Frage von =PreDator=:Hallo Zusammen,
ich habe ein kleines Problem mit Virtualdub. Ich besitze den Dazzle DVC90 als Capture Device und würde gerne (nach vielen fehlgeschlagenen Versuchen mit Pinnacle Studio 9) meine alten Kamerafilme mit Virtualdub uncodiert als DV Video auf die Festplatte speichern. Die Nachbearbeitung und Codierung erfolgt aufgrund der langsamen CPU dann später.
Wenn ich nun mit Virtualdub aufnehme und
"unkomprimiert" wähle ist
eine Minute Film bereits eine 1,2 GB avi Datei. Wenn ich eine Minute mit Studio 9 aufnehme und
"Aufnahme in voller DV Qualität" wähle bekomme ich für eine Minute ca. 0,2 GB.
Ich verstehe nicht, dass sich der Video-Codec bei beiden Dateien unterscheidet (Audio Codec ist derselbe).
Wie kommt dieser Unterschied zustande? Müsste nicht beides einfach unkomprimiert sein?
Hier sind nochmal die Codec Infos, die mir VLC ausspuckt:
Virtualdub Aufnahme:
Typ: Video
Codec: Packed YUV 4:2:2, Y:U:Y:V (YUY2)
Auflösung: 720x576
Bildwiederholrate: 25
Studio 9 Aufnahme:
Typ: Video
Codec: DV Video (dvsd)
Auflösung: 720x576
Decodiertes Format: Planar 4:2:0 YUV
Bildwiederholrate: 25
PS: Ich habe bereits versucht in Virtualdub ein 4:2:0 Format zu wählen, doch kommt immer der Hinweis, dass mein Capture Device das nicht unterstützt. Komisch, wo doch das Video von Studio 9 dieses Format hat, obwohl es mit demselben Capture Device aufgenommen wurde.
Antwort von domain:
SD DV ist nicht unkomprimiert. Wie du siehst, ist das RGB-AVI Uncompressed 6 mal größer, das ist normal.
Antwort von Chrigu:
Schau dir beide Files an und staune, welchen Unterschied, besonders bei bewegten Szenen, du siehst.
Wahrscheinlich macht virtualdub 1:1 Aufnahmen unkomprimiert und Studio 9 komprimiert die mit einem Codec.
Antwort von Skeptiker:
DV benötigt für 1 Stunde Video etwa 13 GB.
Das entspricht etwa den 0.2 GB pro Minute.
Aber DV ist nicht unkomprimiert, sondern 1:5 komprimiert.
Unkomprimiert wäre es also etwa 5x grösser, was ungefähr den 1.2 GB pro Minute aus VirtualDub entspricht.
Kommt das Video-Signal von einer DV-Kamera ?
Dann ist es ja bereits im richtigen Format.
Ich weiss nicht genau, wo und wie, aber Du müsstest dann in VirtualDub so capturen, dass das DV-Signal unverändert auf die HD geschrieben wird.
Oder evtl. zum Capturen ein anders Programm verwenden, das dies kann.
Wenn Du die Dateien und deren Codecs noch genauer inspizieren willst, empfiehlt sich das kostenlose 'MediaInfo'.
Nach Installation Rechts-Klick auf die Datei und im Kontext-Menü 'MediaInfo' auswählen.
Am meisten Details werden in der Text-Ansicht (Menü 'Ansicht' bzw. 'View' und dann 'TEXT') angezeigt.
Gruss
Skeptiker
Oh - habe gerade entdeckt, dass sich meine Antwort bereits mit zweien davor überschneidet !
Na ja, 3x hält besser !
Antwort von =PreDator=:
Erstmal vielen Dank an die superschnellen Antworten.
Ja, digitale Videos sind immer noch so ein Buch mit sieben Siegeln für mich...
Bisher dachte ich immer, dass DV einfach nur ein Video-Standart für digitale Videos ist und kein Codec. Aber anscheinend wird das Video dann wohl auch codiert und komprimiert.
Ich habe eine alte Digital 8 Kamera von Sony, welche meines Wissens nach DV benutzt. D.h. ich werde mal schauen, ob ich mit Virtualdub auch im DV-Codec speichern kann.
