Es gibt gute Nachrichten für Filmschaffende in Deutschland, denn Netflix möchte sein Angebot an in Deutschland produzierten Filmen und Serien weiter ausbauen. "Die Anzahl der Netflix Original Filme made in Germany[wird sich] spürbar steigern", kündigt Kai Finke (Director Content Acquisitions & Co-Productions DACH/CEE) gegenüber DWDL.de an. Sowohl eigene Produktionen als auch eingekaufte Produktionen sind demnach vermehrt zu erwarten.
Auch ein Co-Produktionsmodell mit deutschen Fernsehsendern scheint sich herauszukristallisieren, bei dem Netflix die Filme und Serien international verfügbar macht sowie hierzulande die Zweitverwertung übernimmt, wie beispielsweise demnächst bei der von der ARD produzierten historischen Miniserie "Oktoberfest 1900", die noch dieses Jahr bei Netflix gezeigt werden wird.

Die Zeitdauer, welche Netflix nach der Premiere im Fernsehen vergehen läß,t bevor der Titel auf Netflix gezeigt wird, schwankt stark. So war die von Bavaria und Satel für den ORF und Netflix produziere Serie „Freud“ bereits einen Tag nach Ausstrahlung der letzten Folge im ORF online auf Netflix verfügbar - bei “Parfüm“ von Constantin Film hat Netflix nach der Premiere im ZDF dann aber neun Monate mit der Zweitverwertung gewartet.

Zudem will sich Netflix nicht nur auf die Produktion von Serien konzentrieren, sondern auch Filme in Deutschland einkaufen (wie bereits im Mai mit "Berlin, Berlin – Der Film" geschehen, der wegen der Coronakrise nicht im Kino laufen konnte und 2019 schon “Kidnapping Stella”) und mehrere Filmproduktionen (unter anderem „Betonrausch“, „Isi & Ossi“) starten - so wird im September schon „Freaks - Du bist eine von uns“ auf Netflix zu sehen sein, das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit der Redaktion Kleines Fernsehspiel beim ZDF.

Bereits seit Ende letzten Jahres hat Netflix endlich auch eine eigene Dependance in Deutschland, die die Wichtigkeit des deutschen Marktes und das gestiegene Interesse von Netflix an Filmproduktionen in Deutschland widerspiegelt. Netflix reagiert damit einerseits auf die von der EU beschlossene Quotenregelung, welche vorschreibt, daß 30% des Angebots von Streaming-Portalen (wie schon vorher von Fernsehsendern) europäische (lokale) Produktionen sein müssen. Andererseits bedienen solche Produktionen das Bedürfnis der Zuschauer nach Stoffen, welche unverkennbar einheimisch sind, was den Stoff und die Handlungsorte betrifft.
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Mehrere von Netflix produzierte deutsche Serien sind ja schon seit einger Zeit online - neben der auch international erfolgreichen Serie "Dark" sind das zum Beispiel "How to Sell Drugs Online (Fast)",
"The Barbarians", "Biohackers", "1899" (von den "Dark"-Machern Jantje Friese und Baran bo Odar), "Tribes of Europa", "Unorthodox", "Skylines", "Die Welle" und "Don’t Try This At Home".
