscht die GY-HM150 eine Aufzeichnung in Sonys Profi-Format XDCAM EX mit 35 Mbit/s, was wohl in dieser Preislage das herausragendste Merkmal der Kamera darstellt. Auf Wunsch kann Sie aber auch HDV-kompatible Videostöme mit 25 Mbit/s erzeugen. Dazu kann der Kamermann alternativ wählen, ob er diese Dateien in Quicktime-Containern für Final Cut Pro, oder als MP4-File für den PC speichern will. Dabei sollte man diese Unterscheidung durchaus erst nehmen. Denn während wir mit den Quicktime-Files wirklich direkt in der Final Cut Pro Timeline arbeiten konnten, waren diese auf dem PC in keinem Schnitt-Programm zu lesen. Der Grund: Ohne eine Final Cut Pro Lizenz muss man für Quicktime bei Apple den MPEG2-Codec für 20 Dollar als Komponente separat erwerben. Die alternativen MP4/XDECAM EX Container konnten dagegen problemlos (und ohne weitere Lizenzeinkäufe) in Premiere CS5, Edius 6 und Vegas 11 importiert werden.
Da alle HD-Formate auf MPEG2 basieren, gerät der Schnitt deutlicher flüssiger als AVCHD. Man kann sogar direkt von der Speicherkarte über einen SDHC-Lesegerät am PC oder Mac losschneiden. Bequemer geht es wohl kaum.



















