Nicht nur die Automobilindustrie leidet bekannterweise unter der Halbleiter-Dürre. Auch bei den Grafikkarten (GPUs) ist es seit ca. 9 Monaten praktisch unmöglich, irgendeine aktuelle Grafikkarte zu einem "vernünftigen" Preis zu bekommen. Aktuell kosten erhältliche Modelle das zwei- bis dreifache ihrer unverbindlichen Preisempfehlung. Doch gibt es Hoffnung in der Zukunft?
Der Schuld für die GPU-Knappheit liegt vor allem bei den sogenannten Crypto-Minern. Diese rechnen mit den GPUs an verschiedenen Blockchains mit und verdienen dafür unterschiedliche Crypto-Coins, die sich wiederum auf Crypto-Börsen in echte Euro oder US-Dollar tauschen lassen. Dies lohnt sich, solange die Stromkosten deutlich unter den realisierbaren Börsengewinnen liegen.
Crypto-history will teach us nothing
Fällt allerdings der Wert einer Kryptowährung sehr stark, so kann das Mining dadurch in sehr kurzer Zeit unrentabel werden. So passiert beim letzten "Cryptocrash 2018". Hier lag der erzielbare Gewinn längere Zeit unter den Stromkosten, weshalb viele Miner aus dem Markt drängten und ihre Hardware noch möglichst gewinnbringend verkaufen wollten - was im Anschluss eine weltweite GPU-Schwemme bedingte. Denn die niedrigen Gebrauchtpreise aktueller GPU-Hardware machten die Neuware in den Läden schwer verkäuflich. Gleichzeitig lief wegen der vorangegangenen hohen Crypto-Nachfrage die GPU-Produktion auf Hochtouren und war nur langsam zu bremsen...
Noch keine Auswirkungen der Crypto-Schwäche auf GPUs
Aktuell sehen wir wieder eine stärkere "Crypto Schwäche", weshalb man mancherorts bereits lesen kann, dass die GPU-Preise bald fallen könnten. Das könnte zwar tatsächlich passieren, doch dafür müssten die Kurse noch weitaus tiefer fallen. Denn selbst zu den aktuellen Preisen kann man sogar in Deutschland mit einer Mittelklasse GPU bei einem angenommen Strompreis von 40 Cent Pro Watt immer noch jeden Tag ein paar Euro einstreichen- sofern man seinen Rechner einfach nur durchrechnen lässt. Und in Ländern mit Stromkosten von 10 Cent (oder an Solaranlagen) lässt sich noch bei weitaus niedrigeren Kursen profitabel minen.
Kurz gesagt: Für eine GPU-Schwemme müssten die Cryptopreise noch weitaus tiefer fallen - was jedoch auch schon öfter passiert ist und keinesfalls unwahrscheinlich erscheint. Nur kann es ebenso auch wieder bergauf gehen.
Das Bretton Woods Abkommen war ja nochmal etwas anderes. Da wurde ein fester Wechselkurs mit dem US-Dollar als Ankerwährung angestrebt, was dann aber nicht klappte. Es verlief...weiterlesen
Frank Glencairn 22:39 am 27.5.2021
Hmm, ich bin ja kein Finanzexperte aber war das nicht so, bevor 1971 unter Nixon das Bretton Woods Abkommen aus dem Fenster ging?
iasi 21:47 am 27.5.2021
Und gerade China soll das dann bieten?
Da hat der Staat schon so viel Konjunkturpakete rausgehauen, dass da gar Infrastrukturprojekte wären, in die China investieren könnte....weiterlesen
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