Frage von Dr. Walter Gesierich:Hallo Jungs (und ein paar Mädels),
ich weiß, "guck doch mal in die Themen rein" ist angesagt, hab ich auch gemacht, aber mein Rundumschlag kommt so nicht richtig vor.
Also ich brauche Tipps für die bevorstehende Umrüstung von SD auf HD auf semiprof. Niveau, von Kamera über Schnitt bis Beamer.
Ich mache als Hobby Theaterfilme, Musikveranstaltungen, wenige szenische Kurzfilme, Hochzeiten/Jubiläen, kleine Industriefilme und Familie/Urlaub.
Bisheriges Equipment: 2 Kameras SONY PD 150 und SONY TRV 900, schön wäre es, wenn meine Manfrotto LANC-Hinterkamerafernbedienung wieder passen würde. NEUMANN Kondensatormikrofone. 7 Jahre alter, reiner Schnittcomputer mit 2,8 GHz + CANOPUS Raptor RT Videokarte, als Plug-In in Adobe Premiere 6.5 integriert. Schöner alter Röhrenbeamer und sogar noch Röhrenfernseher, alles über einen YAMAHA AV-Verstärker und herrliche JBL-Lautsprecher wohnzimmertauglich verdrahtet.
Ich bin auch im Videoclub, 10 Leute davon machen schon HD, aber was ich da sehe macht nicht restlos glücklich.
Daher korrigiert bitte mein mühsam gesammeltes Nouhau.
Kameras
Was mir gefällt: SONY HVR-Z5 als hochwertige Stativkamera, dazu die SONY HVR-AE1 als Urlaubskamera, die jedoch als 2. Kamera bei Theater usw. taugen soll. Warum Bandkameras? Mir gefällt die sofortige Archivierung sehr. Die Z5 gibt es im Club, macht ausgezeichnete Aufnahmen auch bei wenig Licht (da bin ich verwöhnt), von der HVR AE1 hab ich leider noch nix gesehen. Nur 1 Chip, schon 5 Jahre auf dem Markt, da ist das mit der Lichtstärke vermutlich ein Problem.
Nicht Full-HD? Ich muß sagen, daß die Z5 mit ihren 1440 bessere Aufnahmen macht, wie manche kleinere Full-HD. Hab aber nicht so viele Auswahl-Filme gesehen.
Schnitt
Mein Hauptproblem. Viele widersprüchliche Aussagen und kein guter Eindruck vom Workflow beim Zusehen.
Das Geruckele, Warten auf Zwischenrendern bei Blenden, mangelhafte Ausgabe auf 2 Monitoren würde mich wahnsinnig machen.
Keiner meiner Club-Kameraden hat einen Rechner mit eingebauter Videoschnittkarte. Sind die Schnittkarten völlig Out? Ich kenne es gar nicht anders. Mein erster Schnittcomputer mit 700 MHz (!) hatte eine Pinnacle DV 500 drin und läuft heute noch bei einem Verwandten von mir. Mein jetziger hat eine Canopus Raptor RT, ich benutze fast ausschließlich die Blenden von Canopus, auf diese Art hau ich die Überblendung zwischen zwei Spuren und guck mir die ohne jegliches Ruckeln
sofort an. Und zwar auf dem Fernseher in Vollbild als 2. Bildschirm. Kleine Korrektur, nochmal gucken. Sofort. Alles andere wäre für mich ein Kreativitätskiller.
Ich mache gerne aufwendige, handgeschnitzte Titel, mit oft 5 Videospuren übereinander. Da darf ich nicht jedesmal zwischenrendern müssen.
Dann die Qualität der fertig gerenderten Filme: Alle meine Clubkameraden sehen über ein minimales, sehr schnelles Ruckeln (10-20 Hz ?) bei horizontalen Schwenks hinweg. Also mich stört so was.
Wie Ihr schon gemerkt habt, da hab ich den meisten Beratungsbedarf: Wie sieht ein optimaler Schnittplatz (incl. Schnittprogramm) für einen wie mich aus? Reichen da 3.000 Euro (ohne Monitore)?
Fernseher/ Beamer
Also unser Club-Beamer von Mitsubishi, 6500 glaub ich, jedenfalls 2.500 Euro teuer, ist toll. Da hab ich überhaupt nix zu meckern.
Wohnzimmer-Fernseher gleichzeitig als 2. Monitor geeignet? Das sollte wieder so sein. Alle Fernseher im Bekanntenkreis sehen überscharf und poppig gefärbt, ohne Zwischentöne aus. Gesichter wie Masken. Am besten beim Händler im Regal sehen für mich Loewe Fernseher aus. Was sagt Ihr dazu?
