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Infoseite // recht spezifische Stativ-Frage



Frage von daniel7:


Hallo zusammen,

nachdem ich mich (auch dank eurer erklassigen Unterstützung) gegen ein Schwebestativ, möchte ich eine weitere für mich wichtige Frage für mich angehen: ein neues Stativ mit Fluid-Kopf. Es ist keinesfalls so, dass ich jetzt unbedingt etwas kaufen "muss", vielmehr hatte ich die Stativ-Entscheidung bis zur Klärung der Schwebestativ-Frage aufgeschoben. Und keine Angst, das wird nicht die 10.000ste allgemeine Stativfrage, ich bin schon relativ weit und benötige nur etwas Hilfe bei einem recht spezifischen Problem... ;-)

Mein aktueller Unterbau ist alles andere als optimal: Velbon Sherpa Pro CF-640, FLM Nivellierplatte LB-60 und Velbon PH-368 Kopf. Dieser 3er Sandwich stammt noch aus meinen Zeiten mit der Panasonic HDC-TM700 und war damals das erreichbare Optimum. Nun, mit meiner Panasonic AG-AC160, offenbaren sich jedoch mehr und mehr die Schwächen dieses Unterbaus. Die Problemchen im einzelnen:
  • die Gesamtkonstruktion ist nicht sonderlich stabil (zumindest nicht genug für meine knapp 3 kg Kamera/Zubehör)
  • bei Schwenks gegen den Uhrzeigersinn lockert sich dieser Sandwich auch gerne mal (sehr nervig und nicht ungefährlich)
  • die Nivellierung fand ich recht unpräsize mühseelig (suboptimales Handling der Nivellierplatte)
  • der Fluid-Kopf hat keine Counterbalance (lästig beim Nachführen, z.B. bei Tieraufnahmen)
  • der Kopf federt am Ende eines Schwenks gerne etwas zurück (auch wenn der Fluid für diesen Preis noch überraschend gut war)
  • Deswegen möchte ich mir ein neues Stativ mit Fluid-Kopf zulegen. Meine Kriterien sehen dabei so aus:
  • guter Sachtler-Fluid-Kopf (wenn schon, denn schon)
  • stabiles, möglichst verwindungssteifes Stativ
  • 75 mm Halbschale (ich erhoffe mir davon eine genauere und schnelle Nivellierung)
  • möglichst geringe minimale Arbeitshöhe bis max. 50 cm (Perspektive bei Aufnahmen kleiner Tiere)
  • die maximale Arbeitshöhe ist nicht so wichtig, Standardhöhe reicht völlig
  • möglichst geringe Transportlänge für Flugzeugstransport bis max. 65 cm (bei demontiertem Fluid-Kopf)
  • Da ich primär Outdoor arbeite, verbietet sich von vornherein ein Stativ mit Bodenspinne. Stative mit Mittelspinne fallen aber auch aus dem Raster, da deren minimale Arbeitshöhe eigentlich immer zu groß für mich ist. Es wird also auf ein normales Teleskoprohrstativ hinauslaufen.

    Beinahe perfekt für mich wäre wohl das Sachtler Ace L TT 75/2 CF (mein aktueller Favorit). Es erfüllt fast alle meine Kriterien und passt mit rund 1000 Euro auch noch (knapp) in mein Budget. Es hat jedoch ein entscheidendes Problem: die Transportlänge mit demontierten Kopf ist immer noch 73,5 cm und damit deutlich über dem Maß, was ich noch sicher verpackt transportieren kann.

    Welche Alternativen habe ich? Ein anderes Stativ unter dem Ace L Kopf? Aber welches?

    MfG
    Daniel

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    Antwort von Auf Achse:

    Deine Anforderungen kommen mir bekannt vor :-))

    Folgende Empfehlung: Kauf dir ein ACE Set, verkaufe die Stativbeine und kauf dir zum ACE Kopf sowas (oder baugleiches von anderen Herstellern) dazu:

    http://www.amazon.de/Benro-BE2270-Stati ... nro+c3770t

    http://www.amazon.de/Benro-BA75-Kugelau ... nro+c3770t

    Habs selbst auch auf der Liste, kann deshalb noch keinen Erfahrungsbericht abgeben.

    Grüße,
    Auf Achse

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    Antwort von Axel:

    So schlecht sind die ACE-Beine nicht. Bei den ersten Margen brach das Plastik, wurde anstandslos getauscht. Seitdem keine Probleme (seit ca. 2 Jahren?). Die oft bemängelten Klemmen kann ich nur mit denen "erwachsener" Sachtler vergleichen, ist mir schleierhaft, wo da das Problem liegen sollte. Durch das viele Plastik ist das Stativ eben auch leicht.

    Für niedrige Arbeitshöhe unbedingt die Version mit Bodenspinne nehmen.

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    Antwort von daniel7:

    Ich habe mich bereits nach anderen Einzelrohr-Teleskop-Stativen mit Halbschale ohne Spinne umgesehen... und bin auch fündig geworden. Leider waren alle vielversprechenden, stabilen Kandidaten (z.B. Gitzo Systematic Reihe) so hochpreisig, dass zusammen mit dem Kopf mein Budget gesprengt worden wäre. Leider habe ich noch keinen wirklich aussagekräftigen Test gefunden, wo mal die Stabilität der preisgünstigeren Stative richtig bewertet wird (am besten im Vergleich zu den höherpreisigen). Schließlich will ich nicht unbedingt den super Sachtler-Kopf auf ein Gurken-Gummi-Stativ schrauben... ;-)

    Bodenspinne kommt für mich leider gar nicht in Frage wegen Outdoor-Einsatz.

    MfG
    Daniel

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    Antwort von beiti:

    Da ich sowohl Velbon PH-368 als auch Sachtler-ACE-Kopf habe (nebst diverser Stative - und noch ein paar mehr kurz ausprobiert), einige Anmerkungen:

    Zu den Köpfen
    Das Rückfedern nach dem Schwenken ist am ACE-Kopf eher stärker als am PH-368. In der Praxis ist das aber oft zweitrangig, weil die meisten Stative von sich aus noch stärker rückfedern (gerade, wenn es "zweckentfremdete" Fotostative sind).
    Abgesehen vom Rückfederverhalten und vom dreimal höheren Gewicht ist der ACE-Kopf dem PH-368 natürlich in jeder Hinsicht überlegen: Er klebt nicht fest, er hat reproduzierbare Dämpfungsstufen, er wird bei kalten Temperaturen nicht zäh, er hat eine fein abgestufte Gegenfeder...

