Bildqualität
Was einmal wieder die meisten Leser am brennendsten interessieren dürfte ist die Bildqualität, und da gibt es nach der GZ-HD40-Überraschung im letzten Jahr leider nicht so Gutes zu berichten. Die GZ-HD300 liefert auch bei gutem Licht allenfalls ein durchschnittliches HD-Bild ab, das sich trotz hoher Datenrate nicht an der Systemgrenze von FullHD bewegt.

Bei der gemessenen Auflösung kommt die neue JVC nicht an das Klassenniveau der Konkurrenz heran. Die Kontrastdifferenzierung endet schon bei ca. 65 Prozent des theoretischen Maximums.

Schon mit bloßem Auge erkennt man in den Ringen starke Moiré-Störungen. Auch Artefakte finden sich hier- und da (z.B. am Ende der vertikalen Trompete).

Die Farbauflösung ist dagegen nicht zu beanstanden und geht vielleicht nur einen Tick zu früh in die Knie. Dieser Effekt dürfte in der Praxis jedoch kaum relevant sein.

Die Everio neigt im maximalen Weitwinkel zu einer Tonnenverzeichnung, die jedoch nicht sonderlich gravierend ausfällt.

Bei gutem Licht stören vor allem die chromatischen Verschiebungen bei satten Farben (vor allem rot). So franst die Farbe an Objekträndern gelegentlich etwas aus, was auch ungeschulte Augen auf den heutzutage messerscharfen HD-Displays durchaus wahrnehmen können. Auch unsere Testschallplatte wird von einem mysteriösen Blauschleier umgeben.

Im Schwachlicht muss sich der 1/4-Zoll-Sensor den Gesetzen der Physik geschlagen geben. Trotz relativ niedriger Pixeldichte reicht die Fläche einfach nicht aus, um hier irgendwie positiv zu überraschen. Das Bild wirkt trübe und unscharf. Dafür sind entsprechende Low-Light Artefakte auch weniger ausgeprägt, als bei der schärferen Konkurrenz.

Bei der Störgeräuschen ist die Everio nur Mittelmaß, dafür lässt sie die Höhen auch ohne starken Beschnitt passieren.