Camcorder, Schnittprogramme und Compositing-Lösungen. Wir liefern kompakte Übersicht über die besten Produkte von 2007, die man unserer Meinung für sein Geld bekommen kann. Den Anfang machen diesmal die Camcorder, bei denen zwei Sieger schon vor vor einem Jahr erhältlich waren.
Wir haben alle Produkte in Preisklassen eingeteilt. Schließlich wird fast jede Kaufentscheidung von einem maximalem Budget bestimmt. In Zeiten des Internet-Handels sind unverbindliche Preisempfehlungen und Listenpreise jedoch alles andere als allgemeingültig. Wir ordnen die Produkte daher eher pragmatisch um die jeweiligen Preisklassen herum. In der 1000 Euro-Preisklasse landen beispielsweise Produkte mit Online-Preisen zwischen 500 und 1500 Euro.
Camcorderthemen – 2007
Wir empfehlen seit 2007 nur noch die Anschaffung eines hochauflösenden Camcorders. Bei der Format-Wahl sehen wir nach wie vor HDV in Führung. Denn obwohl das Filmen auf Speicherkarte oder Festplatte gegenüber Tapes einen echten Komfort-Gewinn darstellt, kann uns AVCHD aufgrund der schlechten Nachbearbeitungsmöglichkeiten nach wie vor nicht sonderlich überzeugen. Es gibt zwar die ersten AVCHD-Schnittprogramme auf dem Markt, jedoch macht die Nachbearbeitung nicht sonderlich Spaß. Für einen ernsthaften Schnitt wird man am ehesten mit Intermediate-Codecs arbeiten, was den Vorteil der leichten Handhabbarkeit und geringen Datenraten von AVCHD jedoch wieder zunichte macht. Außerdem scheint sich AVCHD (auch wenn Panasonic das vielleicht anders sieht) wohl vor allem als HD-Videoformat für besonders „anspruchslose“ Consumer-Camcorder ohne große Einstellmöglichkeiten und sinnvolle Features durchzusetzen. Leider, denn von allen AVCHD-Modellen hat uns die Panasonic HDC-SD1 wegen ihres akzeptablen Weitwinkels und der guten Low-Light-Fähigkeit bisher am besten gefallen. Doch der günstigere Nachfolger HDC-SD5 weist (wohl auch aus Kostengründen) all diese Vorteile schon nicht mehr auf.
Bis AVCHD (vielleicht durch eine gesteigerte Datenrate oder 4:2:2-Aufzeichnung) einen echten Vorteil gegenüber HDV aufweist, bleibt für uns HDV daher weiterhin die beste Wahl im semiprofessionellen Video-Segment.
Modellvielfalt
Sony hat es seit der Einführung der Canon-HDV-Modelle schwerer als erwartet. Die Sony HDV-Cams unter 2000 Euro kommen bei der Bildqualität nicht ganz an das Canon-Duo HV10/HV20 heran. Einzig die HDR-HC7 kann sich wegen des Lanc-Anschlusses und der etwas besseren Verarbeitung in Spezialfällen von der HV20 absondern, steht allerdings in der Bildqualität und einigen Austattungsmerkmalen trotz 15 Prozentigem Mehrpreis hinter der HV20 zurück. Am obersten Ende der 1000 Euro-Klasse erscheint zwar noch JVCs GZ-HD7 mit ein paar interessanten Konzepten, jedoch verhindern hier zu viele Detailprobleme eine Empfehlung. Gleiches gilt für die JVC GZ-HD3.
In der 2000 Euro-Klasse gibt es seltsamerweise nach wie vor überhaupt keine aktuellen Geräte. Im Preisbereich um die 3000 Euro kämpft Sony ebenfalls ziemlich schwer gegen die Canon -Dominanz: Sowohl die HDR-FX1 als auch die HDR-FX7 sind zwar keine schlechten Camcorder, aber Canons XH A1 bietet hier für moderate 15 Prozent Aufpreis einfach in jeder Hinsicht (Anschlüsse, Bedienung, Bildqualität) spürbar mehr. Eine moderate Preissenkung bei den Sony-Modellen könnten diese in die 2000 Euro-Klasse rutschen lassen, jedoch scheint dies nicht mehr sehr wahrscheinlich.
In der 7000 Euro Klasse stiehlt Sony dagegen mit der PMW-EX1 neuerdings allen Canon- und JVC-Profi-Modellen die Show. Wir sind gespannt, was sich die Professional-Sparten gegen diesen Angriff in Zukunft positionieren werden. Wenn Sony jetzt noch ein Konkurrenzprodukt zu Canons Console vorweisen könnte (oder Adobe OnLocation entsprechend aufbohren würde) wäre der Coup perfekt.
Die slashCAM- Kauftipps Camcorder 2007
Hier nun kurz zusammengefasst, welche Camcorder aus dem Jahr 2007 unserer Meinung nach ihr Geld besonders wert sind.