Also reißt mir nicht den Kopf ab, wenn ich abendfüllende Fragen hab', aber die Leute in dem Blödi-Markt können mir da wirklich nicht helfen...
Danke für Eure Hilfe, Euer Walter
Antwort von Jott:
dazu die SONY HVR-AE1 als Urlaubskamera, die jedoch als 2. Kamera bei Theater usw. taugen soll
Band hat durchaus Vorteile für Kenner, und HDV auf Karte geht ja zusätzlich auch, wenn man möchte. Das mit den 1440 ist auch kein Bremser, richtig gesehen. Die Z5 ist eine gute Kamera.
Aaaaber: die alte A1 für Innenaufnahmen geht gar nicht. Das ist ein Museumsstück - warum Sony das Ding (technisch gleich mit der HC1) noch im Programm hat, weiß kein Mensch. Ehrlich: Finger weg.
Band hin oder her: Workflow/Archiverungsstrategie überlegen und über AVCHD nachdenken. Ist nun mal Standard geworden. Dann wär's zum Beispiel eine NX5 statt Z5 (praktisch gleiche Kamera) plus eine der besseren kleinen AVCHD-Sonys als Zweitkamera, gleicher Look, gut mischbar.
Dein verwöhntes Realtime-Leben mit DV lässt sich allerdings nur mit einer mittleren Technikschlacht auf AVCHD übertragen - das muss dir klar sein.
Antwort von Dr. Walter Gesierich:
Danke für den Hinweis auf die "Qualitäten" der SONY HVR-AE1. So was hab ich leise befürchtet. Und gerade wenn ich mit der kleinen Kamera filme, dann hab ich ja erst recht nicht meine ARRI-Scheinwerferle dabei...
Also das mit der Technikschlacht, das hab ich eben auch geahnt. Bloß war das offensichtlich vor 7 Jahren bei DV einfacher: Eine Videozeitschrift lesen, dann sich von seinem Bürocomputerlieferanten den schnellsten Rechner bestellen, die im Test passende Videokarte einbauen, ein Jahr warten, bis alle Treiber richtig aktualisiert sind (das war wirklich so), und dann in Realtime losschneiden, daß es nur so flutscht. Jahrelang.
Die Tipps im Videoclub heißen entfernt ähnlich: Den schnellsten 6-Core-Chiprechner kaufen, riesig Arbeitsspeicher rein, dann geht das ganz toll. Ja Pfeifendeckel. Die meisten Schnittprogramme nutzen trotz 64bit-Technologie trotzdem nur 2 Kerne, der auf 8 GB aufgeblasene Arbeitsspeicher wird systembedingt ebenfalls nicht voll genutzt. Und dann ruckeln die Timelines. Ja Hallo.
Im Zweifelsfall denk ich bei solchen Szenarien: ja was machen denn dann die Profis beim Fernsehen? Die können unmöglich so arbeiten, da müßte die Nachrichtensendung "heute" ja "gestern" heißen.
Klar ein Profi-Studio kann ich mir nicht leisten, aber ich bin ja bereit mehr wie für einen ALDI-Rechner auszugeben, aber dann soll das eben so funktionieren wie ich das beschrieben habe. Was für ein Mörderteil muß ich mir zusammenbauen lassen, damit ich Spaß am Videoschnitt hab' und auch einigermaßen amtliche Filme mal vor 100 Leuten zeigen kann? Was sind die Mindestanforderungen an welchen Punkten der Rechner einfach fit sein muß?
Ohne, daß ich jetzt eine Glaubensdiskussion heraufbeschwören möchte: Kann denn ein Apple, von mir aus der Teuerste, und dazu Final Cut Pro das, was ich will, einfach klick-klick-klick munter drauflos schnippeln, ohne daß ich Baldrian nehmen muß, um mich nicht aufzuregen? Ich hab noch nie an einem Apple gearbeitet, ich seh nur immer auf der Musikmesse in Frankfurt, daß wenn ein Musikerprogramm auf Leinwand dem Publikum gezeigt wird, das es für beide Plattformen gibt, immer ein Apple als Vorführcomputer da steht. Wenn ich jetzt eh alles komplett neu anschaffen muß, wär das ja auch schon wurscht.
