Test Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Canon Magic Lantern RAW - Unsere erste Einschätzung

Mal wieder in Zusammenarbeit mit EOSHD hatten wir heute die Möglichkeit uns einmal näher mit der aktuellen Magic Lantern Firmware an der Canon EOS 5D Mk3 zu befassen und dabei die ersten praktischen Eindrücke zu sammeln...

Mal wieder in Kooperation mit unserem Fast-Nachbarn Andrew Reid von EOSHD, hatten wir heute die Möglichkeit uns einmal näher mit der aktuellen Magic Lantern Firmware an der 5D Mk3 zu befassen und einmal praktische Eindrücke zu sammeln. Unser Build war ein paar Tage alt, damit bei unseren Testaufnhamen nichts schiefgeht. Darum könnte und dürfte einiges von dem geschriebenen sicherlich in paar Tagen schon wieder ganz anders aussehen...




1:1 Crop? - Noch nicht fertig

Zuallererst müssen wir erwähnen, dass uns pixelgenaue Aufnahmen unseres Testcharts in den 1:1-Crop-Modi nicht gelangen. Grund hierfür war in erster Linie, dass man in diesen Modi noch keinen verlässlichen Bildausschnitt in der Vorschau bekommt. Laut Andrew laufen diese Modi noch nicht so zuverlässig stabil, dass eine Einschätzung hierzu noch schwer fällt. Was wir allerdings an Aufnahmen in diversen Auflösungen zu Gesicht bekamen, sah schon sehr gut aus. Wir sind höchst optimistisch, dass wir hier in naher Zukunft noch einige positive Überraschungen erleben werden.





FullFrame HD

Den Fullframe-Mode fanden wir dagegen bisher nicht so spannend, weil er ja laut Magic Lantern die gleichen Scaling-Mechanismen benutzt wie bei der normalen h264-Aufnahme. Dachten wir, doch wurden dann eines besseren belehrt: Hier unser ISO-Chart als RAW-Video mit ca. 83MB/s im FullFrame-Modus:



ISO-Chart an 5D Mk3 RAW im FullFrame-Modus
ISO-Chart an 5D Mk3 RAW im FullFrame-Modus


Das haute uns dann doch aus den Socken. Zwar liegt die erzielbare Schärfe nicht ganz an einer C100/300, die natürlich von ihrem für FullHD optimierten Sensor profitiert. Dennoch liegt die erzielbare Schärfe in diesem Modus definitiv in der DSLR-Oberliga. Unter diesem Aspekt sollte man sich dazu ins Gedächtnis rufen, dass es sich hierbei um eine Aufnahme mit einem FullFrame-Sensor handelt und diese dazu komplett ohne künstliche Nachschärfung von der RAW-Datei entwickelt wurde. Schon eine sehr leichte nachträgliche Schärfung der 8 Bit Datei zeigt, wie viel Spielraum hier noch im Raw-Material für die Postproduktion enthalten ist.



ISO-Chart an 5D Mk3 RAW im FullFrame-Modus - nachgeschärft
ISO-Chart an 5D Mk3 RAW im FullFrame-Modus - nachgeschärft


Gepaart mit der beispiellosen Dynamik, die man durch die RAW-Dateien hat bekommt man hier plötzlich eine Kamera, die kaum Konkurrenz neben sich hat. Die 83MB/s Datenrate waren stabil ohne Framedropping oder 4GB Limit durchgehend mit der 64 GB Komputerbay-1000x-Karte erzielbar. Und gleichzeitig liegt das Signal auch noch am HDMI-Port für externes 8 Bit Recording an. Allerdings fiel uns auf, dass der Bildausschnitt hier nicht hundertprozentig mit der RAW-Aufnahme übereinstimmte. (Die RAW Dateien deckten einen noch größeren Bildausschnitt ab.)





Die Entwicklung erfolgte mit dem Raw2dng-Tool und waren unter Windows absolut problemlos. Allerdings glauben wir noch ein paar kleine Fehler beim Debayering zu sehen. Hier werden wir in Zukunft sicherlich noch einmal näher nachpeepen. Die 83 MB/s selbst sind auf aktuellen Rechnern noch absolut handelbar, dazu etablieren sich gerade Lösungen um die Dateien per Batch z.b. nach ProRes log, oder ähnliche Codecs zu wandeln.





Fazit

Die Objektiv-Auswahl an Fullframe ist und bleibt einfach eine Liga für sich. Äquivalente Linsen wie das Walimex 25mm/1.4 entfalten hiermit eine Bildwirkung, für die man als entsprechende Optik für Super35mm lange (und sehr teuer) suchen darf. Das war ja schon früher so, aber durch den nun ziemlich scharfen RAW-Modus mit der ungeheuren Dynamik wird die Canon 5D Mk3 zu einem Biest, das keinen direkten Konkurrenten im Markt hat. Die Datenberge sind definitiv noch zu bewältigen und der Preis für zwei schnelle CF-Karten, von denen eine im Hintergrund an einem Mini-Laptop mit einem einfachen USB-3.0 CF-Reader gebackupt werden kann, ist im Vergleich zu einem externen Recorder mehr als moderat. Und man darf auch nicht vergessen: Der Hack ist noch lange nicht in trockenen Tüchern, an der finalen Version wird noch fleißig gefeilt. Sollten dann noch die 1:1-Crop Modes stabile Wirklichkeit werden, stellt sich die 5D Mk3 plötzlich und völlig überraschend als das flexible Universaltool dar, auf das viele IndyFilmer immer gewartet hatten. Unsere denkbar tiefste Verneigung gilt A1ex und dem restlichen Magic Lantern Team. Was hier passiert hat die Bezeichnung Magic wahrhaft verdient.



Wie unser Crop Calculator zeigt, könnten mit einer schnelleren Karte bei 123MB/s Auflösungen von 2880 x 1080 bei einem Cinemascope-ähnlichen Bildausschnitt möglich werden. Und wer sich noch einmal in der Praxis davon überzeugen will, was heute schon geht, der sollte sich bei Vimeo einmal Andrews erstes Video herunterladen (nicht auf Vimeo kucken, sondern unten mp4-Download wählen um im VLC Fullscreen ansehen). Der versteht dann vielleicht unsere Begeisterung ein wenig besser.


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