Die Punktevergabe

Denn genau das führt uns zum letzten Problem, was mir persönlich immer schwer im Magen liegt: Ein Punkte-Bewertungs-Schema. Letztendlich entscheidet immer die Gewichtung der einzelnen Testergebnisse und Austattungsmerkmale über das Ranking. Nur ist es gerade die Gewichtung, die von Käufer zu Käufer unterschiedlich ist. Der eine braucht eine Wechseloptik, der andere nutzt sie nie. Auch die Anzahl der möglichen Punkte ist meistens willkürlich. Bringt jetzt eine wechselbare Optik einen oder zehn Zusatzpunkte? Oder wie groß ist der sichtbare Unterschied zwischen einer Bildqualität von 72 zu 74 Punkten in der Praxis wirklich?



Es gibt einfach keine objektiven Antworten auf diese Fragen. Ich selber habe dies gemerkt, als ich immer wieder versucht habe, faire Punkte- und Benotungssysteme für Camcorder zu entwickeln. Doch was ist die Alternative? Viele Leser lieben eine klare Aussage, wie „Bildqualität = 23 Punkte“. Sozusagen auf den Punkt gebracht. Dass Ihnen damit für ihre individuellen Ansprüche eigentlich wenig geholfen ist, wollen die meisten gar nicht wissen.


Umgekehrt hatten wir mal bei slashCAM angedacht, dass jeder Leser aufgrund eines Fragenkataloges seine eigene Gewichtung erstellen kann. Diese Gewichtung erzeugt dann aus einer Datenbank mit diversen Testwerten ein persönliches Camcorder-Ranking. Jedoch wurde die ganze Sache schnell so komplex, dass sie kaum jemand bedient hätte (immerhin ist die Idee noch nicht ganz tot).



Es sei auch noch die Frage erlaubt, ob Messlabore wirklich der Weisheit letzter Schluss sind. Ein geschultes Auge gibt meistens eine bessere Einschätzung der Bildqualität wieder, als ein 100.000 Euro Testlabor. Außerdem kann schon allein der Vorschaumonitor eine Kamera bevorzugen oder benachteiligen. Doch wer kann alle Kameras mit allen Monitoren testen?


Zu guter letzt sind die Bildunterschiede zwischen den einzelnen Modellen mittlerweile gar nicht mehr so groß, nur im Low-Light-Bereich gibt es noch echte Unterschiede zwischen den Welten.


Ohne auf diese letzten drei Punkte auch noch näher einzugehen, ist es glaube ich an der Zeit, dass ich Schluss mache. Ich denke es ist klar geworden, dass es eine wirklich objektive Beurteilung einer Kamera niemals geben kann. Und wahrscheinlich ist das auch gut so. Denn auch bei slashCAM wird es weiterhin HDV-Camtests geben, allerdings gezwungenermaßen subjektive. Da ist leider nicht dran zu rütteln...



Euer


Rudi Schmidts


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