Dankbare Grüßle von Walter
Antwort von Jott:
Da ich mein Geld damit verdiene, so schnell wie möglich gute Filme rauszuhauen, ist natürlich Apple die erste Wahl, auch bei AVCHD, das jetzt auch im Profibereich Fuß fasst. Natürlich ruckelt und rendert da nichts, wenn man sich dazu herablässt, den korrekten Workflow zu lernen. Ab Juni ist dann sowieso alles anders mit dem völlig neuen fcpx, dazu meinetwegen für den Hausgebrauch einer der gerade heute erschienenen Raketen-iMacs, und du bist versorgt. Jetzt kommt natürlich der übliche Gegenwind, Apple sei nur für reiche Deppen etc. - einfach einen passenden Kampfthread raussuchen! Das Thema hat einen Bart. Auch unter Windows kann man arbeiten, jeder wie er mag.
Antwort von domain:
Ich glaube, ich bin von Vorgestern.
Mein 2,4 GHz Dualcore PC ist vier Jahre alt und hat nur 2 GB Arbeitsspeicher und läuft als reiner Schnittcomputer nach wie vor unter Liquid, das allerdings schon damals die GPU kräftig benutzte und auch permanentes Hintergrundrendern bereits beherrschte.
In erster Konsequenz und um diesen NLE weiter benutzen zu können kaufte ich mir neben der bereits vorhandenen FX1 noch die JVC GZ-HD40, also ebenfalls ein mpeg2-codierendes Modell.
Und siehe da, jetzt erscheint die XF100 und wieder mit mpeg2 mit 50 mbps 422 und wieder läuft die Footage fast so wie geschmiert damit wie in HDV. Immerhin gehen noch 4 primäre Farbkorrekturen simultan, div. Blenden und drei Videospuren in der Echtzeitvorschau und ich brauche keinen Oktopus mit 650 W Netzteil..
Damit steht fest: kein neuer PC, kein neuer NLE, sondern alles in die XF100 investieren.
Antwort von einsiedler:
Hallo Walter,
was die Glaubensfrage Apple vs. Windows angeht kann ich nicht wirklich helfen. Da ich das von der Musikmesse auch kenne, habe ich den gleichen Eindruck wie Du.
Ich selbst war früher Logic-User und hatte damit während der gesamten "Logic-auf-Windows-Zeit" genau zwei Abstürze. Meine Videos konnte ich zu DV-Zeiten mit verschiedenen Programmen auch völlig problemlos schneiden.
Als ich dann bei Video auf HD und bei Audio auf Cubase umgestiegen bin, und dafür extra neue Rechner angeschafft hatte, ging der Frust richtig los.
Ich kann wie gesagt nur für Windows sprechen, aber gerade da habe ich das Gefühl, dass der Kunde heute von ALLEN Herstellern als Beta-Tester missbraucht wird. Es dauert lange bis ein System einigermaßen stabil läuft, wobei das noch nicht bedeutet, dass alle Funktionen ohne Abstürze oder fehlerfrei nutzbar sind. Man kann sich dann natürlich bei anderen Usern Tipps für sog. Workarounds holen, aber mit dem problemfreien Arbeiten wie ich es aus DV-Zeiten kenne hat das alles nichts mehr zu tun.
Daher mein Tipp: Wenn Windows, dann ein komplett vorinstallierter Rechner von einem Systemhaus. Und daran dann nichts mehr verändern. Stünde ich allerdings vor Deiner Entscheidung, würde ich es heute auch einmal mit Apple versuchen.
Zu den Kameras: Auch wenn ich einen ganzen Schrank voller Mini-DV-Bänder habe, würde ich mich heute nicht mehr dafür entscheiden. Mini-DV läuft definitiv aus, so dass die Daten ja doch auf HDD archiviert und damit dann auch regelmäßig gepflegt werden müssen. Und was nützt mir ein Mini-DV-Archiv wenn ich kein Gerät mehr zur Widergabe habe. Dann doch lieber gleich Speicherkarten. Mein Camcorder-Favorit wäre heute die Canon XA10, weil lichtstark(!), XLR, tragbar und günstig. Als Zweit-Kamera dann z.B. die Canon HF-M41 mit DM-100 Mikro.
Viele Grüße - Til.
Antwort von domain:
Alles was du jetzt geschrieben hast Einsiedler mag für für irgendwelche Systeme zutreffen, aber bestimmt nicht für Avid unter Winows unter der Voraussetzung eines reinen Schnitt-PCs, auf dem sonst absolut nichts mehr stattfindet und der nicht mal einen Internetzugang hat.
Es wird jeder Arbeitsschritt automatisch und reproduzierbar und ohne eigenes Zutun dokumentiert und selbst nach einem Blitzschlag mit Totalstromausfall ist das Projekt wieder innerhalb von Sekunden auf dem letzten Stand zu rekonstruieren.