Antwort von MLJ:
Hallo Predator,
also, VirtualDub liefert die das "bessere" AVI, weil YUY2 16 Bit (4:2:2) und Pinnacle nicht I420 12 Bit (4:2:0). Du kannst auch mit VirtualDub direkt in DV capturen. Suche im Netz nach "Cedocida DV Codec 0.2.2", gibt es umsonst, hat eine super quali, unterstützt 32/24/16 und 12 Bit. Die Filme lassen sich problemlos in QuickTime und anderen Systemen öffen. Ich benutze den auch und bin sehr zufrieden damit. Weiterer Vorteil: Du brauchst dein Material nicht neu codieren, lediglich die geänderten passagen und du bist ruckzuck fertig. Selbst auf meinen Uralt AMD 800 MHz konnte ich damit in Echtzeit capturen.
Eins vorweg, ist wichtig: Cedocida ERSETZT deinen bisherigen DVSD (DV) Codec, was nicht schlimm ist, aber manche Programme reagieren "merkwürdig" wenn auf einmal der eigene Codec ersetzt wurde. Mir ging es so mit dem Adaptec DVC Codec, ebenfall als DVSD eingetragen. Nach der Installation von Cedocida war er weg.
Weiteres Merkmal von Cedocida: Es ist ein DV-Type II Codec, d.h. das Video und Audio getrennt codiert werden und somit lässt sich das ganze sehr gut weiterverarbeiten. Cedocida gibt es als 32 und 64 Bit version und ist frei, also kostenlos ;-)
Sicher kannst du "Unkomprimiert" mit YUY2 aufnehmen, aber "wirklich" unkomprimiert heisst RGB. Auch I420 / YV12 / YUY2 komprimieren. Wenn du schon daran denkst das ganze zu schneiden, dann nimm gleich das Format, das du für die Ausgabe nimmst (SD DV).
Sofern dein Programm sowas wie "Smart Rendering" oder so anbietet, einschalten und für die Ausgabe (fertiger Film) ebenfalls AVI mit Cedocia und PCM wählen. Somit wird dein DV Material quasi "durchgereicht" und ist in etwa so schnell wie "Direct Stream copy", als verdammt schnell :-)
Du sparst Platz, brauchst nichts neu codieren und kannst es gleich Archivieren und jederzeit in anderen Programmen oder System benutzen.
Beste Grüsse, Mickey Lee
Antwort von Syndikat:
Schau dir beide Files an und staune, welchen Unterschied, besonders bei bewegten Szenen, du siehst.
Wahrscheinlich macht virtualdub 1:1 Aufnahmen unkomprimiert und Studio 9 komprimiert die mit einem Codec.
Da es sich bei bei DV um einen Intraframe-Codec handelt, ist die Bewegung im Bild bei der Kompression irrelevant. Schau dir lieber den Unterschied bei sehr Detailreichen Bilder, z.B. Blätter an Bäumen etc. an.
Antwort von holger_p:
Hallo Predator,
also, VirtualDub liefert die das "bessere" AVI, weil YUY2 16 Bit (4:2:2) und Pinnacle nicht I420 12 Bit (4:2:0). Du kannst auch mit VirtualDub direkt in DV capturen. Suche im Netz nach "Cedocida DV Codec 0.2.2", gibt es umsonst, hat eine super quali, unterstützt 32/24/16 und 12 Bit. Die Filme lassen sich problemlos in QuickTime und anderen Systemen öffen.
Dein Tipp in allen Ehren - ich fürchte, der ist hier am Thema vorbei. Wenn der Threadstarter mit Studio9 schneiden will, was ja auch nicht mehr so taufrisch ist, dann ist er auch am besten damit bedient, das DV-Format seines Camcorders mit Studio9 zu capturen. Warum?
1. Studio macht dann gleich beim Capture die Szenenerkennung = Zeit gespart. Was nicht unwichtig ist, wenn Studio9 auf einem Rechner läuft, der zeitgleich mit Studio9 aktuell war.