    Zu den Stativen
    Das "einfache" ACE-Stativ ist kein Überflieger - aber auch nicht so schlecht, wie oft geschrieben. Es ist ein guter Allrounder mit recht angenehmem Packmaß (wenn man den Kopf einzeln transportiert). Klarer Nachteil ist natürlich die Minimalhöhe der Mittelspinnen-Version.
    In Sachen Rückfedern am besten hat sich in meinen Tests das Manfrotto 546B verhalten, aber das ist schon ziemlich sperrig und (unterwegs) unpraktisch in der Handhabung. Und besonders tief runter geht es auch nicht.
    Am ACE-TT-Stativ (= Manfrotto 535) ist das Rückfeder-Verhalten kaum besser als am "einfachen" ACE-Stativ; aufgrund der Einzelholm-Konstruktion war das ja zu erwarten. (Das ändert sich schlagartig, wenn man den nächstflacheren Beinwinkel verwendet. Der macht das Stativ erstaunlich torsionsfest beim horizontalen Schwenken; leider braucht es dann sehr viel Stellfläche, und die hat man nicht überall.) Außerdem ist das ACE-TT-Stativ deutlich vibrationsärmer (sichtbar bei fixen Einstellungen mit langer Brennweite), es ist unterwegs dank der Schnellverschlüsse bequemer zu benutzen und sogar 500 Gramm leichter als das normale ACE-Stativ. Hinzu kommen die Möglichkeiten tiefer und hoher Kamerapositionen.

    Weitere Stativvarianten
    Eine Variante, die ich mal in der engeren Wahl hatte (aber nicht selber ausprobiert habe), sind die Report-Stative von Berlebach. Die gibt es in vielen Varianten und sogar als Sonderanfertigung in speziellen Längen.
    Außerdem habe ich Experimente mit dem Zweckentfermden von Fotostativen gemacht, z. B. ein 055er-Carbon-Manfrotto mit dem ACE-Kopf drauf. Funktioniert als Reise-Kombi durchaus und wiegt komplett keine 3 kg mehr; an Schwingungs- und Rückfederverhalten darf man allerdings keine so hohen Ansprüche stellen, und Nivellierung fällt natürlich auch weg.

    Die Frage ist, ob das ACE-TT wirklich zu sperrig ist für Flugreisen. Ich habe einen großen Hartschalenkoffer, und da passt es ohne Kopf diagonal rein; der Platz zum Auspolstern ist dann knapp, aber ein bisschen was sollte so ein Carbonstativ doch auch aushalten. Bisher bin ich nicht in die Verlegenheit gekommen, es auf einer Flugreise in der Praxis auszuprobieren, aber eigentlich sehe ich kein Problem.
    Wenn man die Maximalhöhe nicht braucht, gäbe es vielleicht auch die Möglichkeit, in einer Fachwerkstatt die Stativbein-Segmente um je 5 cm (also im ausgezogenen Zustand 15 cm) kürzen zu lassen. Dann sollte es mit dem Platz im Koffer allemal hinkommen.

    Für mich stellt sich auf Flugreisen eher die Frage, ob ich nicht mit was Leichterem auskomme; meine letzte größere Reise habe ich sogar komplett freihändig gedreht (was, im Nachhinein betrachtet, nicht so gut war). Zurzeit probiere ich mit einem Velbon Ultra Rexi L und dem PH-368 herum. Hat natürlich eine Reihe von Nachteilen gegenüber den besagten Sachtler-Kombis (besonders in Verbindung mit langen Brennweiten), aber wiegt dafür unter 1,9 kg und passt samt Kopf noch ins Handgepäck. Auf 90 % der Aufnahmen, die ich erfahrungsgemäß mit kurzen und mittleren Brennweiten drehe, wird man den Unterschied im fertigen Film nicht sehen (und zur Not kann ich am Camcorder noch den Bildstabilisator zuschalten). Aber natürlich verwende ich auch leichte Camcorder unter 1 kg.

    EDIT:
    Noch ein Foto des Manfrotto 535 (baugleich Sachtler ACE-TT) in einem Koffer, der den Maximalmaßen der meisten Fluggesellschaften entspricht:

    zum Bild

    Viel Platz zum Auspolstern drumherum bleibt natürlich nicht, aber für zwei Lagen benutzter Unterhosen reicht es. ;)

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    Antwort von Thunderblade:

    guter Sachtler-Fluid-Kopf (wenn schon, denn schon)
    Ist vielleicht ein bisschen off-topic, aber:
    Die Worte ,,gut'' und ,,Sachtler-Fluidkopf'' schließen sich eigentlich gegenseitig aus. ;-)

    Ich kenne nicht einen Kameramann/ Kameraoperator der freiwillig mit einem Sachtler-Kopf arbeitet. Sachtler Köpfe sind im Spielfilm/ Werbebereich nur was für Low Budget Drehs die sich keinen OConnor-Kopf leisten können.

    Aber in der Preiskategorie eines ACE gibt es sowieso von keinem Hersteller was ,,gutes''. Da muss man immer mit Kompromissen leben.

    Da gehört ein Ace-Kopf vielleicht noch zu den besseren.

    Aber ein ACE ist halt noch nichtmal ansatzweise auf dem Niveau eines ,,großen'' Sachtler Kopfes (die ja auch, wie gesagt, nicht gerade das Gelbe vom Ei sind.).

    Tut mir leid fürs off-topic, aber wollte ich nurmal loswerden, weil hier ständig alle sotun als wären Sachtler Köpfe + Stative das beste vom besten. Das ist definitiv nicht so!!!

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    Antwort von rush:



    Ist vielleicht ein bisschen off-topic, aber:
    Die Worte ,,gut'' und ,,Sachtler-Fluidkopf'' schließen sich eigentlich gegenseitig aus. ;-)

    Ich kenne nicht einen Kameramann/ Kameraoperator der freiwillig mit einem Sachtler-Kopf arbeitet. Sachtler Köpfe sind im Spielfilm/ Werbebereich nur was für Low Budget Drehs die sich keinen OConnor-Kopf leisten können. Keine Ahnung wo du her kommst und in welchen Spheren du dich so bewegst... ich kenne jedenfalls unzählige Kameraleute die sehr wohl mit Sachtler Köpfen mehr als zufrieden sind.

    Und es geht hier im Thread sicherlich nicht um elendig schwere Filmkameras mit zig Gerödel und Anbauten - sondern einzigst um einen soliden Kopf.

    Die ACE-Teile kenn ich selbst nicht, aber die gräßeren FSB's und Cine Varianten von Sachtler und die sind sicherlich nicht das schlechteste was man nehmen kann... aber du kannst uns ja gerne eines besseren belehren und einmal die scheinber so "großartigen" oconnor Vorteile hervorheben!?

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    Antwort von Jörg:

    nur was für Low Budget Drehs die sich keinen OConnor-Kopf leisten können wat für ne Aussage

    ich finde ja meinen GT3 RS auch nur so gut, weil ich mir keinen Veyron leisten kann...

