Scott Simmons hat auf Pro Video Coalition einen Nachruf auf PluralEyes veröffentlicht, der noch einmal in Erinnerung ruft, was vor rund 14 Jahren im Jahr 2009 als Revolution startete und heute in vielen Schnittprogrammen selbstverständlich ist: Die Synchronisierung von mehreren Kameras bzw. deren Clips in einer Timeline.
Als das Programm vorgestellt wurde, war die manuelle Synchronisation von Clips in der Timeline noch mühsam und fehleranfällig. Jeder Cutter von Musikvideos hatte dafür seine persönlichen Workflow-Tricks in der Werkzeugkiste. Nicht selten lief es darauf hinaus, dass man alle Kameras immer "durchlaufen" ließ, um die Clips am Stück synchronisieren zu können. Was aber Unmengen Material produzierte und die Timelines verstopfte.
Darum empfanden viele Anwender zu dieser Zeit das Erscheinen von PluralEyes als echte Erlösung. Zumal das Programm fast von Beginn an sehr zuverlässig funktionierte. Was man von den ähnlichen Folgeimplementierungen in manchen Schnittprogrammen nicht behaupten konnte. Dies wiederum gab PluralEyes die Möglichkeit, an weiteren Versionen mit neuen Funktionen zu feilen, die das Programm noch lange zu einem Pflicht-Plugin für viele Cutter machten.

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Das Produkt (bzw. die Firma dahinter) wurde noch Objekt zahlreicher Übernahmen und war zuletzt bei Maxon gelandet, die ihrerseits das Produkt mit der Einverleibung von RedGiant übernahmen.
Und Ende Januar kündigte Maxon nun wenig überraschend an, dass die legendäre Wellenform-Synchronisierungssoftware PluralEyes in einen "eingeschränkten Wartungsmodus" geht. Was wohl bedeutet, dass PluralEyes nicht mehr weiterentwickelt wird.
So schön auch der technische Fortschritt in der Softwareentwicklung ist, ein bisschen wehmütig machen uns solche Ankündigungen schon. Aber nun die Tränen aus den PluralEyes gewischt, Boomer! Hier geht´s zur Wavesync-Geschichtsnachhilfe mit Scott Simmons...