Die Canon HV20 verbindet eine ausgezeichnete Bildqualität (die in der HDV-Liga ganz oben mitspielt) mit (für die Preisklasse) sehr guten manuellen Bild-Einstellmöglichkeiten. Dazu gesellt sich ein bisher einzigartiger 25p-Modus.
Die Schattenseiten
Die Anmutung der Kamera geht etwas in Richtung Plastikspielzeug. Dazu fehlt es an echtem Weitwinkel und die Bedienung ist unnötig stark eingeschränkt.
Fazit
Wer einen guten Weitwinkel-Adapter einplant und sich an die etwas verspielte Bedienung gewöhnt, bekommt bei der HV20 momentan unschlagbar viel Bildqualität fürs Geld.
zum ausführlichen Test der Canon HV20

Die Canon XH A1 ist ein wahres Technik-Wunder: Schärfste Aufnahmen gepaart mit traumhafter Audio-Austattung, dazu exzellente manuelle Eingriffsmöglichkeiten, sehr gutes Low-Light-Verhalten und guter Weitwinkel. Im Zusammenspiel mit der optionalen Console-Software wächst die XH A1 zu einem potenten HDV-Produktionssystem, dem momentan kein Konkurrent in dieser Form etwas entgegensetzen kann.
Die Schattenseiten
Besonders in den Randbereichen des Objektivs zeigt die Kamera leichte chromatische Aberrationen, die geschulten Augen durchaus auffallen können. Außerdem will die Kamera erst einmal justiert sein, bevor die Automatiken so funktionieren wie gewünscht.
Fazit
Wer kein blutiger Automatik-Filmer ist, bekommt mit der XH A1 manuelle Möglichkeiten geboten, die bisher mit der XL H1 fast das dreifache gekostet haben.
zum ausführlichen Test der Canon XH-A1

Es sieht so aus, als sei mit der PMW-EX1 Sony zum Jahresende noch ein Volltreffer gelungen: Absolut überzeugende Technik mit praktisch allen erdenklichen (und oben drauf noch einigen innovativen) Einstellmöglichkeiten gepaart mit einem sehr guten Objektiv und extrem lichtstarken CMOS-CCDS machen diese Kamera zum Objekt der Begierde vieler Filmer.
Die Schattenseiten
Gegen Canons Console kann Sony noch nichts entgegensetzen und die neuen SxS-Speicherkarten sind extrem teuer. Außerdem ist sie für eine Handycam doch eine Spur zu schwer und kopflastig um länger aus der Hand zu filmen.
Fazit
Keine Frage: Ob Image-, Hochzeits- oder Dokumentarfilmer. Diese Kamera dürfte sich in nächster Zeit als das Arbeitstier für den kommerziellen Einsatz unter 10.000 Euro etablieren. Und das wird die Konkurrenz (hoffentlich) spürbar anstacheln.
zum ausführlichen Test der Sony PMW-EX1


















