Auf der ISSCC 2017 (International Solid-State Circuits Conference) in San Francisco hat Canon einen relativ kleinen (2/3-Zoll Type)-Global-Shutter Sensor vorgestellt, der mit einem soliden Fundus aktueller Tricks ziemlich erstaunliche Spezifikationen aufweist. Der Sensor selbst besitzt eine Auflösung von 2592 x 2054, die mit 60 bzw. 120 fps ausgelesen werden können. Gerade im 60fps Modus kann er durch eine Art DualGain Kombination aus kurzer und langer Belichtung eine FullWell-Capacity von 16000 e- erreichen. Gleichzeitig liegt sein Grundrauschen bei nur 1.8 e-. Was somit in einer Dynamik über 13 Blendenstufen resultiert. Und das bei einem Pixel Pitch von 3.4μm.
Über einen speziellen HDR-Modus (der mit zeitlicher Überlagerung wahrscheinlich nur für wenig bewegte Objekte funktionieren dürfte) sind laut Datenblatt sogar über 18 Blendenstufen Dynamik möglich. Weiters soll der Sensor die Möglichkeit bieten per "Pixel Wise Gain Setting", den Gain einzelner Pixel bei Übersteuerung von 4x auf 1x herunterzuschalten. Es kann also jeder Pixel quasi automatisch ausgesteuert werden. Und über den "Multi-Accumulated Readout" wird ein Bild aus mehreren, kürzeren Sensor-Messungen zusammengesetzt, was wiederum einen verkürzten, weil indirekt früheren Read-Out der schon fertigen Teil-Messungen erlaubt.
// Top-News auf einen Blick:
Unter anderem mit diesen Tricks soll der neue Canon Sensor als erster Global Shutter Sensor ähnliche Werte bei der der Empfindlichkeit, dem Rauschen und der Sättigung erreichen, die man sonst nur von Rolling Shutter CMOS-Sensoren kennt. Und auch wenn Canon diese Funktionen nun "nur" an einem HD-Broadcast-Sensor mit Crop Faktor 4 jetzt öffentlich zeigt, dürften diese Entwicklungen fast sicher auch in die kommenden größeren Sensoren von Canon einfließen, bzw. vielleicht sogar schon eingeflossen sein. Die hauseigene C700 soll ja Mitte 2017 auch mit Global Shutter Sensor ausgeliefert werden und verspricht immerhin 14 Blendenstufen, was für einen Global Shutter-Sensor schon bemerkenswert wäre...