Die Kinozahlen für 2018 sind da -- und sie sind nicht gut. Ziemlich schlecht sogar, denn nur 105,4 Mio. Kinokarten wurden in Deutschland verkauft, so wenige wie zuletzt in 1992. In 2017 wurden dagegen noch 122,3 Mio. Kinogänge gezählt; der Rückgang beträgt prozentuell 13,9%. Das gute Wetter und die Fußballweltmeisterschaft liegen als Hauptgründe auf der Hand, doch der letztlich entscheidende Faktor bleibt das Filmangebot selbst. Denn es gibt sie ja durchaus, die ausverkauften Kinovorführungen, wie wir selbst bestätigen können: nur mit Glück blieb es uns erspart, Yorgos Lanthimos -- 10-fach Oscar-nominierten -- Film "The Favorite" aus der ersten Reihe zu sehen (übrigens ein prima Film, wie wir finden).

Laut eines Berichts des epd-Filmmagazins beträgt der Besucherrückgang bei den Programmkinos auch "lediglich" ca. 8%, einige Standorte in diesem Bereich sollen sogar zulegen. Man sollte daher wohl eher von einer Blockbuster-Krise sprechen, die vornehmlich zu Lasten der Multiplex-Kinoketten gehe. Das Durchschnittsalter der Kinobesucher steigt, die (künstlerisch oft mäßig ambitionierten) Superhelden-Sequels/Prequels/Spin-offs dagegen wenden sich weiterhin an ein eher eher jüngeres und männliches Publikum, welches sich anscheinend doch lieber selbst daheim medial versorgt.
Wobei es ja wie bereits neulich berichtet gar nicht stimmen soll, dass die Streamingdienste den Kinos große Konkurrenz machen. Die meisten Abonnenten von Netflix&co. sollen, so eine aktuelle Studie, sogar häufiger ins Kino gehen als Nicht-Abonnenten. Was vor allem vom Kinobesuch abhalten soll, sind hohe Eintrittspreise.
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Welch verwegene Vorstellung: ins Kino gehen für 5 Euro, um einen Film zu sehen, der nicht für eine dreistellige Millionensumme produziert wurde, sich dafür halbwegs frisch anfühlt mit einem intelligenten Drehbuch, gewagter Regie und faszinierenden (wenn auch vielleicht weniger bekannten) Schauspielern. Wir wären dabei.