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    Antwort von daniel7:

    @beiti:

    Vielen Dank für deine super-ausführliche Antwort. Aufgrund des Fotos fühle ich mich ermutigt, mein Gepäck nochmal kritisch nachzumessen, vor allem da das ACE TT mir ansonsten eigentlich so gut gefällt. Auch deine Aussage, dass die breitere Aufstellung die Torsionsfestigkeit nochmals deutlich erhöht, bekräftigt mich nochmals darin, das richtige Stativ schon längst gefunden zu haben. Platz zum Aufstellen hat's in Kanda/USA, meine bevorzugten Film-Reviere, ja genug... ;-)

    Pah! Irgendwie muss das doch in meinen Koffer reingehen... :-)))))

    @Thunderblade, @rush, @Jörg:

    Ich war in der Lage, einen subtil ironischen Unterton in Thunderblade's Post wahrzunehmen. So ganz ernst gemeint war das ja wohl nicht. Ich glaube wir wissen alle, dass ein Ace-Kopf oder FSB4-Kopf nicht das allumfassende Optimum sein kann. Es geht natürlich immer besser und eben auch immer teurer. Das ist letztlich in jedem Bereich so.

    Aber für uns reine Hobby- und Urlaubs-Filmer (als der mich allein meine Art der Fragestellung geoutet haben dürfte), die mit ihren Filmen kein Geld verdienen, stellt ein Sachtler-Kopf wohl i.d.R. das erreichbare Optimum dar. Manch einer würde es wahrscheinlich sogar schon dekadent nennen... und wenn man den Zweck rein objektiv betrachtet, vermutlich nicht ganz zu Unrecht.

    Nebenbei: Selbst wenn ich deutlich mehr Geld in Hinterhand hätte, würde ich dieses vermutlich eher in tolle Reisen (bei denen ich dann coole Sachen filmen kann) als in immer ausgefeilteres, noch perfekteres Equipment investieren. Der Spaß an der Sache an sich sollte immer noch an erster Stelle stehen.
    Und was nutzt das beste Equipment der Welt, wenn es zu Hause verstaubt während man wie verrückt Überstunden macht um selbiges zu finanzieren?

    MfG
    Daniel

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    Antwort von Auf Achse:

    Die Worte ,,gut'' und ,,Sachtler-Fluidkopf'' schließen sich eigentlich gegenseitig aus. ;-) Mein Gott ..... das ist so eine "eure Armut kotzt mich an" Aussage .... die noch dazu gar nicht zum Thema paßt.

    Ich Untermensch schäm mich ja auch so weil mein schmales Börserl nur einen Sachtler erlaubt .... aber irgendwann hab ich vielleicht auch einen OConnor und darf endlich auch in die Riege der Obermenschen aufsteigen ....

    Auf Achse

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    Antwort von ennui:

    Mit einem O'Connor-Kopf wird der Film nun einmal gleich doppelt so spannend, das lohnt sich schon! Allerdings sollte dann natürlich auch keine Semipro-Red oder-Blackmagic drauf verbaut sein, sondern was wirklich professionelles!

    Back on topic: Warum gleich die Halbschale, es reicht doch schon was mit Madenschrauben befestigtes, um das gegeneinander verdrehen/lösen zu verhindern. Ansonsten kann ich bestätigen, dass das Stativ am "Rückfedern" oft durch Verwinden mit beteiligt ist, und dass man unter 1000 Euro beim Kopf wohl einige Kompromisse machen muss, aber auch kann. Manfrotto 55 oder 190-Beine mit weiter gespreizten Beinen bzw. nicht ganz ausgefahren geht so einigermaßen und wirkt recht robust in der Aluvariante, je nach Anspruch und Anforderungen (outdoor). Hab mal diesen kleinen Gitzokopf eine zeitlang auspropiert, der eigentlich für Ferngläser oder Spektive ist, Name ist mir gerade nicht präsent - war ich dann nicht so ganz zufrieden mit, wirklich flüssig war das Schwenken damit nicht (DSLR+kleine Festbrennweite drauf), nur ganz gut zu transportieren war es so. Gibts eigentlich keine Stativkopftests im Netz?

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    Antwort von daniel7:

    Hi ennui,

    auch das habe ich durchaus in Erwägung gezogen. Eine durch Madenschrauben gesicherte Nivellierplatte würde tatsächlich einige Probleme lösen und nebenbei viel Geld sparen. Denn dann würde ich gleich mein Velbon Sherpa als Unterbau behalten. Dieses Stativ mag in der Jahre gekommen sein, ist aber trotzdem ein sehr gutes Stativ (welches zudem so kompakt ist, das es mit montiertem Kopf in den Koffer passt).

    Allerdings sagt mir mein Gefühl, dass es zwischen Foto-Stativen und Video-Stativen im allgemeinen eben doch noch mehr Unterschiede gibt als nur Unterschied zwischen Mittelsäule und Halbschale. Das ist natürlich nur ein Bauchgefühl meinerseits... und kann genauso gut aus einem persönlichen Irrglauben der Art "das steht Video dran, dass muss besser für Video sein" resultieren. Wer hat nicht selbst schon die Erfahrung gemacht, wie bereitswillig man sich manchmal durch Werbephrasen manipulieren lässt?

    Gute Tests zu Stativen und Köpfen findet man schon einige im Netz, man muss halt nur den Selbstdarsteller-Kram ausfiltern. Das Problem ist, dass viele Tests nur jeweils 2-3 Stative oder Köpfe gegenüberstellen und der nächste Tester halt wieder ganz anders testet (und es teilweise auch schlicht und einfach vom Können des Testers abhängt). Ein echter Vergleich und Marktüberblick wird dadurch sehr schwer, zumal es unglaublich viele Stative auf dem Markt gibt.

    MfG
    Daniel

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    Antwort von srone:

    Warum gleich die Halbschale, es reicht doch schon was mit Madenschrauben befestigtes, um das gegeneinander verdrehen/lösen zu verhindern. schraubensicherungslack und falls man sowas nicht zur hand hat, tuts auch der nagellack der freundin ;-)

    lg

    srone

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    Antwort von beiti:

    Allerdings sagt mir mein Gefühl, dass es zwischen Foto-Stativen und Video-Stativen im allgemeinen eben doch noch mehr Unterschiede gibt als nur Unterschied zwischen Mittelsäule und Halbschale. Vielleicht hilft Dir bei der Beurteilung mein Bastel-Bericht (ACE-Kopf auf 055er Manfrotto):
    http://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=1307028
    Ergänzend zu dem, was ich dort geschrieben habe, möchte ich noch was zur Nivellierung sagen: Das Verändern der Beinlängen mit den jeweils obersten der Manfrotto-Schnellverschlüsse geht so flott, dass man auf die separate Nivellierung ganz gut verzichten kann. (Ich habe zum Vergleich auch ein Stativ mit Drehverschlüssen, und da ist das schon etwas langwieriger bzw. nicht so bequem zu bedienen, wenn man zeitgleich von oben auf die Wasserwaage schaut.)

