Mit Actioncams gefilmte Videos haben zwei große Probleme: sie sind meist sehr verwackelt und meist zu lang (wie etwa viele Mountainbike-/Motorradtouren oder Snowboardabfahrten). Der Hyperlapse-Algorithmus eines Forscherteams von Microsoft versucht, hier Abhilfe zu schaffen: das Video wird per Zeitraffer auf eine vernünftige Länge gekürzt bzw. beschleunigt und (da es sonst unansehnlich verwackelt wäre) nachträglich stabilisiert. Und zwar so, dass das ganze wie eine geplante Kamerafahrt per Steadicam aussieht.

Die Komplexität dieser Stabilisierung per Software geht dabei weit über das übliche Maß hinaus: erst wird ein dreidimensionales Modell des aufgenommenen Raumes samt des zurückgelegten Kameraweges erstellt, dann daraus der Weg einer virtuellen, sanften Kamerafahrt berechnet und die Bilder (aus jeweils mehreren vorhandenen kombiniert) für den Zeitraffer neu erschaffen - fertig ist das geglättete Zeit- und Raumraffervideo.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Zeitrafferaufnahmen aus der Ich-Perspektive, die sonst unerträglich verwackelt wären, werden per Hyperlapse in geschmeidige, synthetisierte Kamerafahrten verwandelt, beinahe so, als wäre statt mit einer wackligen Actioncam mit einer Steadycam/Gimbal gedreht worden oder mit einer Kamera-Drohne gefilmt. Gezeigt wird im Demovideo auch, dass die bloße Stabilisierung per üblicher Softwaretools nicht ausreicht: die Aufnahmen sind dann per Zeitraffer immernoch viel zu verwackelt.
Demo:
Weitere Hyperlapse-Demovideos (z.T. aus Hamburg) sind hier zu sehen. Und das Team arbeitet grade noch an einer Hyperlapse-App für Windows, um den Algorithmus allgemein zugänglich zu machen.
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Als Hyperlapse werden im allgemeinen Zeitrafferaufnahmen mit bewegter Kamera bezeichnet - die allerdings entweder sehr kontrollierte Kamerafahrten verwenden oder die Bilder sehr aufwendig nachträglich stabilisieren müssen, wie etwa der Berlin Hyperlapse.
Demo samt technischen Erläuterungen: