Nachdem Sony selbst ja schon vor ein paar Wochen ein Handbuch im Netz entkommen ist, ist das ganze ja eigentlich keine echte Überraschung mehr. Dennoch gibt es noch manch unbekanntes Detail über die neue HDR-HC3 zu berichten, die heute offiziell vorgestellt wird. Das neue Modell ist deutlich kleiner und günstiger als der bisherige HDV-Mini HDR-HC1. Der 1/3-Zoll CMOS Sensor soll dank der neuen ClearVid-Technologie noch bessere Farben liefern, als bisherige Einchipper und dabei auch noch einmal etwas lichtempfindlicher sein. Ermöglicht wird dies durch die Drehung des Bildsensors um 45 Grad, wodurch jetzt drei mal mehr Grün-Pixel zur Verfügung stehen. (RGB-Verhältnis 1:6:1). Die effektive Pixelanzahl für Videoaufnahmen wird mit 1,5 - 2 MegaPixel angegeben, aber es gibt nur einen elektronischen Bildstabilisator. Für die Bildqualität sorgt es ein hochwertiges Carl Zeiss Vario-Sonnar T* Objektiv mit 10fach optischem Zoom. Das 16:9-Clear Photo LCD Plus Display mit 211.000 Pixel und 6.9 cm-Diagonale (2,7 Zoll) dürfte (wie bei allen HDV-Modellen) nicht für einen optimalen Schärfeeindruck ausreichen. Die manuellen Einstellmöglichkeiten sind gegenüber der HC1 noch einmal etwas eingeschränkt worden, aber über das Menü sind weiterhin viele Funktionen wie Histogramm oder Zebra-Funktionen erreichbar. Es soll sogar einen eingebauten Digital-Effekt geben, der sich „cinematic“ nennt, jedoch ist unklar ob sich dahinter eine Cinegamma-Funktion verbirgt. Schmerzlich vermissen muss man dagegen neben einer manuellen Tonaussteuerung auf jeden Fall einen Mikrofon-Eingang und einen Kopfhörer-Ausgang.
Als echter Knüller könnte sich die Smooth Slow Record-Funktion erweisen, die erstmals echte Zeitlupen-Aufnahmen ermöglichen soll. Hierbei nimmt der Bildwandler in 3 Sekunden bis zu 200 Bilder auf, die er in einem Zwischenspeicher ablegt. Nach der Aufnahme werden diese Bilder dann mit der normalen Bildrate (also 25 FPS) auf das Band geschrieben.
Um das HDV-Signal auch auf entsprechenden Fernsehern und Monitoren genießen zu können, wurde neben einem Komponenten- auch ein HDMI-Ausgang integriert. Der Listenpreis soll sich zwischen 1500 und 1600 Euro bewegen, ausgeliefert wird im April. Im Gegensatz zur HC1/A1 ist eine Profiversion der HC3 laut SONY übrigens nicht in Planung. Genau so wenig soll die HC3 die HC1 ablösen.
Mit der HDR-HC3 stellt Sony nun einen echten HDV-Mini (ca. 500 Gramm) vor, während die Konkurrenz nach wie vor kaum zu reagieren scheint. Da der Einstiegspreis für HDV mit diesem Modell nochmal um ca. 400 Euro sinkt, dürfte sich diese Kamera ähnlich gut verkaufen, wie die schon überaus erfolgreiche HDR-HC1. Wir fragen uns nur, warum Canon und Panasonic in diesem Markt scheinbar nicht mitspielen wollen?
Durch Drehung des Bildsensors um 45 Grad und mehr Grünpixel soll die Bildqualität weiter gesteigert werden