2. Studio kann sein eigenes DV garantiert verlustfrei und nativ durchziehen. Es wird also nichts umkodiert oder erst beim Auspielen auf andere Formate. Beim umkodieren wird das Bild nämlich nicht besser. Und wenn der Rechner nicht der neueste ist, dann dauert das noch.
3. Dein Hinweis auf Quicktime läßt befürchten, dass Studio9 das so tolle AVI des Cedocida Codec nicht mal öffnen kann. Dann wären sämtliche Vorteile mit einem Schlag hinfällig.
Antwort von MLJ:
@Holger
ja, die Scenenerkennung, stimmt, hast recht. Dann spart er noch mehr Zeit. Was den Hinweis auf QuickTime angeht: Ich habe schon Filme mit Cedocida ausgegeben und einem Kollegen (MAC User) weitergegeben. Er konnte alles problemlos einlesen und weiterverarbeiten. Das habe ich gemeint. :-)
Beste Grüsse, Mickey Lee.
Antwort von holger_p:
@MLJ
Aber ist der Einsatz eines anderen Codecs sinnvoll, wenn das Schnittprogramm damit nicht nativ arbeiten kann? Oder kann Studio9 das?
Ist schon ewig her, dass ich Studio9 hatte. Und die aktuellen Kameras werfen auch so schlimme Sachen wie AVCHD aus...
Gruß Holger
Antwort von MLJ:
@Holger
Ich habe bisher mit DV Material keine schlechten Erfahrungen gemacht und da Pinnacle 9 es selbst anbietet, dürfte der Import auch kein Problem darstellen. Ich filme noch mit SD obwohl die HD-Zeiten längst eingeläutet sind. Für mich (spreche hier für mich) ist es nachwievor ausreichend und solange meine Cam läuft und gute Aufnahmen macht, sehe ich keinen Grund davon abzusehen.
Allerdings "graust" es mit vor dem Tag, wenn meine Cam mal nicht mehr will. AVCHD, feine Sache, aber die Hersteller haben vergessen das es Anwender gibt, die das auch Schneiden wollen. Und genau da gab es die ersten "Startschwierigkeiten" die ja jetzt wohl endlich gelöst sind. Uns "So schlimm" ist AVCHD nun auch nicht. Es ist das Handling, das etwas "frickelig" ist, mehr nicht.
Beste Grüsse, Mickey Lee
Antwort von holger_p:
AVCHD schneiden ist überhaupt nicht schlimm. Aber man braucht viel Rechenleistung. Für Dein DV bist mit mit einem Dualcore schon der "King", lediglich das Auspielen für DVD dauert etwas. Bei AVCHD läuft unter nem Core i5 gar nichts. Da die meisten Programme auch zu blöd dazu sind, die Kerne der aktuellen Prozessoren vernünftig
gleichmäßig auszulasten, geraten Rechner mit AMD-Prozessoren ins Hintertreffen, denn die i5 und i7 Prozessoren sind sehr gut in der Lage, die Taktfrequenz der genutzten Kerne anzuheben, wenn die Software einen oder zwei Kerne nicht nutzt oder nicht nutzen kann. Bei AMD klappt das derzeit nur eingeschränkt. Daher empfehlen praktisch alle Softwarehersteller den i7 und es ist eine gute Idee, dieser Empfehlung zu folgen.
Gruß Holger
Antwort von MLJ:
Holger, das klingt ja schon fast "depressiv". Es liegt haupsächlich an den Software Herstellern. Man setzt heute zusehr auf ein "Pferd" und wenn das nicht rennt ist das "geheule" gross. Früher wurden in den Programmen mehr Prozessoren und GraKa's berücksichtigt was heute scheinbar nicht mehr der Fall ist, wenn man sich so in den Foren reinliest. Und wenn man dann liest, das einige den Rechner über Nacht laufen lassen, nur um ein paar Minuten Video auszugeben, dann, ehrlich, verstehe ich die Welt nicht mehr.
