Frage von Sven:Hi,
eure Unterhaltung im Beitrag
"Wie komme ich an LEGALE Musik in meinen Projekten?" ist für mich echt interessant. Ich bin mit einem professionellen Tonstudio ausgestattet und komponiere meine eigene Musik und habe seit fast 20 Jahren Erfahrungen in der CD-Produktion / Recording. Viele Hobby Musiker würden sich freuen, wenn Ihre Mucke für einen Film genutzt würde. Auch ohne Geld. Die Tantiemen für die Gema kann man vertraglich regeln, auch ohne Geld.
Da ich für unsere Gemeinde ein Imagevideo drehen will, bin ich seit neuestem unter die Amateurfilmer gegangen. Es soll eine Dokumentation der geschichte unseres Ortes werden und habe kaum einen Schimmer davon, wie man so etwas anfängt.
Vielleicht ist ja hier jemand bereit Erfahrungen und Hilfe im Bereich der Filmerei gegen Erfahrungen und Mithilfe, komposition usw. im Bereich Sound zu tauschen. Quasi Künstler helfen Künstlern.
Sven
Antwort von silentzero:
Ich hab noch nie eine Dokumentation gemacht und weiß deshalb auch nicht was ich dir da jetzt so sagen soll. Hättest du vielleicht iregendwelche bestimmten Fragen?
Antwort von Axel:
Hallo Sven,
bin an Informationen über selbstkomponierte Filmmusik interessiert, meine Fragen werden sich aber kurzfristig aus den Problemen ergeben, die Basics kenne ich aus Fachbüchern.
Zu dem Imagefilm über deine Stadt: Damit die visuelle Phantasie was zu knabbern hat, wäre es ein Anfang, wenn du zusammen mit Freunden mal ganz locker darüber "rappst", was denn so typisch ist für deine Scholle. Irgendjemand sagt dann: "Könntest du das ganze nicht so aufziehen, und zwar ...", und egal wie absurd der Aufhänger ist, da können sich dann Verstand und Spieltrieb dran reiben. Traust du dir kein konzeptionelles Talent für die Story zu, macht dich das nicht zu einem schlechten Filmer, aber dann solltest du rechtzeitig jemand anderen bitten, bevor du frustriert aufgibst oder dich verzettelst. Mit dem Aufbau eines Films ist es wie bei einem Musikstück, es gibt Regeln, Intro, erste Strophe, Refrain, etc. Wie bei einem Song gibt es brave Retortenprodukte und originelle Umsetzungen. Beim Filmen ist deine Improvisationsfähigkeit immer gefragt, denn die Realität verhält sich nicht immer deinen Vorstellungen zuliebe, aber bis zum Schnitt solltest du versuchen,diese Vorgaben zu erfüllen. Es gibt zu viele Faktoren, die gerade bei Anfängerfilmen dazu führen, dass diese einfach völlig verwirrend und beliebig (=nichtssagend) werden.
Wie mein Vorposter schreibt: Deine Anfrage ist unspezifisch, das Thema "ein weites Feld". Was hättest du geantwortet, wenn ich gefragt hätte: "Ich will mal Musik machen, hättet ihr da Tips?"
Antwort von Minzberg:
Hallo Zusammen,
Tja wenn man genau drüber nachdenkt habt Ihr recht ( Meine Frage war unpräzise). Ich möchte eine Art "Heimatdokumentation" drehen. die wesentlichen Historischen gebäude, Orte und Taten unserer Ahnen sollen darin vorkommen. Ich möchte so in 30 bis 40 Minuten die geschichte meiner heimat erzählen. Interessant, vielleicht auch spannend oder witzig. Ich bin mir da noch nicht im klaren. Wahrscheinlich geht Filme machen genau so intuitiv wie Musik schreiben. Ich jedenfalls setze mich zum kompinieren lieber ans Klavier oder an die Gitarre und spiele dann drauf los, dann kommt ne Idee und auf der basierend baut sich dann irgendwann das Stück wie von selbst zusammen. Da philosophiere ich nicht erst über irgendwelche Dinge, das geht eben von der Hand. natürlich gibt es dann hinterher auch Stücke die mir dann fertig nicht mehr so richtig gefallen. Mittlerweile weiss ich aber, dass es auch Menschen gibt, denen wiederum genau das zusagt und deren Geschmack auf den Punkt bringt....
Naja :-)))
Axel, wenn ich Dir irgendwie helfen kann, dann Frage mich Löcher in den Bauch. Ich hab grundsätzlich Spaß dran mein Wissen mit anderen zu Teilen. In diesem Sinne.....
Bis denne
Svenne (Minzberg)
Antwort von Axel:
Hallo Sven,
mein aktuelles Vorhaben ähnelt deinem, ein Film, der aus Episoden besteht, die alle in meiner Stadt spielen. Dazu möchte ich gerne - neu für mich - wiedererkennbare Heimatmelodien teils ironisch zu einer Art surrealer Musikcollage verarbeiten. Das Schlimmste dabei: Ich will selbst singen! Was ist nun meine Frage an dich? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Meine ersten Versuche sind nicht gerade ermutigend. Ich benutze Sequenzer-Programme schon lange, um die Tonmischung zu machen. Da mache ich ein paar Loops selbst mit Software-Instrumenten, so"n bisschen Stimmungsgewaber oder die üblichen abgegriffenen Rhytmen. Untermalung eben. Aber jetzt soll die Musik gleichrangig mit den Bildern sein, ein Themenalbum. Wie"s klingen soll, weiss ich, nur dahin zu kommen: Puuuh!
Mein Rat an dich nochmal: Improvisieren sollte man beim Filmen nur, um die widerspenstige Wirklichkeit doch noch seinen sehr genauen Vorstellungen anzupassen. Träumen darf man, soll man, aber vorher, bei der Story. Und nachher, beim Schnitt.
Alles Gute, Axel