    Der Bericht ist vom letzten Jahr. Ich habe die Teile für den Umbau immer noch herumliegen und kann es jederzeit wieder so zusammensetzen, wenn Bedarf ist. Aber in der Praxis habe ich bisher entweder auf das originale ACE-Stativ (bzw. später auf das Manfrotto 535) oder, wenn mir das zu schwer war, gleich auf ein noch leichteres Stativ mit Velbon PH-368 zurückgegriffen.

    Unter "Standardbedingungen" ist der PH-368 nämlich gar nicht viel schlechter als der ACE-Kopf. Bei den leichten Kombinationen sind eher die Stativbeine der Schwachpunkt; der Velbon-Kopf auf einem soliden Stativ bringt mehr als der ACE-Kopf auf einem Leichtstativ. ACE-Kopf auf Leichtstativ ergibt zudem vom Gewicht her kaum Sinn: Wenn ich schon Gewicht sparen will, nehme ich nicht ohne Not einen 1,5-kg-Kopf.
    Wobei ich, wie schon erwähnt, meist Kameras unter 1 kg verwende. Das macht natürlich auch was aus; mit schwereren Kameras würde ich am Velbon-Kopf vielleicht die Gegenfeder und den Verschiebebereich vermissen.

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    Antwort von ennui:

    Die dezidierten Videostative sind meistens besser gegen Verwindung/Torsion gebaut mit Mittelspinne und pipapo, dafür aber eben auch fast immer schwerer und länger im zusammengelegten Zustand. So groß fand ich den Unterschied in der Nutzung bei vergleichbarem Gewicht dann nicht. Hab das auch öfters gelesen, dass Leute das machten, weil sie keinen großen Vorteil sonst sahen. Das blöde ist eher, dass leicht und klein (Transport) und groß und schwer (Stabilität beim Filmen) völlig gegensätzliche Wünsche oder Anforderungen sind und es daher immer ein Kompromiss wird.
    Bombenfest kenne ich nur als dreifachverstrebtes tonnenschweres Videostativ mit Bodenspinne, da verwindet dann wirklich garnichts mehr.

    Ich fand aber, gerade bei den robusten Manfrotto-Alu-Fotostativen kriegt man schon schnell ein Gefühl dafür, was damit geht und was nicht, und wie es beim Schwenken reagiert. Man muss da eben dann Kompromisse machen und zb. am Ende des Schwenks manchmal noch halten oder sanft nachgeben, voll ausgezogen arbeiten ist auch eher ungut und die ausziehbare Mittelsäule kann man mal gleich wieder vergessen. Es gibt aber ansonsten ja auch noch Tricks wie Gewichte dranhängen, das bringt schon viel. Die Technik nimmt einem da weniger ab, mehr Improvisation und Übung ist gefragt. Kommt vielleicht auch drauf an, was man konkret will, also zb. wie schnell und oft man rumschwenkt, übliche Arbeitshöhe, etc. Einen Spielfilm würde ich so auch nicht gerade drehen wollen, aber notfalls ging das wohl sogar auch, mit einem der besseren Sachtlerköpfe dann vielleicht noch. Aber alleine unterwegs das Stativ am Rucksack hängend mit dabei haben können - super.

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    Antwort von daniel7:

    Als ich den Velbon PH-368 damals gekauft habe war ich schon sehr skeptisch. Bei diesem lächerlich niedrigen Preis erwartet man eigentlich nichts (gutes). Und doch hat mir der Velbon PH-368 unter meinem vorherigen Leichtgewicht Panasonic HDC-TM700 (ca. 400g) sehr gute Dienste geleistet. Die fehlende Counterbalance störte mich nicht, die schlecht bedienbaren stufenlosen Knöpfe für den Drag waren auch kein Drama und zudem ist das Teil superleicht.

    Doch als ich dann auf meine neue Panasonic AG-AG160 (ca. 2,5 kg ohne Akku/Zubehör) umgestiegen bin, fingen die Problemchen an. Gerade die fehlende Counterbalance finde ich da richtig hinterlich. Ohne geschlossene Tilt-Bremse geht gar nichts... und das ist für das Verfolgen von Tieren mit der Kamera echt hinterlich, da sich diese meist nicht strikt horizontal bewegen. In der Tat, sehr unkooperativ, diese Wildtiere... :-D

    Gute Möglichkeiten zur Nivellierung finde ich persönlich recht wichtig. Das habe ich damals im ersten Jahr gemerkt, als ich noch nicht die Nivellierplatte unter dem Velbon-Kopf hatte. Das war nicht so wirklich mein Ding. Aber das ist natürlich auch eine sehr subjektive Sache, da muss jeder seinen eigenen Weg finden.

    Von den unausweichlichen Kompromissen bei der Stativ -und Kopfwahl kann ich ein Lied singen. Meist sind die Wunschfaktoren gerade gegensätzlich, so dass es das perfekte Stativ gar nicht geben kann. Ein Stativ stabil wie ein Panzer, leicht wie eine Feder, klein wie eine Streichholzschachtel, mit einer Arbeitshöhenbereich von 5-500 cm und das für 10 Euro... tja, das wäre mal was... ;-))))))))))

    Ich werde mal morgen probieren mit den Leuten vom Stativ Shop München telefonisch in Kontakt zu kommen (per Mail hat das bisher nicht geklappt). Aber die Jungs genießen einen recht guten Ruf und sind auch bekannt dafür, Kombinationen zu ermöglichen, die man sonst nicht am Markt findet. Ich bin gespannt...

    MfG
    Daniel

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    Antwort von daniel7:

    Ermutigt von beiti's Foto habe ich heute morgen nochmal den Koffer aus dem Keller geholt, um eine "Anprobe" zu machen. Um wirklich eine qualifizierte Aussage zu erhalten, habe ich mein Velbon Sherpa auf die Länge von grob 74 cm ausgezogen (was ja das Packmaß des TT 75/2 CF wäre) und es einfach mal eingepackt.

    Und oh Freude, es passt! Sieht ganz genauso aus wie bei dir, beiti. Es bleibt wie erwartet nur wenig Platz für eine Polsterung, aber das sollte trotzdem kein wirkliches Problem für das Stativ darstellen. Vorher hatte ich die Innenmaße des Koffers halt nur dem Meter gemessen und "etwas" Sicherheitsreserve abgezogen. Aber dass ich so viel Luft eingeplant hatte, war mir gar nicht mehr bewußt. Shoot foot into... ;-)

    Somit habe ich mein Wunschstativ also gefunden: Sachtler System Ace L TT 75/2 CF.