Die Systemsicherheit hat m.E. so gut gut wie gar nichts mit Apple oder Windows zu tun. Das gilt aber nur unter der Voraussetzung, dass das System rein bleibt und nicht andauernd daran herumgebastelt wird, irgendwelche Software etc. neu installiert wird oder es gar am Internet hängt.
Antwort von domain:
del
Antwort von wolfgang:
Mal wieder die Frage: mit welchem Schnittprogramm soll eigentlich geschnitten werden? Das sollte eigentlich die erste Frage sein die man beantwortet - und dann kommt die dazu passende Auslegung des PCs.
Apple? ich mag da niemanden zu nahe treten, aber so lange wie es gedauert hat bis die am Apple verfügbare NLEs den AVCHD Schnitt erlernt haben, also da war die PC-Welt schneller. Aber das ist mein Eindruck.
Nein, ich würde mich eher an Produkte wie Adobe CS 5.5, Sony Vegas 10 Pro, Grass Valley Edius 6 halten. Wenn man sich unsicher ist, geht man zum Fachhändler - gerade was etwa den Einsatz von Edius angeht, wenn man Schnittkarten verbauen will. Aber es ist keine unendlich schwierige Geschichte mehr, auch wenn man sich damit beschäftigen muss.
Definitiv geht der Zug immer weiter weg vom Band - was Vor- wie auch Nachteile hat. Und der Zug geht oft hin zu AVCHD. Hängt halt davon ab was man will.
Antwort von nicecam:
Also reißt mir nicht den Kopf ab, wenn ich abendfüllende Fragen hab', aber die Leute in dem Blödi-Markt können mir da wirklich nicht helfen...
Danke für Eure Hilfe, Euer Walter
Der
Jan täte in diesem Thread sicher auch gern helfen, aber so...
Antwort von Dr. Walter Gesierich:
Hallo Jungs,
erstmal danke für den sehr präzisen, sachlichen Input.
@ Jott
Prima die Antwort von einem, der sein Geld damit verdient. Denn so jemand überlegt grundsätzlich in idealer Abwägung zwischen Zeit und Geld. Kein teurer Luxus, aber so perfekt, daß es schnell zu einem verkauffähigen Ziel führt. Kommt meiner Nur-Hobby-Vorstellung sehr nahe. Aha, im Juni soll also eine neue Final Cut Pro-Version herauskommen, von der man sich viel verspricht? Was kann die jetzige Version noch nicht genug?
@ domain
Liquid, Liquid, ich hab' vergessen was das für ein Programm ist, hab's auch bei keinem im Club je gesehen. Braucht das so wenig Ressourcen, daß es flüssig die schöne neue AVCHD-Welt schneiden kann, auf altem Rechner, ohne Videokarte? Erstaunlich...
@ einsiedler
Na da haben wir ja den gleichen Weg gegangen. Ich bin auch Hobby-Keyboarder in mehreren Bands, schreibe Noten und bastle MIDI-Files. Alles ging wunderbar auf LOGIC und mit Capella. Seit ich meinen stabilen Altrechner (mit Videokarte Pinnacle DV 500) an meinen Verwandten verschenkt habe, kämpfe ich an vielen Fronten gleichzeitig als Beta-Tester. Was das Zeit und Nerven kostet, und hier auf dem Land bin ich eh immer der Einzige, der dieses komplexe Zeug macht, keiner kann mir helfen. Deswegen bin ich sehr dankbar für Eure Antworten im Forum.
Im Videoclub haben wir zwar ein Technik-Schlaule, aber den will ich ja auch nicht immer strapazieren, der hat schon genug mit unseren Reisefilmern zu tun ... Also ein anderer Level.
@ domain
Ah ja, in Deiner 2. Post wird klar Avid Liquid heißt das Programm, soll lt. Videozeitschrift ein ausgesprochenes Profi-Programm sein, nur ganz wenige Computerzusammenstellungen sind zertifiziert, daß das Programm überhaupt sicher läuft. Auch von der Bedienung her angeblich eine richtig große Umstellung. (?)
Das mit dem speziell in einem Systemhaus gestrickten Computer hatte ich mir bereits vorgenommen (wißt Ihr da ein gutes? Gerne Süddeutschland, ich bin am Bodensee). Denn beide in meinem Leben extra für Videoschnitt gestrickten Computer (nach Tests in Videozeitschriften) waren von meinen Büro-Hardware-Männern geliefert und konfiguriert worden. Beide liefen über ein Jahr lang nur auf Audio, nicht aber mit Video!!
