CES 2010 Trends: Gestensteuerung

// 16:03 Di, 12. Jan 2010von

Ein interessanter Trend, der die Bedienung von Computern revolutionieren könnte, ließ sich auf CES 2010 auch ausmachen: die Steuerung von Programmen durch Gesten bzw Körperbewegungen. Nachdem lange Zeit die Maus das Höchstmaß an Interaktion mit dem Computer bedeutet hat, tut sich in den letzten Jahren endlich was: Touchpads (und die jetzt allmählich immer größer werdenden Touchscreens), die Bewegungssensoren der Wii und moderner Smartphones (bzw des iPods) und jetzt schließlich die Steuerung per blosser Geste. Besonders die Spiele lassen ahnen, was alles an intuitiver Interaktion möglich wird, wenn Objekte auf dem Desktop unmittelbar auf Bewegungen mit den Händen reagieren - und die Steuerung anhand von visuellen Interfaces wie das von Tom Cruise in Minority Report erscheinen gar nicht mehr so sehr Science Fiction zu sein, sondern ganz machbar.


Gebraucht dafür wird eine spezielle, entfernungsmessende 3D Kamera, die auf den User gerichtet ist, sowie einiges an Rechenleistung, um aus diesen Bildern per Objekterkennung die Haltung der Hände (oder auch des ganzen Körpers) herauszufiltern, und daraus zuverlässig Steuerungsbefehle für die Software zu erzeugen. Kontrollieren lassen sich so neuerdings Fernseher (Hitachi), Mediacenter (Cyberlink) oder Spiele (Microsoft). Per Gesten kann so vorgespult, in Dateiverzeichnissen geblättert, Photos vergrößert oder gespielt werden - zum Beispiel Fußball oder ein Kampfspiel, ganz immersiv per Ganzkörpersteuerung. Alles was da noch zur Realität fehlt, ist die körperliche Rückkoppelung der Gegenstände, die man auf dem Bildschirm manipuliert. Aber zur gefühlten perfekten Identifikation mit dem gesteuerten Charakter in einem Spiel reicht wahrscheinlich schon die visuelle Rückkoppelung; daß er tut, was man selbst tut, also auf eine Art das gespiegelte Selbst ist, und man dadurch das Gefühl hat, wirklich in der Spielewelt zu sein.



Und bald werden die gesteuerten Objekte nicht mehr nur auf dem Bildschirm, sondern auch im Raum sein. Ein Desktop in 3D schreit geradezu nach einer neuen Art von Steuerung im Raum. Für den Videoschnitt ist schon länger ein interessantes System in Entwicklung: TAMPER - das Schnittsystem (oder zumindest die Videoschnitt-Steuerung) der Zukunft? Auf jeden Fall gut für die Fitness und ein Mittel gegen haltungsbedingte Rücken- und Handgelenkprobleme - und im Nachhinein die Bewahrheitung unseres Aprilscherzes von 2008 :-)


Firmen wie Microsoft ( Projekt Natal für die Xbox3 60), Hitachi und weitere große (PC) Hersteller werden in den kommenden Monaten Hard-/Software-Kombinationen auf den Markt bringen, mit deren Hilfe Programme über Körperbewegungen steuerbar werden. (Microsofts Natal, übrigens schon im Juni erstmals vorgeführt, soll allerdings erst Weihnachten 2010 in die Läden kommen -- nomen est omen..)



Bedeutet dies das langsame Ende der Fernsteuerungen? Bleibt übrigens zu hoffen, daß sich hier eine Gesten-"Sprache" entwickelt - denn blöd wäre es, wenn man für jedes Gerät eigene Gesten lernen müsste.


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