Mit etwa 2 Jahren Verspätung hat Triers Komödie "The boss of it all" doch noch einen Verleih in Deutschland gefunden. Der Plot ist irgendwo zwischen The Office und Remington Steele angesiedelt, und mit reichlich Brechtscher Verfremdung versehen. Das wirklich Besondere an dem Film ist jedoch die Kameraführung -- denn als DoP wird ein System namens Automavision gecredited: Anstelle eines Kameramanns hat Trier einen Computer die Shots framen lassen, und zwar per Zufall, ohne Bilderkennung oder ähnliches, im Gegenteil, es wurde sogar auf 35mm gedreht (und dabei ein neuer dänischer Rekord an Filmmaterialverbrauch aufgestellt). Er wolle entweder volle Kontrolle oder gar keine, meint von Trier, außerdem hätten die Schauspieler auf diese Weise keine Anhaltspunkte, wie sie im Bild positioniert seien und könnten sich somit nicht immer "von ihrer besten Seite zeigen".
Nun versteht sich von selbst, daß mit Rohmaterial wie diesem kein unsichtbarerer Schnitt gemacht werden kann und so hagelt es beispielsweise Jump Cuts im Film. Da der Computer auch Anweisungen für die Tonpegelung und die Belichtung gab, und in der Postpro bis auf einen einfachen Schnitt nichts am Material verändert wurde, sind da zT auch sehr deutliche Übergänge zu hören bzw zu sehen. Auch in Sachen Blickführung ist der Zuschauer auf sich gestellt, wird doch im Normalfall durch die bewußte Kadrierung der Blick des Betrachters zu den "wichtigen" Bildteilen geleitet -- hier Fehlanzeige.
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