@ wolfgang
Welches Schnittprogramm? Du hast natürlich vollkommen Recht, man sollte vom Programm aus denken und dann den Rechner passend bauen. Aber bei mir ist es inzwischen so, daß ich in vielen Bereichen (vor allem im Musikerbereich) gerade von Sauriern auf Neu umsteigen muß, daß ich auch auf ein völlig neues Programm umsteigen würde, wenn es nur verspricht, alles, was ich will, schnell und logisch zu können. Ich habe nämlich gesehen, daß selbst der Umstieg von meinem alten Adobe Premiere 6.5 auf ein neues Premiere CS 5 ein Riesenschritt wäre, praktisch ein neues Programm. Da ist mir jetzt schon alles wurscht.
"Gehe damit zum Fachhändler". Vollkommen richtig, ist auch genau meine Einstellung. Bloß bin ich hier so ab vom Schuß, daß ein Fachhändler, der wirklich breite Ahnung hat Minimum 200 km entfernt wäre, und ich dort noch nicht mal eine zuverlässige Adresse kenne. Da könnt Ihr mir auch drauf helfen. Stuttgart und München wären für mich lohnende Fahrten.
Also nochmal danke an Euch alle, es grüßt Euch Walter
Antwort von Frank B.:
Wenn es wirklich Band sein soll hier meine Tipps:
Sony HDR FX 1000 oder Canon XHA1s als Hauptkamera ca. 3300,- Euro
Canon HV 40 als Zweit-/Urlaubskamera ca. 700,- Euro
Art Dual Pre USB Mikrofonvorverstärker
als XLR-In für die Camcorder und/ oder Audiointerface
für den Rechner ca. 100,- Euro
Canopus Edius 6 und HD Spark (HD-Storm mit HDMI-In
aber auch teurer) HD-Spark und HD-Storm bieten Echtzeit
HD-Vorschau über HDMI auf (drittem!) Videomonitor ca. 700,- Euro
PC nach Kompatibilitätsliste der Canopus Soft- und Hardw.
und reichlich Festplattenkapazität ca 1200,- Euro
alles in allem ca. 6000,- Euro, bei geschicktem Einkauf noch weniger
evtl. nach Bedarf einen externen Audiorecorder mit XLR in und 48kHz Samplingrate
Stative, Mikrofone, Licht und Gedöhns sind sicher schon vorhanden.
Antwort von Pianist:
Daher korrigiert bitte mein mühsam gesammeltes Nouhau.
Du hast bestimmt in Anglistik promoviert, oder? :-)
Matthias
Antwort von Jott:
Aha, im Juni soll also eine neue Final Cut Pro-Version herauskommen, von der man sich viel verspricht? Was kann die jetzige Version noch nicht genug?
Die kann natürlich genug, eigentlich alles. Aber kaufen wird man das alte Studiopaket jetzt eher nicht mehr, weil fcpX eine von Grund auf neue Software sein wird, keine neue Version, allgemeines Umlernen steht an, neue Denkweisen, neue Ergonomie. Die "alten Hasen" werden es hassen (wo ist mein Viewer?), andere werden sich fragen, was der ganze Bremskram bisher eigentlich sollte.
Bisher sah man während der NAB nur ein kurzes Preview zur neuen Oberfläche (der Mitschnitt ist auf YouTube zu finden).
Antwort von domain:
Heute noch auf bandorientierte Camcorder zu setzen halte ich nicht für sonderlich zielführend. Zwar haben die Bänder schon eine ziemlich lange Lebensdauer, aber du bist für lange Zeit auch an die entsprechenden Abspielgeräte gebunden und die werden schon bald aussterben, übrigens genauso wie die früher üblichen Streamer für Datensicherung. Und das allein schon aus dem Grund, weil ein direkter Zugriff auf die sequentiell gespeicherten Files nicht möglich ist. Das Suchen bestimmter Dateien wird damit zu einer umständlichen und zeitraubenden Angelegenheit.
Heute kommt eigentlich nur mehr eine mehrfache Speicherung auf externe Festplatten in Frage, eine Kopie davon exterritorial. Selbst wenn der USB-Standard einmal verlassen wird, so wird er doch noch lange Zeit weiter existieren, damit die Daten auf neue Speichersysteme überspielt werden können.
Hinzu kommt noch, dass es keine geräuschlosen Bandlaufwerke gibt und außerdem bei HDV-Kameras durch die anamorphotische Aufzeichnung die horizontale Auflösung schon bei 70% des Maximums (das sind 960 unterscheidbare Linienpaare) nur mehr bei 30% des theoretisch möglichen Kontrast-Maximums liegt, ganz anders übrigens als bei der JVC GZ-HM550 z.B.
http://produktdbimages4.slashcam.de/cam ... ng_169.jpg
Also allein diese Tatsache würde mich schon theoretisch ziemlich stören.
