...und besseres Schwachlicht?
Und hier gab es die größte Überraschung im Test. Denn zwischen der Canon HF S10 und HF S11gibt es tatsächlich einen signifikanten Unterschied in der Lichtleistung. Scheinbar ist es Canon nur durch ein Firmware-Update gelungen, die Schwachlichteigenschaften bei der HF S11 messbar zu verbessern. Auf jeden Fall beeindruckend.
Bedienung
Canon bietet bei der HF S11 auf den ersten Blick viele üppige Möglichkeiten: Über den „Set“-Knopf am Monitorrand stehen viele Funktionen im Direktzugriff via „Quickmenü“ zur Verfügung (Videoleuchte, Digitaleffekte, Pre-Recording, BLC - elektronisch Verstärkung, manuelle Belichtung, Fokus, Mikrofonpegel, Gesichtserkennung und Telekonverter). Wer die Touchscreens von Sony und Panasonic gewöhnt ist, findet den Joystick am Displayrand vielleicht etwas „unproduktiv“. Dennoch lassen sich hiermit nach etwas Übung schnell die gewünschten Funktionen treffen. Außerdem findet sich ja noch ein spezielles Drehrad neben dem Objektiv, über das sich ähnlich wie bei einem Objektiv-Ring fokussieren lässt. Über die Individualtaste „CUSTOM“ lässt sich dieses Rad auch mit vier alternativen Vorgaben belegen: Belichtung, Hilfsfunktionen (wie Zebra oder Peaking), Mikrofonpegel und AGC (Automatic Gain Controll – Verstärkungsbegrenzer von 0 bis 18 dB).
Zum Scharfstellen gibt es Zebra-Funktionen und Peaking. Hier liegt jedoch auch der größte Schwachpunkt der Kamera: Um diese Fokussierhilfen an- und auszuschalten muss man tief ins Menü. Man kann ihn zwar auch auf die Custom-Taste legen, nur kann man in diesem Fall nicht mehr manuell über den Ring fokussieren.
100 Prozent-Ansicht
Gegenüber den Konkurrenten fällt vor allem die 100-Prozent Ansicht auf, bei der wirklich der gesamte Bildinhalt ohne Overscan auf dem Display der Kamera angezeigt werden kann. Dass diese Ansicht einen eigenen, nicht unerheblichen Trauerrand mitbringt ist dabei noch verschmerzbar. In der Praxis funktioniert diese Anzeige aber nur, solange man danach keine weitere Funktion des Camcorders aktiviert. Justiert man adagegen die Schärfe nach oder wählt man irgendeine andere Funktion fällt das Display ausnahmslos in den Overscan-Modus zurück. Auch ein Einsatz während der Aufnahme war nicht möglich. Damit wirkt ist diese Funktion wie schon beim Vorgängermodell irgendwie etwas praxisfern.