Aktuell vergeht gefühlt kein Tag, an dem nicht mindestens eine kleine KI-Revolution zur generativen Herstellung von Bildern veröffentlicht wird. Doch viele dieser Tools blieben bis vor kurzem experimentierfreudigen Anwendern vorbehalten, die gerne Open Source Anwendungen mit der Kommandozeile ausprobieren wollen. Was uns vor zwei Wochen dazu brachte, darüber zu sinnieren, wo denn die großen Hersteller mit eigenen Tools bleiben?
Doch nun treten pünktlich zum Frühlingsanfang 2023 auch die ersten kommerziellen KI-Pflänzchen für Endanwender ans Licht. So überraschte Adobe erst vorgestern mit Firefly seine Anwender. Vielleicht auch, um nur einen Tag später Microsoft den Wind etwas aus den Segeln zu nehmen.
Denn der Softwareriese aus Redmond stellte gestern ebenfalls einen browserbasierten Web-Dienst vor, mit dem jedermann aus eigenen Prompts direkt im Browser synthetische Bilder in hoher Qualität erzeugen kann.

Der Bing Image Creator (oder etwas holprig eingedeutscht "Bildersteller) befindet sich zwar noch in einer offenen Beta-Preview Phase, aber kann bereits von jedem Anwender kostenlos genutzt werden, der ein aktives Microsoft Konto hat (was seit kurzem fast jeder Windows Nutzer automatisch sein sollte).
Um den Zugang nach knappen Rechenleistungsressourcen zu regeln, erhält jeder Anwender sogenannte Boosts, mit denen sich Bilder besonders schnell berechnen lassen. Aktuell bekommt man 10 Boosts pro Woche gratis. Sind diese aus, lassen sich zusätzliche Boosts durch sogenannte Microsoft Rewards "kaufen". Diese Rewards kann man wiederum durch unterschiedliches Verhalten bei Microsoft "verdienen". Diese gibt es beispielsweise für die aktive Nutzung der Bing-Suche.
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Hat man keine Boosts mehr, kann man seine Bilder trotzdem mit weniger Ressourcen langsam berechnen lassen und erhält per Mail eine Benachrichtigung, wenn die Bilder fertig sind -was bei uns gestern rund 6 Stunden gedauert hat.
Pro Prompt berechnet der Bing Image Creator aktuell vier Bilder im Format 1024 x 1024 Pixel, wobei es über das Interface (noch?) keine weiteren Eingriffsmöglichkeiten gibt - beispielsweise, um das Ausgabe-Seitenverhältnis zu ändern. Auch nützliche Funktionen wie negative Promting sind noch nicht dokumentiert.

Dafür stellt Microsoft mit dem Bing Image Creator einen wirklich kinderleichten Zugang für jedermann zur Verfügung, mit einem aktuellen Text-to-Image Modell erste Erfahrungen im Prompten zu sammeln. Wohin wohl auch der Trend in den nächsten Wochen gehen dürfte: Nämlich einfache KI-Oberflächen von Anbietern wie Adobe oder Microsoft, mit denen man sofort loslegen kann...