Frage von past0r:Hallo,
Meine Frage bezieht sich auf die "normalen Effekte".
Wie macht man eine SlowMotion, einen Kameraschwenk als Szenenüberblendung, abgehackte Bewegungen wie bei "The Ring",
dynamische Übergänge, also keine einfachen Überblendungen, usw...
Ich nenn' das ganze Mal "dynamischen Schnitt". Und das ist genau meine Frage: Wie heisst der Oberbergiff für solche Sachen?
Kann mir jemand Seiten nennen oder gute Bücher zu dem Thema?
Ich hab' das Forum durchsucht, aber wenn man nicht mal weiss, wie sowas heisst^^
Viele Grüße und Danke
Antwort von Axel:
In Kinofilmen sieht man fast überall Schnitte, wie sie auch in Videos zu finden sind. Der Grund ist der, dass Filme natürlich heute auch nicht mehr ge-(im Sinne von zer-)-schnitten werden, sondern in NLEs editiert. Reißschwenk als Übergangseffekt, so lautete die Überschrift eines der wenigen von mir selbst initiierten Threads. Cool. Weiß immer noch nicht, ob es ein Plugin dafür gibt.
Was du eventuell meinen könntest, ist der magische
Trailer-Schnitt. Trailer werden häufig in minderer Auflösung zusammengepappt, bevor der eigentliche Schnitt und/oder die Farbkorrektur oder der Soundtrack des passenden Films fertig sind. Daher gibt es nur eine Handvoll Trailer-Musiken, und das Material ist dubios. Es werden die fettesten Bilder zu einer Art Diashow zusammengestellt. Auf- und Abblende dazwischen oder ein - PAFF! - nachempfundener Magnesiumblitz (drei Frames sukzessive heller machen, vom letzten ein drei Frames langes Freeze-Frame). Es wird extrem viel mit Retiming gearbeitet. Zeitlupen, da aus 24 B/s generiert, ohne Bildüberblendung, ruckeln entzückend. Zum Auf-die-Knie-Sinken! Der Puls des Kinos!
Antwort von past0r:
Danke Axel.
Beantwortet so in etwa meine Frage^^
...gegen Ende deiner Antwort hast du beschrieben, wie du solche Effekte machst(3 Frames heller oder Time Remapping...).
Meine Frage:
Gibt es eine Seite oder ein Buch, dass sich speziell mit solchen für jeden Cuter, eigentlich seinem Basiswissen - sein Handwerkzeug, befasst. Quasi eine Sammlung dieses Wissen?
Ich meine, die Leute am Schnitt müssen das doch irgendwann auch mal beigebracht bekommen haben^^
Vielleicht weisst du jetzt besser was ich meine.
Danke und Gruß
Antwort von Axel:
Am besten lernt man durch Nachahmung. Nimm die Werbeblöcke vom Fernsehen auf (vielleicht hast du einen DVD-Recorder, so eine Pinnacle TV Box oder einen Tuner-Stick, mit denen du das auf den Rechner kriegst), lade die Kinotrailer aus dem Netz, dann schneide sie mal um. Zähle die Frames bei den Dingen, die dich interessieren, verliere einfach den Respekt vor diesen billigen Tricks. Immerhin, die wirklich wirkungsvollen sind selten die sichtlich digitalen. Abblende, Aufblende, Kreuzblende, "Cranking" (stufenloses Schneller- oder Langsamerwerden), Mikroschnitte von wenigen Bildern. Alles davon ist Handarbeit, eine teure Software lässt dich nichts davon besser machen. Zeit zu manipulieren ist aber eine der wichtigsten Werkzeuge des Schnitts, die gehören zum Schnittprogramm. Bei manchen, vor allem älteren Programmen, ist das etwas umständlich gelöst, funktionieren tut es aber immer. Googele nach Tutorials zum Thema "Retiming" oder "Timeramps" zu deinem NLE, und dann wende sie an. Darüber zu lesen ist witzlos.
Ein anderer Bereich betrifft das Compositing, die Kombination verschiedener Bildelemente, dazu zählt der simple Waschpulvername, der über der zufriedenen Buntwäschebesitzerin eingeblendet wird, bis hin zum Austausch ganzer Landschaften . Hier wäre ein Buch zum Einstieg nicht schlecht, da es eine ganze Reihe von Techniken hierzu gibt, aber es sollte deine Software speziell behandeln. Es gibt Schnittsoftware, die auch Compositing-Funktionen hat, die Regel ist es aber nicht. Ist dein Programm z.B. After Effects, kauf dir ein Buch über After Effects. Nichts geht über Praxis: Setz dich an den Küchentisch und frühstücke zur Abwechslung mit dir selbst (vom Stativ, ist als statische Einstellung schon schwer genug). Du kommst von vorne und schiebst deinem Doppelgänger das Rührei von der Pfanne auf den Teller. Dann bittest du dich, dir die Butter zu reichen. Zehn Sekunden, 250 Einzelbilder, bei denen ein Haufen Techniken zu Einsatz kommen kann, und der dich Nächte vor dem Rechner kosten wird, aber danach weißt du Bescheid.
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