Was ist Keying?
Vor dem Keying steht die Aufnahme einer Person oder eines Gegenstandes vor einem gleichmäßigen, einfarbigen Hintergrund. Dieser Hintergrund wird nachher mittels verschiedener Keying-Techniken durch ein anderes Bild oder einen anderen Film ersetzt. So kann man beispielsweise Menschen durch Häuserschluchten fliegen lassen, oder Ufogeschwader im Himmel über Großstädten erscheinen lassen.
Blue Screen
Den klassischen Keying-Effekt -der bis vor einigen Jahren nur teuren Hollywoodstudios vorbehalten war -nennt man Blue Screen. Wie der Name schon verrät, wird hierbei ein blauer Hintergrund bei den Filmaufnahmen verwendet. Da das Videosignal aus den drei Komponenten Rot, Grün und Blau zusammengesetzt wurde (und auch noch immer wird), ersetzte man die Bild-Information, die ausschließlich auf dem CCD mit der Blaukomponente enthalten war auf elektronischem Wege durch ein zweites Videosignal. Man wählte hierbei bewußt die Farbe Blau, da dies praktisch die Komplementärfarbe zu den "fleischigen" menschlichen Hauttönen ist und das meistbenutzte Motiv nun einmal Menschen waren. Natürlich durften diese Menschen dann selbst an keiner Stelle Blau etwas blaues tragen, da sonst diese Bereiche ebenfalls "ausgestanzt" worden sind (was die etwas farblose Mode von Fernsehmoderatoren in den 70er Jahren erklärt).
Keying Heute
Fast alle Videoschnittprogramme besitzen mittlerweile Keying-Filter, die es erlauben jede beliebige Hintergrundfarbe zu benutzen, da die Bilder nicht mehr elektronisch getrennt werden. Der Computer vergleicht dabei die gewählte Hintergrundfarbe mit jedem Pixel in dem Videofilm. Entspricht ein Pixel der Key-Farbe, so wird dieser einfach durch einen Pixel des darunterliegenden Videos ersetzt. Soviel zur Theorie, in der Praxis tauchen dabei jedoch einige Probleme auf.
Farbtoleranz beim Keying
Man wird es in den seltensten Fällen schaffen -solange man sich nicht in ein teures Profistudio einmietet- eine Hintergrundfläche zu erzeugen, die nur aus genau einem definierten RGB-Wert besteht. Daher erlauben die meisten Key-Filter mittels eines Farbtoleranz-Reglers zu bestimmen, welche ähnlichen Farben auch noch zum Hintergrund gezählt werden sollen. Um diesen Regler exakt zu justieren, stellt man ihn als erstes auf 100%, wodurch das gesamte Bild transparent wird. Dann bewegt man ihn langsam zurück, bis das Objekt vollständig ausgeschnitten ist. Besitzt der Keyer eine Zoomfunktion, so sollte man auf die kritischte Übergangsstelle zoomen und aufgrund des hier sichtbaren Bereiches die optimale Toleranz bestimmen. Will man sich hier eine Menge Arbeit ersparen, sollte man schon bei der Aufnahme der Szene einige Grundregeln beachten....