Daß unsere Augen nur einen kleinen Teil des elektromagnetischen Spektrums wahrnehmen können ist uns kaum bewusst. Kameras, die andere Bereichen als das für uns sichtbaren Licht aufnehmen können, sind bisher nur Spezialanwendungen vorbehalten und ziemlich teuer. Ein Team von Forschern der University of Washington und Microsoft Research will das ändern und entwickelt eine günstige Kamera, die Licht mit nicht fürs menschliche Auge sichtbaren Wellenlängen (Nah-Infrarot) nutzen kann.

Die sogenannte Hypercam belichtet Objekte Licht aus unterschiedlichen Wellenbereichen und erstellt so 17 Bilder eines Objekts, aus denen dann (a la HDR) ein einziges Bild synthetisiert wird, welches mehr Informationen liefert als ein normales RGB-Bild. So können mit Hilfe der Hypercam etwa die Venen eines Menschen sichtbar gemacht werden oder der Reifezustand einer Frucht (etwa einer Avocado) bestimmt werden.

Das Team arbeitet noch mit einem Prototypen - Ziel ist aber die Entwicklung einer Hypercam in Form eines Accessoires für Smartphones, welches nur 50 Dollar kosten soll und dann tatsächlich dazu eingesetzt werden könnten, um bei ganz alltägliche Aufgaben wie etwa die Auswahl von exakt richtig reifen Obst zu helfen. Ein anderes Einsatzgebiet ist die Biometrie: das ganz individuelle Muster der Blutbahnen und der Hautstruktur könnte dann als Sicherheitsschlüssel dienen.