    Vielen Dank nochmal euch allen für die tolle Hilfe.

    MfG
    Daniel

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    Antwort von beiti:

    Doch als ich dann auf meine neue Panasonic AG-AG160 (ca. 2,5 kg ohne Akku/Zubehör) umgestiegen bin, fingen die Problemchen an. Gerade die fehlende Counterbalance finde ich da richtig hinterlich. Wenn es nur um die Gegenfeder geht, würde es auch ein Manfrotto-Kopf tun. Da gibt es welche mit fixer Gegenfeder für 2,5 kg Kameragewicht, die selber unter 1 kg wiegen (also deutlich weniger als der Sachtler ACE) und viel weniger kosten. Klar sind die qualitativ nicht mit dem ACE-Kopf vergleichbar. Ich erwähne es nur der Vollständigkeit halber. ;)
    Gute Möglichkeiten zur Nivellierung finde ich persönlich recht wichtig. Das habe ich damals im ersten Jahr gemerkt, als ich noch nicht die Nivellierplatte unter dem Velbon-Kopf hatte. Dein Velbon hat Drehverschlüsse, oder? Da würde mich das Nivellieren mittels Beinlänge auch nerven.
    Ich habe aber auch mehrere Stative mit Schnellklemmen, und dort geht es erstaunlich fix. Das hat einerseits mit der Schnelligkeit der Klemmen zu tun, aber noch mehr mit deren bequem erreichbarer Position und einhändiger Bedienbarkeit. Drehverschlüsse muss man weiter unten anpacken und (bei leichteren Stativen) mit zwei Händen bedienen; dann noch gleichzeitig die Wasserwaage im Auge zu behalten, wird schwierig.
    Um wirklich eine qualifizierte Aussage zu erhalten, habe ich mein Velbon Sherpa auf die Länge von grob 74 cm ausgezogen (was ja das Packmaß des TT 75/2 CF wäre) und es einfach mal eingepackt. Beachte bitte nicht nur die Gesamtlänge, sondern auch die Breite der Stativschulter. Das ACE TT ist oben ziemlich ausladend. Dafür ist es am anderen Ende schmaler; da das Stativ keine Mittelsäule hat, kann man die Beine unten bis auf Anschlag zusammenbringen.

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    Antwort von daniel7:

    Hallo beiti,

    ich hatte am Freitag ein aufschlussreiches Telefonat mit Herrn Höhenleitner vom Stativ-Shop. Jetzt weiß ich auf jeden Fall schon recht sicher, dass es wahrscheinlich ein Sachtler Ace M Kopf werden wird und dass man diesen beim Stativ Shop auch problem mit jedem Stativ kombinieren kann. Der Ace L oder gar FSB 4 bringen für mein Szenario kaum Vorteile und die Preisdifferenz kann ich lieber zusätzlich in ein gutes, stabiles Stativ investieren - der Beste Kopf nützt nun mal nichts, wenn der Unterbau schwächelt... ;-)

    Leider hatte Herr Höhenleitner noch einen Termin, so dass wir unser Telefonat etwas vorzeitig abbrechen mussten. Dadurch bleiben bei mir momentan noch ein paar offene Fragen. Herr Höhenleitner hat mich nämlich darauf hingewiesen, dass das TT 75/2 CF wohl sehr ausladend sein soll im Hinblick auf die Standfläche. Du hattest ja auch schon etwas in der Art geschrieben, allerdings nur in Bezug auf den nächstflacheren Beinwinkel. Herr Höhenleitner sprach noch kurz die Möglichkeit einer sog. "Mittelspinnentasche" an, die mein einsetzen könne, wenn man doch mal weniger Platz zur Verfügung hat.

    Leider konnte ich im Netz keine Angaben darüber finden, wieviel Platz das TT 75/2 CF nun konkret braucht. Mich würden brennend folgende Fragen interessieren:
  • Wieviel Platz (Abstand zwischen zwei Beinen) braucht das TT 75/2 CF voll ausgezogen beim steilsten Beinwinkel?
  • Wie weit verringert sich der Platzbedarf, wenn man nur ein Segment auszieht oder das Stativ gar nicht auszieht?
  • Wie hoch ist das Stativ in den einzelnen Stufen?
  • Da du das selbe bzw. ein baugleiches Stativ hast, würde es mich sehr freuen, wenn du das eventuell mal grob für mich ausmessen könntest. Ich würde mir das gerne besser im Vergleich zu meinem altgedienten Velbon vorstellen können, welches bei Vollauszug auf 127 cm Arbeitshöhe und 110 cm Platzbedarf (Abstand zwischen zwei Beinen) kommt. Würde sich das TT 75/2 CF grob im selben Bereich bewegen, wäre das ein klares Pro-Argument für mich.

    Dass ich den nächstflacheren Beinwinkel für noch mehr Stabilität nur dann einsetzen kann, wenn ich auch den Platz dazu zur Verfügung habe, ist natürlich klar. Das hängt dann immer von der Aufnahmesituation und dem Standort ab. Darüber mache ich mir nur wenig Gedanken.

    Alternativ habe ich derzeit noch das Sachtler ENG 75/2 D mit Mittelspinne auf dem Radar. Die Mindestarbeitshöhe ist mit 60 cm nicht optimal für mich, aber noch im Bereich des Machbaren.

    MfG
    Daniel

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    Antwort von beiti:

    Herr Höhenleitner hat mich nämlich darauf hingewiesen, dass das TT 75/2 CF wohl sehr ausladend sein soll im Hinblick auf die Standfläche. Ich denke, er spielt darauf an, dass man die Beine am TT nicht so steil stellen kann wie an den Stativen mit Mittelspinne. Letztere lassen sich sehr "schlank" aufstellen, womit man dann (auf Kosten der Stabilität) eine größere Höhe und geringen Platzbedarf erzielt - wichtig z. B. für Pressekonferenzen, wo viele Kameraleute nebeneinander stehen.
    Notfalls kann man am TT auch "frei Schnauze" einen steileren Winkel vorgeben - besonders draußen, wo man die Spikes in den Boden rammen kann. Allein wegen der Höhe sollte das am TT nicht nötig sein, weil es auch mit dem normalen Beinwinkel schon ziemlich hoch geht.
    Leider konnte ich im Netz keine Angaben darüber finden, wieviel Platz das TT 75/2 CF nun konkret braucht. Mich würden brennend folgende Fragen interessieren:
  • Wieviel Platz (Abstand zwischen zwei Beinen) braucht das TT 75/2 CF voll ausgezogen beim steilsten Beinwinkel?
  • Wie weit verringert sich der Platzbedarf, wenn man nur ein Segment auszieht oder das Stativ gar nicht auszieht?
  • Wie hoch ist das Stativ in den einzelnen Stufen?