Für mein empfinden laden die Softwarehersteller heute zuviel auf die Hardware ab und sagen einfach "Wenn es ist schnell genug ist, ist dein Rechner zu schwach !". Fakt ist aber, das gerade die Softwareumgebung, besonders unter Windows, heute mehr gebremst werden muss als früher, weil die Hardware immer besser und schneller wird. Würde Microsoft die "Bremsen" in Win7 rausnehmen, würdest du nur "Blue Screens" sehen, weil der Code in dem es Programmiert wurde garnicht schritt halten kann.
Früher war die Balance zwischen Hard- und Software besser, ausgewogender und besser aufeinander abgestimmt. Heute ist diese Balance nicht mehr gegeben, leider. Trotzdem, Kopf nicht hängen lassen, ok?
Beste Grüsse, Mickey Lee
Antwort von vaio:
"...Weiteres Merkmal von Cedocida: Es ist ein DV-Type II Codec, d.h. das Video und Audio getrennt codiert werden und somit lässt sich das ganze sehr gut weiterverarbeiten..."
Vermutlich wird genau das zum Flaschenhals mit Studio 9 und den limitierten zwei Audiospuren...
"...ich habe ein kleines Problem mit Virtualdub. Ich besitze den Dazzle DVC90 als Capture Device und würde gerne (nach vielen fehlgeschlagenen Versuchen mit Pinnacle Studio 9)..."
Tipp: Nehme das kostenlose Tool ScenalyzerLive.
http://www.scenalyzer.com/d/main.html
Ich sehe gerade das dein DVC90 ein "universales Videoeinspielkabel mit Hi-Speed USB" ist... und "Eingespieltes Videomaterial kann direkt in das MPEG-2-Format konvertiert werden"
Das Produkt kenne ich nicht. Bitte einmal in der Bedienungsanleitung nachlesen. Generell halte ich von den ganzen USB-Adaptern nichts. Da es hierzu im Forum ausreichend Lektüre gibt, klinke ich mich aus.
Gruß Michael
Antwort von holger_p:
Trotzdem, Kopf nicht hängen lassen, ok?
Nein natürlich nicht. Ich rüste auch gerade auf i7 auf. Und wenn nicht ein bekannter Markenhersteller seine Netzteile nach dem Motto "Und wenn die Sicherung (beim Einschalten) knallt, war sie zu schwach!!! Und Sie sind ein Einzelfall!!" bauen würde, dann wäre der schon in Betrieb. Aber leider haben wir im Haus H16 Automaten - die waren bis Ende der 80er Standard in Deutschland und die verkraften nun mal keine 31 Ampere Einschaltstrom! Und statt einem sagen zu können, welche ihrer Netzteile weniger ziehen (auch solche bauen sie, der Support weiß nur nicht, welche das sind) kommen so tolle Tipps wie "die Sicherung einfach durch eine mittelträge ersetzen". Früher war allein der Gedanke an so einen Verstoss gegen die VDE-Vorschiften strabar!
Gruß Holger
Antwort von MLJ:
@Holger
lach... wie war das doch gleich mit diesen "Fischer...dingsbums..", ja genau. Gibt es da nicht eine Möglichkeit über einen Kondensator das ganze zu puffern der den Schaltstrom auffängt ? Das könnte doch eine Möglichkeit sein, oder ?
Ich habe da ein paar Links gefunden, die könnten dir weiterhelfen:
http://www.soundlight.de/techtips/lss.htm
http://www.hifi-forum.de/viewthread-42-18.html
Typ: S 211 K 16A => Charakteristik K (Kraft..)
K-Charakteristik:
Die Charakteristik erfüllt die Bedingung für den Überlastschutz von Kabeln entsprechend DIN VDE 0100 Teil 430. Automaten mit K-Charakteristik (K=Kraft) können kurzzeitig etwa das 8-14fache des angegebenen Nennstromes verarbeiten, sie sind daher gut zur Absicherung von Lastkreisen, die mit Scheinwerfern bestückt sind, geeignet. Die K-Charakteristik bietet darüberhinaus durch ihren sensiblen Thermo-Auslöser (engerer Toleranzbereich) den besten Kabel- und Leistungsschutz.
Ich denke, du hast Flink (B) im Sicherungskasten. Möglicherweise hilft auch schon eine 16A C (Träge) aus um das Problem zu beheben.
Beste Grüsse, Mickey Lee