Aktuelles Photokina 2012 – mehr Video-DSLR geht kaum ... (Teil 2)

Photokina 2012 – mehr Video-DSLR geht kaum ... (Teil 2)

Und hier der zweite Teil von unserem Photokina Round-Up - diesmal mit ein Paar zusammenfassenden Beobachtungen zur Sony Alpha 99, der Canon EOS 6D sowie der Leica M.

// 15:31 Do, 27. Sep 2012von



Sony Alpha 99

Die ebenfalls auf der Photokina neu ausgestellte Sony Alpha 99 stellt die derzeit mit den meisten Videofunktionen ausgestattete Video-"DSLR" im gehobenen Prosumerbereich dar. Mit ihrem relativ kompakten, abgedichteten Magnesiumgehäuse steht sie in Sachen Verarbeitung zumindest bei unserem ersten kurzen Hands on einer 5D MarkIII oder einer Nikon D800 in nichts nach - auch wenn sie mit 733 g etwas leichter daher kommt.



Photokina 2012 – mehr Video-DSLR geht kaum ... (Teil 2) : Sony alpha 99Front


Die Fullframe Sony Alpha 99 verfügt über komplett manuelle Einstellungen bei der Videoaufnahme - Blende und Verschlußzeit können (i. GGs. zur Konkurrenz) während der Aufnahme geregelt werden. Hierzu muss man im Menü einmalig den manuellen Videomodus aktivieren. Sie verfügt über farbiges Peaking als Fokussierhilfe, dessen Stärke eingestellt werden kann, einen regelbaren Kopfhörerausgang, der zwischen Live-Ton und aufgenommenen Audio geschaltet werden kann (wie bei der Panasonic GH3) und über einen cleanen HDMI-Out, der angeblich 8 Bit 4:2:2 ausgeben soll.



Als interessantes Zubehör für Filmer bietet Sony den XLR Adapter XLR-K1M, der über den Multifunktionskontakt am Blitzschuh angeschlossen werden kann. Leider konnten wir den nicht auf der Photokina ausmachen.



Im Gegensatz zu anderen Video-DSLRs bietet die Sony Alpha 99 einen im Kameragehäuse verbauten Bildstabilisator an, so dass auch manuelle Optiken in den Genuss von stabilisierten Bildern kommen.



Als Spezial-Funktion findet sich ein "lautloses" Dreh und Einstellrad auf der Vorderseite der Kamera verbaut, mit dem sich Funktionen auf während der Videoaufnahme aufrufen lassen sollen. Wir waren vor allem an einem manuellen Tonpegel interessiert - konnten diesen allerdings mit dem Ausstellungsstück nicht richtig zum Laufen bringen, auch wenn die Funktion vom Menü her vorgesehen scheint. Vielleicht bedarf es dafür auch des speziellen XLR-Adapters - doch wie dem auch sei - der lautlose Bedienknopf hat uns allein als Idee bereits ziemlich gut gefallen – Sony hat hier ganz klar die Video-Nutzer gedacht.



Photokina 2012 – mehr Video-DSLR geht kaum ... (Teil 2) : Sony-Alpha 99 rad


Die Videoausrichtung der Sony Alpha 99 ist damit in unseren Augen ziemlich komplett. Stellt sich jetzt nur noch die Frage nach der Videoqualität in der finalen Version. Wir sind hier schon sehr gespannt die Alpha 99 gegen die neue Fullframekonkurrenz Nikon D600 und Canon EOS 6D zu testen. Die umfassendste Videoaustattung kann bereits jetzt schon die Sony Alpha 99 für sich proklamieren - allerdings auch mit avisierten 2.799,00 Euro für das Gehäuse den höchsten Preis.







Canon EOS 6D

Mit der Canon EOS 6D zieht Canon mit Nikons D600 im neuen Einstiegs-Fullframesegment gleich. Und auch die Canon EOS 6D hat für V-DSLR Filmer ein Paar Besonderheiten mit an Bord. Aufgefallen sind uns hier vor allem die I-Frame only und die Timecodefuktionen, die sie von der größeren Schwester Canon EOS 5D Mark III übernimmt.



Leider bietet die Canon EOS 6D keinen cleanen HDMI-Out an - fast schon eine Besonderheit im Vergleich zu den bisher besprochenen Kameraneuvorstellungen von der Photokina. Man merkt an dieser Stelle recht deutlich die Neuausrichtung im Produktportfolio von Canon. Ein cleaner HDMI-Out wird hier eher der EOS Cinema Serie spendiert, deren Einstiegsmodel EOS C100 allerdings mit einer UVP von 5.650,- Euro aufwartet. Schade, dass Canon hier die 6D - für unseren Geschmack etwas zu strategisch - beschnitten hat. Auch ein Kopfhöreranschluss haben wir bei der Canon EOS 6D vermisst.



