Außenaufnahmen

Da die Kamera im Testlabor stillhalten muß, stellen die dort erzeugten Bildeindrücke einerseits immer das Bestmögliche dar (keine Bewegungsunschärfen), andererseits „versendet“ sich wiederum vieles bei realen Motiven (etwa Anflüge von Moirés uä.). Daher wie immer auch ein Blick auf einige repräsentative Aufnahmesituationen, welche leider (ebenfalls wie immer) nicht zu einem direkten Vergleich zur Hero 4 herangezogen werden können. Gedreht haben wir durchgehend mit neutraler Farbeinstellung.



Ob die erhöhte Datenrate von 60 auf 100 Mbit/s im 4K-Modus auch einen tatsächlich sichtbaren Qualitätssprung mit sich bringt (oder lediglich noch unhandlichere Dateigrößen), ist hierbei sicherlich die spannendste Frage. Das Mehr an verfügbaren Daten müsste optimalerweise zu einer genaueren bzw. schärferen Wiedergabe von Details führen, da die Komprimierung weniger herzhaft zugreifen muß. Dazu zwei pixelnative Crops im Vergleich – welches Bild aus welchem Modus stammt, lösen wir im nächsten Absatz auf, damit sich jeder ein eigenes, unvoreingenommenes Urteil bilden kann:



4K-Crop A
4K-Crop A


( hier nochmal ein größerer Bildausschnitt)



4K-Crop B
4K-Crop B


( hier nochmal ein größerer Bildausschnitt)



Wie beispielsweise am entfernt liegendem Hausdach zu erkennen ist, bleiben in Bild B (aufgenommen mit 100Mbit/s) in der Tat mehr Einzelhalten erhalten. In Bild A (60Mbit/s) verschwimmen dagegen die Ziegel. Bei einem abspielenden Video wird man auf solche Feinheiten wohl nicht unbedingt achten (können) – zumal die Ansicht ständig wechselt –, außerdem ist dies wie gesagt ein kleiner Ausschnitt aus dem 4K-Bild: aus dieser Nähe werden die Bilder quasi nie betrachtet. Dennoch: wem es um das letzte Stück Bildqualität gelegen ist, der sollte also im 100 Mbit-Modus aufzeichnen.





Ansonsten fällt generell auf, daß die Schärfeleistung an den Bildrändern deutlich abfällt, vor allem bei entfernten Motiven. Damit haben jedoch alle Actioncams aufgrund ihrer kleinen, aber extremen Weitwinkellinse zu kämpfen, ähnlich verhält es sich mit chromatischen Aberrationen. Diese treten gelegentlich auch bei der Sony auf.



Im Full HD-Modus bietet die Kamera mehr Aufnahme-Optionen als in UHD. So läßt sich sowohl die elektronische Bildstabilisation hinzuschalten, wobei wie stets der Aufnahmewinkel beschnitten wird, als auch mit einer höheren Bildwiederholrate von 60 BpS filmen. Beides kann den Aufnahmen zugute kommen (ruhigere Kameraführung bzw. weniger Bewegungsunschärfe, wobei ersteres auch nachträglich durch eine Stabilisierung mit entsprechender Software erzielt werden kann), sodaß man jeweils abwägen muß, wie wichtig eine höhere Bildauflösung im Vergleich ist.



Einen kurzen Bewegtbildeindruck gibt folgender Clip in Full HD 60p, einmal ohne und einmal mit zugeschalteter elektronischer Bildstabilisation. Aufgenommen in XAVC S, neutrales Farbprofil (ohne nachträgliche Farbkorrektur). Wie das Bild aussieht, bevor die Youtube-Komprimierung zuschlägt, zeigt dieser Framegrab.








Fazit

In Sachen 4K-Bildqualität ist es Sony mit der X1000 klar gelungen, Marktführer GoPro auf den zweiten Platz zu verweisen – die saubere Sensorauslesung resultiert in einem schärferen Bild und Dank einer optional hohen Datenrate bleiben bei der Kompression auch mehr Details erhalten. Im Full HD Modus sehen wir die beiden Kameras etwa gleichauf.



Sogar günstiger ist die X1000 zu haben, nämlich aktuell ab ca. 400 Euro (ohne Fernbedienung). Aber ob es Sony etwas nutzt, ist eine andere Frage, denn das „coolere“ Gadget wird die GoPro allemal in der allgemeinen Wahrnehmung bleiben; die Marke ist ja quasi synonym mit der Gattung Actioncam.


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