  • Die folgenden Höhenangaben sind Netto-Werte bis Oberkante Halbschale. Durch den ACE-M-Kopf kommen jeweils 15,5 cm Höhe dazu.

    Lässt man beide Beinsegmente drin, kommt man im steilsten Winkel auf 68 cm Höhe und 55 cm Beinabstand, im mittleren Winkel auf 49 cm Höhe und 102 cm Beinabstand, im flachsten Winkel auf 28 cm Höhe und 123 cm Beinabstand.

    Zieht man nur das obere Segment aus und lässt das untere drin, kommt man im steilsten Winkel auf 117 cm Höhe bei 91 cm Beinabstand.

    Zieht man beide Segmente voll aus und lässt den Winkel steil, kommt man auf 171 cm Höhe und 131 cm Beinabstand.
    Nimmt man statt dem steilsten den mittleren Winkel (um beste Verwindungssteifheit fürs Schwenken zu kriegen), landet man bei 120 cm Höhe und 251 cm Beinabstand.
    (An anderer Stelle habe ich schon mal geschrieben, dass ich einen Winkel irgendwo zwischen dem steilsten und dem mittleren ideal fände. Ich denke auch immer noch darüber nach, das Stativ dahingehend zu modifizieren.)

    Meine bevorzugte Standard-Aufstellung: oberstes Beinsegment ganz ausgezogen, unteres Beinsegment zu 1/3 ausgezogen, steilster Beinwinkel. Damit kommt das Stativ auf 135 cm Höhe und 103 cm Beinabstand.
    Alternativ habe ich derzeit noch das Sachtler ENG 75/2 D mit Mittelspinne auf dem Radar. Die Mindestarbeitshöhe ist mit 60 cm nicht optimal für mich, aber noch im Bereich des Machbaren. Dann kannst Du den ACE-Kopf auch gleich im Kit kaufen. Das ENG 75/2 D ist ganz ähnlich wie das serienmäßige ACE-Stativ; nur die Füße sind etwas anders: Das ENG 75/2 D hat feste Doppelspikes und wird mit aufklemmbaren Gummiplatten geliefert, das ACE-Stativ hat Gummifüße mit herausdrehbaren Einzel-Spikes.

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    Antwort von daniel7:

    Wow, beiti, vielen, vielen Dank für deine schnelle und extrem umfangreiche Antwort!

    Deine Messungen zeigen, dass das TT in punkto Platzbedarf doch sehr ähnlich zu meinem altgedienten Velbon ist, tendentiell sogar etwas platzsparender. Und da mich der Platzbedarf beim Velbon nie gestört hat, weiß ich nun, dass das TT für mich wohl der perfekte Match ist. Deine Standard-Aufstellung deckt sich so ziemlich mit meiner, da ich i.d.R. gerne von schräg oben in den Sucher blicke.

    Vielen Dank nochmals für deine Hilfe, beiti. Dann kann ich wohl am Montag (endlich) bestellen, nachdem ich noch "Nebensächlichkeiten" wie Preis und Zahlungsform mit Herrn Höhenleitner klären konnte... ;-)

    MfG
    Daniel

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    Antwort von beiti:

    Deine Standard-Aufstellung deckt sich so ziemlich mit meiner, da ich i.d.R. gerne von schräg oben in den Sucher blicke. Der Kameraboden liegt dann bei gut 150 cm, und der Sucher sitzt ja oben an der Kamera. Für mich (179 cm Körpergröße) ist diese Aufstellung schon nahe an der Augenhöhe.
    nachdem ich noch "Nebensächlichkeiten" wie Preis und Zahlungsform mit Herrn Höhenleitner klären konnte... Das Kit aus dem ACE-L-Kopf und dem TT-Stativ kostet knapp über 1000 Euro. Bin gespannt, wieviel Nachlass Du kriegst, wenn Du den kleineren ACE-M-Kopf nimmst.

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    Antwort von daniel7:

    Hallo beiti,

    ich habe zwischenzeitlich nochmal mit Herrn Höhenleitner gesprochen. Wie du schon gesagt hattest, liegt das Sachtler TT 75/2 CF mit dem Ace L Kopf bei grob 1000 Euro. Nimmt man stattdessen den Ace M Kopf spart man grob 100 Euro. Da stellt sich mir natürlich die gute Frage, ob ich diesen Kompromiss eingehen möchte. Tendenziell hat man mit dem Ace L ja schon etwas mehr Zukunftssicherheit...

    Herr Höhenleitner hat mir auch nochmal Sachtler ENG 75/2 D mit Mittelspinne empfohlen. Aufgrund der MS kommt dieses zwar nur bis 60 cm runter, aber die MS wäre wohl sehr leicht auszuhängen. Der Vorteil des Sachtler ENG 75/2 D wäre ganz klar die erhöhte Stabilität (etwas portabler ist es auch noch). Preislich würde es natürlich mit grob 700 Euro für das Stativ zzgl. Ace M/L Kopf für 400/500 Euro ein gutes Stück teurer kommen. Grundsatzfrage: Bin ich bereit für das Mehr an Stabilität durch die MS leichte Einbußen beim Handling bei niedrigen Arbeitshöhen einzugehen?

    Auf der Seite der Stative ohne Mittelspinne habe ich noch zwei neue Kandidaten aus dem Hause Gitzo aufgetan: das Gitzo Systematic Serie 3 GT3542LS und das Gitzo Systematic Serie 4 GT4542LS. Beide logieren mit Handschale (muss extra erworben werden) bei 840 Euro bzw. 860 Euro (erstaunlich wenig Unterschied zwischen Serie 3 und 4). Den Gitzo Systematic Stativen wird in Foren eine sehr hohe Stabilität und Torsionsfestigkeit nachgesagt, wobei die höheren Serien durch dickere Rohre jewelis stabiler sind (Serie 3 = 32 mm, Serie 4 = 37 mm, Serie 5 = 41 mm).

    Jetzt wäre natürlich interessant zu wissen, wie dick die Beine des Sachtler TT im Vergleich sind (das gibt natürlich nur bedingt Auskunft über die Stabilität). Auch läßt sich schwer einschätzen, ob das vom Gitzo besondes beworbene neue Carbon 6X wirklich nochmals Vorteile (bei gleichem Durchmesser) bringt.