Photokina 2012 – mehr Video-DSLR geht kaum ... (Teil 2) : eos6Dfront


Dafür lässt sich bei der Canon EOS 6D während der Videoaufnahme im LiveView Modus die Blende und die Verschlußzeit einstellen, (was bsp. bei der Nikon D600 mit modernen Nikkor-Optiken nicht funktioniert).


Zwar ist das Gehäuse der EOS 6D nicht ganz so hochwertig wie das der 5D Mark III aber dafür stimmt die Ergonomie bei Canon. Auch grosse Hände können die Kamera gut halten und bedienen - hier darf sich Nikon mit der D600 gerne etwas stärker an Canon orientieren (s. Teil1)



Insgesamt merkt man der Canon EOS 6D an, dass bei ihrer Konzeption in erster Line an den Fotografen und erst in zweiter Linie an den VDSLR-Filmer gedacht wurde. Bleibt die Frage nach der Videoqualität - wir erwarten hier zwar keine Sensationen - lassen uns aber trotzdem gerne überraschen. Vor allem interessiert uns auch hier der Vergleich zur aktuellen Fullframekonkurrenz von Sony (Alpha99) und Nikon (D600). Aber auch ein Vergleich zu Micro-Four-Thirds (Panasonic GH3) sowie ein hausinterner Vergleich zur Canon EOS 5D Mark III dürfe interessant werden.



(Bemerkenswert, dass Canon einer der wenigen Hersteller im hier vorgestellten gehobenen Prosumersegment ist, der auf eigene Sensorproduktionen zurückgreifen kann.)



Achja, Phlipp Bloom war auch bei Canon zu sehen und zu hören und berichtete von seinen Erfahrungen mit Canon-Produkten:



Photokina 2012 – mehr Video-DSLR geht kaum ... (Teil 2) : Bloom




Leica M

Mit der Leica M ist Leica tatsächlich eine kleine Sensation gelungen. Ihr 24MP CMOS-Sensor, der vom belgischen Hersteller CMOSIS stammt und in Frankreich produziert wird, verhilft der neuen Leica M erstmalig zu LiveView und einer Videofunktion.



Photokina 2012 – mehr Video-DSLR geht kaum ... (Teil 2) : leica M


Aufgezeichnet wird Motion-JPEG in 4:2:2 Chromasampling, wie uns Leica auf Anfrage mitteilte - derzeit mit 40 Mbit/s – höhere Datenraten werden derzeit getestet. Unsere bei der Vorstellung der Leica M geäusserte Vermutung hat sich damit bestätigt. Auch soll nicht via Lineskipping auf HD skaliert werden sondern eine intelligentere Interpolation stattfinden.





Zusammen mit dem Mikrofonaufsatz lassen sich also ertmalig bei einer Leica M Ton und Bild aufzeichnen. Schön zu sehen, dass Leica auch bei der Schärfekontrolle mitgedacht hat und sowohl eine Ausschnitsvergrösserung als auch farbiges Peaking zur Verfügung stellt. Über den via proprietäre Schnittstelle (leider kein HDMI) anzuschließenden elektronischen Sucher ist eine zusätzliche Bildbeurteilung möglich. Da sich der EVF frei schwenken lässt, sind auch Sucherkontrollen von oben möglich.



Photokina 2012 – mehr Video-DSLR geht kaum ... (Teil 2) : Leica M Sucher


Ob Leica mit der neuen Leica M zum Überraschungs-Coup in Sachen Fullframe Video-"DSLR" wird, müssen erste Videotests zeigen. Die Grundzutaten stimmen jedenfalls ...



Doch ganz gleich wie diese ausfallen, freuen wir uns, dass Leica einen Schritt in Richtung Bewegtbild gemacht hat und wünschen an diese Stelle alles Gute für die weitere Reise im hart umkämpften Kameramarkt 2012.






Fazit

Das Video-DSLR Segment boomt und mit den auf der Photokina vorgestellten neuen Kameras kommt eine neue Unübersichtlichkeit in den Markt. Noch genauer wird man überlegen müssen, welche Funktionen für das eigene Filmen unverzichtbar und welche weniger wichtig sind. Auch werden durch die neuen, günstigen Fullframe-Angebote plötzlich wieder Überlegungen interessant, welche Vollformat-Optiken noch im Schrank schlummern und ob diese nicht auch in die Entscheidung für oder wider die nächste Video-DSLR mit einbezogen werden sollten - kniffelige Fragen...



Hinzu kommt das große Rauschen im Internet - bislang ohne verlässliche Tests - wir raten abzuwarten, bis wir an echten Serienmodellen Funktion, Handling und Bildqualität haben testen können ...



Und jetzt sind wir gespannt darauf, welche der hier kurz beschriebenen Kameras als erste zum Kameratest bei slashCAM eintreffen wird ... und welche sich die Krone slashCAM Referenz wird aufsetzen dürfen ...


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