Auf den ersten Blick scheint Plotagon eher ein schlecht gemachtes Geschäftsmodell zu sein. Man klickt ein Drehbuch aus Orten und Darstellern zusammen und verpasst dem ganzen dann Dialoge. Anschließend erstellt Plotagon hieraus einen eigenen 3D-Animations-Film, der stark an Machinimas erinnert. Das Programm selbst ist (zumindest während der aktuellen Beta-Phase) für Mac und PC offensichtlich kostenlos, allerdings gibt es schon einen Shop, in dem man zusätzliche Charaktere und Locations kaufen kann. Anschließend kann man seine Filme auf der Webseite des Herstellers hochladen und der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Also alles nur Halsabschneiderei?
Nicht unbedingt. Denn wenn man sich das Programm näher ansieht,kann man durchaus auch die Stärken eines günstigen Previsualiseirungs-Tools erkennen. So kommen die synthetisch gesprochenen Dialog-Texte zwar in keinster Weise an die Leistung echter Schauspieler heran, aber man bekommt dennoch schon ein leichtes Gefühl für die Gesamtwirkung eines Dialogkonzeptes. Besonders gefällt uns jedoch, dass gerade durch den starren Rahmen der Visualisierung eigene Ideen zur Szenen-Verbesserung wie von selbst in den Kopf geschossen kommen. Auch die Art, wie man schnell Darsteller und Locations zusammenklicken kann und anschließen ein formatiertes Drehbuch vorliegen hat, kann für einen ersten Ideen-Entwurf produktiver sein, als erstmal gedacht.
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Und nicht zuletzt entwicklen die bisher entstandenen Plotagon-Filme meistens durch eine entsprechende Selbstironie der Darsteller (die sichtlich nicht "aus ihrer Haut können") einen eigenen Charme. Wer weiß, vielleicht verfilmt ja bald jemand einen Plotagon-Film mit echten Darstellern, die wie Plotagon Charaktere agieren müssen. Dann noch ein paar nette Slacker-Dialoge dazu und schon hat man den nächsten Indie-Kracher für 2014 fertig geplant.