Der Spiegel berichtet, dass das Nachrichtenportal "The Information" angeblich exklusive Details zu Apples kommender Datenbrille aufgeschnappt haben will. Nachdem Apple sich hierzu gewohnt bedeckt hält, aber der Spiegel nicht gerade als Kolporteur leerer Gerüchte bekannt ist, würden wir davon ausgehen, dass dem Spiegel zumindest eine zweite Quelle zu dieser Information vorliegt, welche die Gerüchte grundsätzlich ebenfalls bestätigt.
So soll es sich nicht um eine typische, geschlossene VR-(Virtual-Reality)-Brille handeln, sondern die Zeichen stehen auf Augmented Reality (AR). Hierbei können virtuelle Gegenstände in das normale Sichtfeld dreidimensional plausibel eingeblendet werden. Apple ist nicht die erste Firma, die eine solche Technologie versucht zu vermarkten, sondern Firmen wie Magic Leap sind daran schon vorher spektakulär gescheitert oder treiben wie Microsoft mit der Hololens die Vermarktung eher außerhalb des Consumer-Bereichs voran.
Dass Apple sich hier technisch nicht lumpen lassen wird, ist zu erwarten: So sollen zwei 8K-Displays sowie mindestens 12 Kamera- und Lidar-Sensoren für das Tracking und die Einblendung der Außenwelt verbaut sein. Und das alles bei einem angepeilten Preispunkt von ca. 3000 Dollar.
Dass Apple in den AR-Markt will, wurde schon früher erzählt und scheint sich somit ein weiteres mal zu bestätigen. Das große Fragezeichen bleibt jedoch die Zielgruppe und damit der Content. Als Tool für industrielles Design - wie Microsoft aktuell seine Hololens primär vermarktet - scheint uns ein Apple-Gerät nicht zu passen. Apple will seit über einem Jahrzehnt exklusiv die Massenmärkte ansprechen und keine professionellen Nischen mehr bedienen.
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Gleichzeitig wird Apple spätestens mit der Veröffentlichung der Brille auch Tools zur Content-Erstellung bereitstellen müssen und hier wird es vielleicht auch fürslashCAM-Leser interessant. Denn sollte Apples AR-Brille Fuß fassen, dürften sich hier auch interessante neue Möglichkeiten zur Erzählung szenischer Geschichten auftun. So wie heute schon die Game- und die Filmindustrie starke Überschneidungen aufweisen, könnten AR-Welten hier noch eine neue virtuelle Komponente mit ins Spiel bringen.
Bis dahin darf man aber noch etwas fantasieren, denn frühestens 2023 erwartet Bloomberg ein fertiges AR-Produkt von Apple. Ob es Apple dann gelingt AR-Anwendungen wirklich zu einem Massenmarkt auszubauen, steht zudem auf einem anderen Blatt. Aber spannend dürfte es allemal werden.