Eine sehr gute Empfehlung dürfte allerdings die von Frank.B. mit Edius 6 und der Spark-Karte sein. Hat auch genügend Potential für AVCHD.
Deine gute alte Röhre kannst du vermutlich als Vorschaumonitor abschreiben. Aber schau dir mal Plasmafernseher an, die haben ein deutlich bessers Bild als LCD/TFTs, weil nämlich aktiv leuchtend.
Antwort von Dr. Walter Gesierich:
@ Pianist
Fast richtig geraten. In gewissen akademischen Kreisen ist es IN geworden, sich zu OUTEN, und nicht nur zuzugeben, daß man seine Dr.-Arbeit abgeschrieben hat, sondern - ein Klassenunterschied muß sein - sie hat abschreiben
lassen.
Nee im Ernst, beim Anmelden bei Slashcam war ich zu doof zu merken, daß das die Zeile für den Nickname ist, und hab dort meinen normalen Namen reingehackt. Als ich dann schon eine Weile im Forum war, und gesehen hab', daß da manchmal recht prolliges Zeug geantwortet wird, dacht' ich mir Scheiß drauf, laß es so, vielleicht muß ich dann weniger Bla ertragen. War dann auch so.
Zahnklempner bin ich, also nicht Anglistik als Fach. Aber Oxford-English ist, außer bei Hochzeiten, auch nicht mehr so in, wenn man die Rechtschreibung im Internet so anschaut...
@ Jott
Also das klingt ja vielversprechend mit dem Mac-Paket. Ich muß es auf jeden Fall irgendwie hinkriegen, mir mal so eine Kombination anzuschauen. Eine kleine Angst hab ich noch bei Mac: Wenn mal was zu reparieren ist, und wenn es nur die Software wäre, dann hab ich hier frühestens nach 35 km eine Adresse, wo überhaupt Mac draufsteht. Ob die auch Ahnung von ihrem Job haben, man weiß es nicht.
@ domain
Das gute, alte Band ist wohl wirklich tot. Nach meinen guten Erfahrungen mit Videokarten (zumindest was die Leistung angeht, wenn sie denn mal laufen) würde mich es schon mal interessieren diese Spark-Karte zusammen mit Edius 6 im Einsatz zu sehen. Kennt Ihr einen Laden, wo man sich sowas live ansehen kann?
Ach ja, das mit den Plasmafernsehern ist mir auch aufgefallen, die zeigen natürliche Farbabstufungen.
Grüßle vom Walter
Antwort von nicecam:
Art Dual Pre USB Mikrofonvorverstärker
als XLR-In für die Camcorder und/ oder Audiointerface
für den Rechner
Kleiner Zusatz: Der Hinweis "Mikrofonvorverstärker als XLR-In" kann sich nur auf die Sony HDR FX 1000 beziehen, denn die Canon XHA1s hat ja XLR.
Wenn es wirklich Band sein soll hier meine Tipps:
Sony HDR FX 1000 oder Canon XHA1s als Hauptkamera ca. 3300,- Euro
Canon HV 40 als Zweit-/Urlaubskamera ca. 700,- Euro
Meine Kombination würde eventuell lauten:
Zur Hauptkamera Sony HDR FX 1000 die Zweitkamera Sony HDR-HC9/HC7
Zur Hauptkamera Canon XHA1s die Zweitkamera Canon HV-20/30/40
Die Anpassung an die jeweils andere Kamera gelingt bei Geräten aus dem gleichen Hause möglicherweise besser.
Ich lebe sehr gut mit der XH-A1 und der HV-20, würde aber heute auch eher
domain zustimmen, was bandbasierte Camcorder angeht.
Das mit dem speziell in einem Systemhaus gestrickten Computer hatte ich mir bereits vorgenommen (wißt Ihr da ein gutes? Gerne Süddeutschland, ich bin am Bodensee).
...
Bloß bin ich hier so ab vom Schuß, daß ein Fachhändler, der wirklich breite Ahnung hat Minimum 200 km entfernt wäre, und ich dort noch nicht mal eine zuverlässige Adresse kenne. Da könnt Ihr mir auch drauf helfen. Stuttgart und München wären für mich lohnende Fahrten.
Sagen wir mal Konstanz - München? Dann vielleicht
magic multi media GmbH (www.digitalschnitt.de). Laut Google Maps 231 km. Bitte sehr :-)
Die bieten übrigens auch die von
Frank B. und
domain favorisierten Schnittkarten und Software von Edius und Adobe an.
