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Infoseite // Zoom H5 PreAmp-Rauschen im Vergleich



Frage von beiti:


Ich bin schon länger unzufrieden mit dem PreAmp-Rauschen meines Tascam DR-40. Wenn man mit dem Mikro mal etwas weiter weg bleiben und die Aussteuerung daher hochdrehen (oder wahlweise hinterher den Pegel anheben) muss, rauscht es fürchterlich.
Der Zoom H4n hat in diesem Punkt auch nicht den besten Ruf, ist also keine Alternative. Der Zoom H6 versprach eine deutliche Verbesserung, war mir aber fast schon überdimensioniert. Als jetzt der Zoom H5 (der lt. Hersteller die gleichen PreAmps wie der H6 hat) lieferbar war, habe ich zugeschlagen.

Um das gefürchtete Rauschen zu vergleichen, habe ich ein dynamisches Mikrofon benutzt und aus 60 cm Abstand besprochen. Ich weiß, dass "man das nicht macht", weil dynamische Mikros für Nahbesprechung gedacht sind. Aber ich wollte ja den Härtetest - also einen geringen Ausgangspegel, der die Vorverstärker fordert.

Neben dem Tascam DR-40 und dem neuen Zoom H5 habe ich auch noch meinen Camcorder sowie je einen externen PreAmp und einen billigen Mixer in den Vergleich mit einbezogen. Für mich ist das nützlich, um künftig entscheiden zu können, welches meiner Geräte ich für kritische Aufnahmen benutzen kann (ob z. B. die externe Aufnahme oder die Verwendung eines externen PreAmp lohnt). Vielleicht interessiert es ja auch andere Anwender; daher präsentiere ich hier alle fünf Vergleichsaufnahmen.

Alle meine Vergleichsaufnahmen wurden unter identischen Bedingungen aufgenommen. Die Aussteuerung der Recorder habe ich jeweils so hoch gedreht wie möglich (der Pegel des Mikros hat bei 60 cm Abstand sowieso nicht für Vollausschlag gereicht). Anschließend wurden alle Aufnahmen noch normalisiert, damit ein echter Vergleich des Rauschens möglich ist.
Kleine Abweichungen der End-Lautstärke (verursacht durch Spitzen, die Einfluss auf die Normalisierung hatten) sind möglich, aber für den Vergleich von Klang und Rauschen sollten die Aufnahmen ähnlich genug geworden sein.

Mikrofon direkt am Mic-Eingang des Recorders Tascam DR-40
Mikrofon direkt am Mic-Eingang des Camcorders Canon XA10
Mikrofon direkt am Mic-Eingang des Recorders Zoom H5
Mikrofon am Mixer Behringer MX802A (dann über Line-Eingang in Tascam DR-40)
Mikrofon am PreAmp M-Audio DMP2 (dann über Line-Eingang in Tascam DR-40)

Mein kurzes Fazit:
Der Zoom H5 schlägt sich sehr gut. Sein Mic-Eingang ist zwar nicht ganz so rauscharm wie die der beiden netzbetriebenen Geräte, aber deutlich besser als der am Canon XA10 - und um Welten besser als der am Tascam DR-40.

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Antwort von Habenichts:

Kann man die 4-Spuren eigentlich mischen (Level und Pan) und als Summe am Line-Out ausgeben?

Klang finde ich okay. Der DR-40 ist ja erschreckend...

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Antwort von carstenkurz:

Man muss diese Resultate zumindest ein bißchen relativieren. Die meisten Rekorder verwenden teilweise schräge Techniken für die Aussteuerung unterschiedlicher Eingangspegel. Oft wird eine Mischung von analoger und digitaler Verstärkung verwendet (Zoom ist notorisch dafür). Daher gelten diese Aussagen erstmal nur für diese Kombination von Geräten und Pegeln.

Womit ich nicht behaupten will, dass der DR-40 viel besser abschneiden könnte oder müsste, aber man muss das mit nem Quentchen Vorsicht beurteilen. Eventuell hat beiti da einfach nur einen Sweetspot bei einem Gerät erwischt. Ein Behringer 802 mit einem dynamischen Mikro aus Entfernung besprochen ist jetzt z.B. wirklich nicht gerade ein rauscharmes Wunder.

- Carsten

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Antwort von beiti:

Daher gelten diese Aussagen erstmal nur für diese Kombination von Geräten und Pegeln. Ich könnte evtl. noch einen zweiten Test mit einem anderen Mikrofon und/oder einem anderen Sprech-Abstand machen, um das Bild zu vervollständigen. Hast Du einen Vorschlag?
Folgende Mikrofone mit symmetrischem Ausgang habe ich hier: Rode NTG-2, Beyerdynamic MCE 86 SII, Beyerdynamic MCE 72 PV, t.bone SC-450, t.bone EM-800, AKG C 417 PP, Sony ECM-MS957, Behringer XM2000S. (Das Letztgenannte kam für obigen Test zum Einsatz.)

Je näher man dem Ideal kommt, also relativ kurzer Abstand und Mikrofon mit gutem Ausgangspegel, umso ähnlicher werden natürlich die Resultate - zumindest in Bezug aufs Rauschen, nicht unbedingt auf den Klang.
Außerdem rauschen viele Mikrofone schon selber mehr oder weniger stark; da wird es dann schwierig, Mikro-Rauschen und PreAmp-Rauschen zu trennen.
Ein Behringer 802 mit einem dynamischen Mikro aus Entfernung besprochen ist jetzt z.B. wirklich nicht gerade ein rauscharmes Wunder. Wie meinst Du das? Findest Du die Aufnahme nicht rauscharm?

Ich sollte vielleicht anmerken, dass die Aufnahme mit dem Behringer-Mixer einen recht schwachen Aufnahmepegel hatte und beim Normalisieren wesentlich mehr verstärkt werden musste als z. B. die Aufnahme vom M-Audio-PreAmp. Aber wenn da ein starkes Rauschen wäre, wäre es doch mitverstärkt worden.

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Antwort von beiti:

Kann man die 4-Spuren eigentlich mischen (Level und Pan) und als Summe am Line-Out ausgeben? Bin mir da nicht sicher. Mit den Zusatzfunktionen habe ich mich noch nicht befasst.

Wenn Dir das englischsprachige Handbuch weiterhilft:
https://www.zoom-na.com/sites/default/f ... E_H5_0.pdf

Ein deutsches Handbuch liegt dem Recorder in gedruckter Form bei, aber als Download habe ich es nicht gefunden.

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Antwort von beiti:

Ich habe jetzt noch eine weitere Reihe gemacht, diesmal mit dem Rode NTG-2 aus ebenfalls ca. 60 cm Abstand. Das entspricht guten Angel-Bedingungen, ist also kein Extremtest mehr.

Mikrofon direkt am Mic-Eingang des Recorders Tascam DR-40
Mikrofon direkt am Mic-Eingang des Camcorders Canon XA10
Mikrofon direkt am Mic-Eingang des Recorders Zoom H5
Mikrofon am Mixer Behringer MX802A (dann über Line-Eingang in Tascam DR-40)
Mikrofon am PreAmp M-Audio DMP2 (dann über Line-Eingang in Tascam DR-40)

Wie zu erwarten war, werden die Ergebnisse nun wesentlich ähnlicher. Dass der Tascam DR-40 am meisten rauscht und der Zoom H5 deutlich besser ist, ist (zumindest im Kopfhörer) immer noch klar zu hören. Schlimm ist das Rauschen in diesem Fall natürlich nicht mehr.

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