    Leider konnte Herr Höhenleitner mir nicht mit Erfahrungsberichten über diese Stative weiterhelfen. Der Stativ Shop ist zwar Gitzo Händler, allerdings werden die Gitzo Stative nur selten nachgefragt und sind deshalb nicht vor Ort im Laden vorrätig. Leider weiß ich nun nicht, in wie weit ich den Foren-Berichten über die Gitzos vertrauen kann und vor allem wie die Gitzos im Vergleich zum Sachtler TT dastehen...

    Ja, ja, wirklich nicht einfach. Manchmal habe ich den Eindruck, dass man immer unsicherer wird, je mehr man sich mit einem Thema auseinandersetzt... ;-)

    MfG
    Daniel

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    Antwort von beiti:

    Herr Höhenleitner hat mir auch nochmal Sachtler ENG 75/2 D mit Mittelspinne empfohlen. Aufgrund der MS kommt dieses zwar nur bis 60 cm runter, aber die MS wäre wohl sehr leicht auszuhängen. Der Vorteil des Sachtler ENG 75/2 D wäre ganz klar die erhöhte Stabilität (etwas portabler ist es auch noch). Ich hatte das ENG 75/2 nie in der Hand, kann mir aber einfach nicht vorstellen, dass es soviel besser als das "normale" ACE-Stativ ist, um den Aufpreis zu rechtfertigen. Außer den besseren (leider auch umständlicheren) Gummifüßen sehe ich nichts Attraktives in der Ausstattung, z. B. hat es auch nur die simplen Schraubverschlüsse. Wegen der Stabilität müsste man es sich wohl vor Ort anschauen - aber bei nahezu gleicher Größe, Gewicht und Bauform bleibt da nicht viel Spiel.
    Wie das Stativ in niedriger Position mit "ausgehängter" Mittelspinne halten soll, verstehe ich auch nicht; selbst im Gelände mit den Spikes dürfte das bei sehr flachen Winkeln rutschig werden - und feste Beinanschläge haben derartige Stative ja nicht.
    Die Mittelspinne am normalen ACE-Stativ ist übrigens von vornherein fix, also lässt sich gar nicht aushängen. Da haben wir zumindest einen Nachteil des "Billigteils". ;)
    Von der regulären Minimalhöhe (mit Mittelspinne) her sind ACE-Stativ und ENG 75/2 fast gleich.

    (Da darf man sich nicht von den Sachtler-Angaben täuschen lassen, wo die Maße mit/ohne Kopf gern mal durcheinandergewürfelt werden. Auch Gewichtsangaben von Sachtler sind mit Vorsicht zu genießen: Mal wird ein Kopfgewicht "nackt" angegeben, mal komplett mit Schwenkarm, Schraube und Kameraplatte.)
    Preislich würde es natürlich mit grob 700 Euro für das Stativ Da langt Herr Höhenleitner aber ordentlich zu. Vergleiche hier:
    http://www.marcotec-shop.de/de/products ... hnical.htm
    Den Gitzo Systematic Stativen wird in Foren eine sehr hohe Stabilität und Torsionsfestigkeit nachgesagt, wobei die höheren Serien durch dickere Rohre jewelis stabiler sind (Serie 3 = 32 mm, Serie 4 = 37 mm, Serie 5 = 41 mm). Gitzo gilt ja im Foto-Bereich als der Edel-Stativhersteller. Insofern werden deren Videostative auch nicht völlig unbrauchbar sein. Zu diesen Preisen darf man schon was erwarten...
    Jetzt wäre natürlich interessant zu wissen, wie dick die Beine des Sachtler TT im Vergleich sind (das gibt natürlich nur bedingt Auskunft über die Stabilität). Manfrotto gibt für das baugleiche 535 MPRO folgende Werte für die Dicken der Beinsegmente an: 34,2 - 29,2 - 24,8 mm

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    Antwort von daniel7:

    Ja, das Aushängen der Mittelspinne ist so eine Sache. Es scheint ja wohl immer so zu sein, dass die "Spinnen-Stative" keine Anschläge haben und damit die Beine theoretisch frei wegklappen können (abgesehen von irgendwelchen gruseligen Gurt-oder-Schnur-drumspannen-Lösungen). Damit, dass die Dornen nicht genug Halt bieten könnten, kannst du natürlich durchaus Recht haben.

    Bezüglich des Preises bin ich jetzt auch etwas erstaunt, wenn es akustisch bei mir richtig ankam war der Nettopreis des ENG 75/2 D nämlich 580 Euro netto + 19% MwSt = 690 Euro. Aber ich will es jetzt nicht beschwören, ob ich das richtig verstanden habe. Eventuell sollte es auch 480 Euro netto heißen.

    Bezüglich der Rohrstärke allein wäre dann das Sachtler TT grob zwischen Gitzo Serie 3 und 4 einzusortieren. Das spricht dann auch nochmal für Serie 4 (sollte es denn ein Gitzo bei mir werden), was bei dem geringen Preisunterschied auch vernünftig erscheint. Ich werde auf jeden Fall mal probieren, weitere Erfahrungsberichte/Tests bzgl. der Gitzos zu finden.

    Gibt es eigentlich den Sachtler FSB4 Kopf regulär einzeln zu kaufen? Wäre mal interessant die Preis der Ace M/L Köpfe in Relation zum großen Bruder FSB4 zu setzen... ;-)

    MfG
    Daniel

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    Antwort von Borke:

    Ich fand Benro einen ziemlich guten Tip oben. Schau Dir mal den neuen S8 an.



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    Antwort von daniel7:

    Gerade beim Fluidkopf führt ehrlich gesagt für mich gedanklich kein Weg mehr am Sachtler vorbei (egal ob es letztlich ein Ace M, ein Ace L oder was auch immer wird). Ohne Frage gibt es auch Köpfe von anderen Herstellern, die für meine Zwecke möglicherweise genauso gut geeignet wären und dennoch deutlich günstiger sind. Und dennoch sagt mir mein Bauchgefühl, dass ich lieber "ein paar Scheine" drauflegen sollte, um wirklich etwas (für den Hobbybereich) sehr gutes zu bekommen (das erhoffe ich mir zumindest von Sachtler), selbst wenn ich damit zum Teil nur den Markennamen bezahle (was ohne Frage der Fall ist).

    Letztlich soll dies eine Investition für die kommenden 10 oder mehr Jahre sein und ich möchte nicht zweimal kaufen, nur weil ich beim ersten Kauf an der falschen Stelle gespart habe. Deswegen auch meine Überlegung doch nicht den kleinsten Ace M Kopf zu nehmen.