Antwort von Dr. Walter Gesierich:
@ nicecam
Hallo Johannes,
das ist ja ein Supertipp mit dem Systemhaus magic multi media GmbH, der Homepage nach kann ich dort alles
anschauen, worüber wir gerade reden. Das ist ja unglaublich (bin ich eben als Landei überhaupt nicht gewöhnt). Deine Kamerakombination mit Band ist sicher nicht übel, denn ich hab mal Aufnahmen von einer CANON HV-30 auf der Leinwand gesehen. Da war ich schwer beeindruckt was das kleine Ding abliefert.
Aber jetzt werd' ich eben mal mein Auge auf die schöne neue Chip-Welt werfen.
Vielen Dank bisher für Eure sehr kompetenten Ratschläge.
Es grüßt aus Wangen im Allgäu der Walter
Antwort von Frank B.:
Kleiner Zusatz: Der Hinweis "Mikrofonvorverstärker als XLR-In" kann sich nur auf die Sony HDR FX 1000 beziehen, denn die Canon XHA1s hat ja XLR.
Ja, natürlich auf die FX 1000 aber auch auf die jeweilige Zweitcam. Die Flexibilität des kleinen Kästchens sollte man nicht unterschätzen ;)
Natürlich hast Du vollkommen Recht, dass man am besten fährt, wenn man auf ein System aus gleichem Hause setzt. Zwischen Sony und Canon Bandcamcordern, kann es u.U. zu Inkompatibilitäten kommen. Das sollte man evtl. vorher ausprobieren.
Ich fahre im Moment auch noch zweigleisig HDV (Band) und AVCHD (Karte). Das Schöne am Band ist neben vielen Nachteilen, dass man in einem Vorgang, ziemlich preiswert, Aufnahmemedium und Archiv erzeugt. Ich bin immer noch hin und her gerissen, was ich bezüglich meines Bandarchives machen soll. Eine zusätzliche preiswerte HDV Kamera (Captureschlmpe und Drittkamera) kaufen oder alles mit meiner FX 1 auf Festplatte spielen. Da sich über 120 Bänder in meinem Archiv befinden, habe ich vor dem letztgenannten Vorhaben ein wenig Respekt, nicht zuletzt, weil ich nicht den liebgewonnenen Camcorder schrotten möchte.
Antwort von Anne Nerven:
Das gute, alte Band ist wohl wirklich tot.Lass Dich nicht verrückt machen. Du kannst heute noch Beta-Bänder kaufen, also wird es noch lange genug MiniDV-Bänder geben.
Auch stellt sich die Frage, wo die Vorteile von AVCHD gegenüber MPEG2 liegen sollen. Nicht umsonst zeichnet z.B. das Prosumer-Modell Sony F3 in MPEG auf, wogegen die Consumer-Modelle AVCHD nutzen. Ich bin kein Technik-Freak aber man liest andauernd von Problemen mit AVCHD: Umrechnung, Farbkorrektur, Moiree, Aliasing. Auch habe ich den Eindruck, dass AVCHD ursprünglich ein Hobby-Format war, was notgedrungen, aufgrund des DSLR-Hypes, verbessert werden musste.
Ich arbeite ziemlich oldschool mit HDV und Avid. Bisher habe ich noch keine Beschwerde über zweitklassige Bildqualität erhalten. Eine Schnittkarte nutze ich auch nicht, da ich weder HD-SDI noch Analogeingänge benötige. HDV über Firewire in den Rechner (3 Jahre alter Quadcore mit 4GB RAM), Schnitt und Farbkorrektur ohne Rendern. Kein Ruckeln, kein Blenden-Rendern, FX müssen je nach Komplexität gerendert werden. Alles wie bei SD.
Avid würde ich aber nicht nehmen, weil es eine ziemliche Umstellung gegenüber Premiere bedeutet. Für mich war es ein völlig anderes Arbeiten, was ich in der Kennenlernphase mehrmals verflucht habe. Da Du nicht auf Systemkompatibilität zu anderen Post Pros angewiesen bist, besteht auch gar keine Notwendigkeit, Deine gewohnte Arbeitsumgebung umzugestalten. Ich würde in Deiner Situation MPEG2-Cams wählen und auf Premiere CS5 umsteigen. Dazu ein aktueller 64bit-Rechner und die Arbeit flutscht.
Gruß,
Dirk
Antwort von Jott:
Auch habe ich den Eindruck, dass AVCHD ursprünglich ein Hobby-Format war
Ist so, und es war nie zum Schneiden oder Bearbeiten gedacht, nur für Spaßvideos zum gleich Angucken à la Polaroidfoto - daher das Gewürge beim Versuch, das Zeug nun doch irgendwie bearbeiten zu können. Jetzt kommt AVCHD trotzdem in Profikameras von Panasonic und Sony zum Einsatz. So kann's gehen!
