Kontrolle
Überhaupt ist es eine Geschmacksfrage, ob man während der Aufnahme gerne die übrigen Spuren zur Kontrolle hören will. In unserem Fall einer deutschen Nachsynchronisation, störte die englische Originalstimme beim Einsprechen eher. In diesem Fall kann man einfach die Kontrolllautstärke herunter drehen (Abbildung 3G). Während der Aufnahme (und auch wirklich nur dann) bleibt so der Kopfhörer stumm.
Ist Ihre erste Aufnahme „im Kasten“, so können Sie das eben aufgenommene Audiofile einfach probehören (Abbildung 3H). Sie können diese bei Bedarf auch sofort wieder löschen (Abbildung 3I). Final Cut Pro nimmt Ihre Aufnahmen übrigens immer zuerst ins RAM auf. Erst wenn Sie mit der nächsten Aufnahme beginnen, wird aus Ihrer letzten Aufnahme eine Datei auf der Festplatte.
Audio anlegen
Nachdem die Audioclips auf der Timeline liegen, muss man diese meistens noch anpassen. Durch einen Doppelklick in der Timeline lässt sich der Clip in einem rudimetären Audioeditor bearbeiten. Durch verschieben der In- und Out-Punkte (Abbildung 4A) kann der richtige Ein- und Ausstieg gefunden und auch der vorhin erwähnte Früheinstieg noch gerettet werden. Die Lautstärke des Clips lässt sich ebenfalls justieren (Abbildung 4B). Gegebenenfalls sogar mit Keyframes an dem Lautstärke-Gummiband (Abbildung 4C). Dadurch lassen sich beispielsweise Störgeräusche in den Redepausen (wie Räuspern) schnell wegblenden.

Meistens will man die Audioclips anschließend auf der Timeline noch etwas verschieben. Das funktioniert zwar mit der Maus ganz gut, oft ist man jedoch in einer zu groben Zoomstufe, um die Clips genau dort hinzulegen, wo man sie eigentlich haben will. Daher seien Ihnen noch abschließend die zwei wichtigsten Tastaturkürzel ans Herz gelegt: Mit der Punkt- und der Komma-Taste lassen sich einzelne Clips framegenau hin und her schieben. Sollen Die Clips dabei etwas weiter wandern, halten Sie dabei noch die Shift-Taste gedrückt. Die Clips „springen“ dann gleich 5 Frames weiter...
Folgeoperationen
Das war ein kurzer Überblick über die Voice-Over-Funktionen von Final Cut Pro. In der Praxis stehen nach der Aufnahme noch einige Klangverbesserungen ins Haus. Das wäre zum Beispiel ein Multiband-Kompressor um der Stimme mehr Durchsatz zu verleihen und Zisch- und Plopp-Laute zu entfernen. Auch etwas Hall kann der Stimme oft mehr Natürlichkeit verleihen, wenn er sparsam angewandt wird. Für diese Operationen eigenen sich jedoch externe Soundeditoren (noch) besser als Final Cut Pro. Doch das ist ein eigenes Thema für einen separaten Workshop.