    Also bitte nicht böse sein. Ich habe den Benro ernsthaft in Betracht gezogen, mich aber aufgrund meines Bauchgefühls dennoch gegen den Benro und andere Alternativen (wie die besseren Manfrottos) entschieden... ;-)

    Beim Stativ ist momentan noch vieles offen, auch wenn ich Mittelspinne gedanklich immer weiter ausklammere. Momentan suche ich primär aussagekräftige Tests der Gitzo Systematic Reihen, vor allem im direkten Vergleich zu anderen Stativen mit Schwerpunkt auf dem Thema Torsion. Leider tue ich mich bisher schwer, da vernünftige Quellen zu finden...

    MfG
    Daniel

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    Antwort von daniel7:

    Ich habe gerade ein etwas längeres Telefongespräch mit einem Mitarbeiter von Marcotec geführt, der das Sachtler System Ace L TT 75/2 CF auch aus eigener Erfahrung kennt. Er hat einiges über seine Erfahrungen mit dem TT geplaudert. Und letztlich hat mich das überzeugt mit dem TT keinen Fehler zu machen, sondern im Gegenteil (endlich) genau das richtige Stativ für mich gefunden zu haben... ;-)

    Über die Gitzos konnte er mir zwar nichts berichten, das ist aber zweitrangig, wenn ich vom TT überzeugt bin.

    Vielen Dank auch nochmal an euch alle für eure Hilfe!

    MfG
    Daniel

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    Antwort von Jörg:

    Also bitte nicht böse sein. Du musst dich nicht entschuldigen, wenn du das Richtige tust...

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    Antwort von beiti:

    Und letztlich hat mich das überzeugt mit dem TT keinen Fehler zu machen Falls Du es jetzt kaufst, könnten wir mit der Suche nach passenden Reisekoffern weitermachen. Ich denke, es sollte auf jeden Fall ein Hartschalenkoffer sein.

    Ich hatte ja oben meinen Koffer gezeigt, mit dem es prinzipiell geht. Das ist ein Koffer von Aldi, der mit rund 50 Euro sehr günstig war, aber leider ein Eigengewicht von 6,7 kg besitzt. Bei 23 kg erlaubtem Gesamtgewicht und gut 4 kg für die Stativ-Kombi bleiben also nur knapp 12,3 kg fürs normale Reisegepäck - bei längeren Reisen durchaus problematisch.
    Seit ich in einem Kaufhaus die Rimowa-Koffer der Reihe "Salsa Air" kennengelernt habe, weiß ich, dass da noch Spielraum ist. Ein Koffer in der Größe von meinem wiegt dann nur 3,4 kg, was einer Ersparnis von 3,3 kg entspräche. Haken an der Sache: der Preis von 359 Euro - und das beim günstigsten Online-Anbieter, den ich finden konnte. Für jemanden, der nur alle paar Jahre eine größere Flugreise unternimmt, ein Haufen Geld...

    Ein anderes Problem ist, dass viele Koffer, wenn man den Angaben der Hersteller glaubt, ganz knapp über den erlaubten Maßen der Fluggesellschaften liegen. Gängigstes Koffermaß in der Touristenklasse sind 62 Inch (157,48 cm) für Länge + Breite + Höhe.
    Mein jetziger Koffer erfüllt diese Vorgabe mit Ach und Krach (wenn man ein bisschen drückt). Er hat schon mehrere Flüge hinter sich und wurde nie beantstandet; von daher betrachte ich seine Größe als genehmigt.
    Besagter Rimowa Salsa Air 94 (mit 94 Liter Inhalt) kommt auf 156 cm. Perfekt.
    Eine viel günstigere Alternative, die ich gefunden habe, wäre für 85 Euro der Travelite Colosso L mit 4,4 kg Eigengewicht und sogar 112 Litern Inhalt. Allerdings sind hier Länge + Breite + Höhe schon 158 cm; außerdem hat er relativ hohe Rollen (die ja Teil der Abmessungen sind, d. h. der eigentliche Koffer ist kürzer) und erreicht sein größeres Volumen hauptsächlich durch die größere Dicke - was mich zweifeln lässt, ob das TT-Stativ überhaupt noch diagonal reinpassen würde.

    Viele Koffer haben leicht gerundete Außenflächen, also "dickste Stellen", die dann im Zweifelsfall die Abmessungen bestimmen; das wirkt sich, wenn man die erlaubten Abmessungen einhalten will, negativ aufs Volumen aus.
    Wie exakt die Abmessungs-Angaben der Hersteller sind, wäre die nächste Frage. Ich konnte noch keinen der Koffer (außer meinem eigenen) selber nachmessen. Von Stativen und anderen Sachen weiß ich, dass man den Herstellerangaben oft nicht trauen kann. Bei Koffern kommt hinzu, dass selbst manche Hartschalen-Modelle einen dehnbaren Mittelstreifen mit Reißverschluss haben, d. h. die Dicke kann je nach Füllung etwa variieren. Softcase-Modelle kann man ohnehin allseitig ausbeulen.

    Und natürlich könnte man auch noch fragen, wie genau man die Maximalmaße der Fluggesellschaften in der Praxis einhalten muss. Handgepäck muss man ja häufig in so ein Messgestell stecken, aber ich habe noch nie erlebt, dass auch das Aufgabegepäck nachgemessen worden wäre; ein Messgestell würde dazu nicht reichen, weil die Maße flexibler sind. Dass ein Koffer abgelehnt wird, der z. B. in der Summe 158,5 Zentimeter misst, erscheint mir eher unwahrscheinlich. Aber soll ich mich von vornherein darauf verlassen?

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    Antwort von daniel7:

    Ich werde das Stativ wohl jetzt noch am Wochenende bestellen, so dass ich es eigentlich im Laufe der Woche in Händen halten sollte. Dann kann ich auf jeden Fall schon mal probieren, ob es sogar in meinen aktuellen Koffer passt. Da bin ich sogar recht guter Dinge, zumal seine Maße mit 75x50x30 dem Salsa Air doch extrem ähnlich sind. Meine damalige erste Messung war stark auf Sicherheit gedacht mit viel Abstand zum Polstern. Da aber die Außenwände meines Koffers sind auch sehr steif und formstabil, so dass ich da keine Probleme erwarte.

    Du hast Recht, auf die Maße wird normalerweise nicht wirklich viel geachtet, wohl aber auf das Gewicht bei aufgegebenem Gepäck... und das sehr genau! Aber letztlich dient das in erster Linie dem Schutz der Arbeiter, die diese Koffer heben müssen, denn leider ist da immer noch sehr viel Handarbeit im Spiel. Das kann ich somit nur zu gut verstehen!

    Mein Handgepäck wurde interessanterweise noch nie kontrolliert, weder hinsichtlich Größe noch des Gewichts. Und wenn man so sieht, was die Leute da teilweise in die Kabine hineinwuchten, wird das oft wohl eher locker gesehen. Das kann natürlich von Airline zu Airline unterschiedlich sein... ;-)

    MfG
    Daniel

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