Überraschung Intel
Wiederum überraschend war Intels COMPUTEX-Auftritt, nämlich überraschend informationslos. So gab es kaum eine spannende Ankündigung, nicht einmal zu Intels kommenden, dedizierten Xe-GPUs. Hier hatte man eigentlich schon erste Informationen zur kommenden DG2-Grafikkarte (Gen12) erwartet. Doch stattdessen gab es nur einen Tweet, in dem Raja Koduri nicht gerade vertrauenserweckend über die noch anstehende Treiber-Entwicklung sinniert.

Wir persönlich würden Intel jetzt jedoch noch keinesfalls abschreiben, ganz im Gegenteil: Die DG2 von Intel soll mit 4.096 Kernen und seinen 16 GB GDDR6-Speicher eine Leistung zwischen der RTX 3070 und der RTX 3080 erreichen. Für viele Videoanwender wäre dies wohl mehr als ausreichend. Und da Intel noch kaum Mining-Entwickler anlockt, sollte es um den Preis und die Verfügbarkeit der Intel-Karten deutlich besser bestellt sein, als um die aktuellen Modelle von AMD oder Nvidia.
Als Joker hat schon die Intel Gen11 Grafikeinheit bei der Hardware-Decodierung deutlich mehr zu bieten, als die gesamte Konkurrenz. Gerade für Videobearbeiter könnte Intels DG2/Gen12 daher eine höchst interessante und zudem kostengünstige Alternative werden. Allerdings frühestens zum Jahreswechsel und nur, wenn der Cryptomarkt stabil bleibt. Sollten wir uns dagegen Anfang 2022 in einer GPU-Schwemme und einem damit verbundenen Preisverfall befinden, dann dürfte dies gleichzeitig Intels Eintritt in den diskreten GPU-Markt komplett verhageln....