S-Log3 Fotos mit der Sony FX2
Gelegentlich lohnt es sich tatsächlich die Bedienungsanleitung der zu nutzenden Kamera zu lesen. Denn beim LOG-Fotografie Setup der Sony FX2 würden die meisten vermutlich ein JPEG-Format einstellen und hätten damit bereits den ersten Fehler begangen. Im Handbuch der Sony FX2 findet sich in Bezug auf die Log-Fotografie folgeder Satz:
„If you want more freedom in post-editing or want to match the colors of 4:2:2 10-bit movies, we recommend recording in the HEIF (4:2:2) format by setting[JPEG/HEIF Switch].“
übersetzt in etwa so:
„Wenn Sie mehr Freiheit bei der Nachbearbeitung wünschen oder die Farben von 4:2:2 10-Bit-Filmen matchen möchten, empfehlen wir die Aufnahme im HEIF-Format (4:2:2), indem Sie den[JPEG/HEIF Switch] einstellen.
Das modernere HEIF Bildformat macht in diesem Fall tatsächlich viel mehr Sinn, da JPEG in der Regel auf 8 Bit limitiert ist - wir hier jedoch das Fotomaterial dem S-Log3 Bewegtbild anpassen wollen - das bekanntlich in 10 Bit vorliegt. HEIF lässt sich mit der Sony FX2 sowohl mit einem 4:2:0 als auch mit einem 4:2:2 Subsampling einstellen. Achtet darauf, dass ihr hier auf jeden Fall 4:2:2 wählt.

Hat man also HEIF 4:2:2 bei der Sony FX2 eingestellt (paralleles RAW ist ebenfalls möglich), gilt es die entsprechende Bildqualität (gering, standard, fein, extrafein), die Bildgröße (8,2 MP, 14 MP oder maximale 33MP) sowie natürlich das Log-Format einzustellen.
Die Logeinstellungen finden sich (bei aktivierten Foto-Wahlschalter) im „Aufnahme-Menü/Bildqualität/Log-Aufn.-Einstel“-Menü.

Hier gilt es – ähnlich wie bei beim Log-Setup für Bewegtbild - S-Log3 mit flexiblem ISO sowie beim genutzten Farbraum zwischen „S-Gamut3.Cine/S-Log3“ und dem klassischen „S-Gamut3/S-Log3“ zu wählen. Hier sollte der gleiche S-Log3 Farbraum gewählt werden, in dem auch das Bewegtbildmaterial aufgenommen wird – wir nutzen hier in der Regel das einfacher zu verarbeitenden S-Gamut3.Cine/S-Log3.
Nun steht der LOG-Fotografie nichts mehr im Weg.

Mit einem schnellen Switch des Foto/Video Wahlschalters lässt sich nun blitzschnell zwischen Log-Foto- und Log-Videoaufnahme hin- und her wechseln. Ziemlich coole Sache.
Im Hinterkopf sollte man bei der Foto-Log-Aufnahme behalten, dass die Sony FX2 hierbei im sogenannten „Flexible ISO“ Log-Modus arbeitet. Entsprechend ist der ISO-Wert frei wählbar und nicht – wie im Cine EI Modus - auf den nativen ISO-Wert (800 oder 4.000 ISO) begrenzt. Der flexible ISO Modus für Log-Aufnahmen macht bei Fotos in unseren Augen viel Sinn, weil man hier ggf. auch höhere Verschlusszeiten als beim Filmen nutzen möchte und damit mehr Flexibilität bei der Belichtung erhält.
Und Apropos Verschlusszeiten: Bei der Sony FX2 lässt sich beim Filmen auch eine Verschußwinkel-Anzeige schalten – eine Option die wir in unserer Filmpraxis defaultmäßg nutzen. Schaltet man bei der FX2 zwischen Stills und Movie-Betrieb um, wechselt die Bleichtungsoption entsprechend mit: Bei der Fotografie hat man Verschlusszeiten und beim Filmen Verschlusswinkel. Zusätzlich sind beide Belichtungseinstellungen voneinander getrennt. Man kann also mit einem 180° Shutter Filmen aber mit einer 1/200 Sekunde Fotografieren und zwischen beiden Einstellungen hin- und herwechseln. In unserer Praxis mit der FX2 haben sich diese getrennten Bedienkonzepte zwischen Fotografie und Film bewährt – Sony hat hier bei der Implementierung viel richtig gemacht.