Antwort von domain:
Du kannst heute noch Beta-Bänder kaufen, also wird es noch lange genug MiniDV-Bänder geben.
Das stimmt, auch die Philips Musikkassetten aus 1963 gibt es heute noch neu, aber meist bereits bespielt für Kinder und Entwicklungsländer zu kaufen.
Einfach nicht umzubringen, das Glumpert.
Antwort von Anne Nerven:
...auch die Philips Musikkassetten aus 1963 gibt es heute noch neu, aber meist bereits bespielt für Kinder und Entwicklungsländer zu kaufen.
Einfach nicht umzubringen, das Glumpert.Der Vergleich hinkt doch wohl. Kassette ist analog, MiniDV digital. Mit Speicherkarte ändert sich nur der Datenträger und das Capturing entfällt. Ansonsten sind es ebenfalls nur 010001110010110011...
Antwort von Frank B.:
Noch einige Anmerkungen für Dr. Walter Gesierich bezüglich der von mir empfohlenen Edius-Konfiguration.
Ich nutze Edius 5.5 und die HD-Storm - Kombination selbst und zwar auf einem Intel Dual Core 6600 (2,4 GHz) mit 2 GB Ram. Ich schneide HDV in mehreren Spuren butterweich und bei kleineren Projekten (unter 5 min.) AVCHD etwas holpriger. Für größere Projekte wandle ich mein AVCHD Material in den Canopus HQ-Codec. Mit dem Material arbeite ich ohne sichtbare Verluste ebenso flüssig wie mit HDV. Eine große Anzahl von Effekten (ich nutze hauptsächlich Farbkorrekturen und andere Bildanpassungen) kann ich in Echtzeit nutzen und sofort auf einem an die HD-Storm angeschlossenen Videomonitor über HDMI-Eingang betrachten. Da braucht nichts gerendert zu werden. Erst bei Abschluss des Projektes, beim Export des fertigen Films in eine Datei oder auf HDV-Band, muss gerendert werden. Damit das nicht so lange dauert, nutze ich immer mal Auszeiten (z.B. die berühmte Kaffeepause), um schon mal ein Stück der Timeline final zu rendern. Dann wird es mit meinem doch etwas lahmen System am Ende nicht so lang. Als letztes habe ich einen Reisefilm aus HDV und AVCHD Material mit ungerfähr einer Stunde Laufzeit auf meinem System geschnitten und bearbeitet. Edius läuft absolut stabil und, wie gesagt, sogar auf meinem System in den meisten Anwendungen in Echtzeit.
Die HD-Storm ermöglicht Profifeeling und Echtzeitkontrolle in Full-HD auf einen dritten (PC im Dualmonitorbetrieb) angeschlossenen Monitor.
Einen Nachteil von Edius will ich aber nicht verschweigen. Für eine ordentliche Audiobearbeitung sollte man auf ein externes Audioprogramm zurückgreifen können. Da hat Edius gegenüber sämtlicher Konkurrenz in diesem Preissektor Nachteile. Alles in allem aber dennoch ein Super Programm, das vor allem in Kombination mit der HD-Spark jeden Cent wert ist. Die HD-Storm unterscheidet sich von der HD-Spark nur darin, dass sie zusätzlich zum HDMI-Ausgang noch einen HDMI-Eingang bietet. Das braucht man aber vielleicht nicht unbedingt, da man sein Material auch auf anderem Wege einspielen kann. Für jemanden, der Material über HDMI capturen will, kommt dann die HD-Storm in Frage.
Die Canopussachen habe ich mir übrigens bei der Dir empfohlenen Firma gekauft und kann diese nur wärmstens weiter empfehlen.
Antwort von edgar:
...auch ich kann die Firma Magic Multi Media sehr empfehlen!
Gruß Edgar
Antwort von Alf_300:
Der Komplett-Rechner von Digitalschnitt mit Adobe CS5 für 3200 Euro ist zum Starten garnicht schlecht. Vorallen wenn man auf dem Land wohnt und sich nicht nach belieben eindecken kann.
Antwort von domain:
Der Vergleich hinkt doch wohl. Kassette ist analog, MiniDV digital. Mit Speicherkarte ändert sich nur der Datenträger und das Capturing entfällt. Ansonsten sind es ebenfalls nur 010001110010110011...
Der Vergleich hinkt natürlich, aber in umgekehrter Richtung. Bei analoger Aufzeichnung hast du auch nach 50 Jahren noch ein Bild, wenn auch ziemlich verrauscht. Aber gerade dieses Rauschen würde bei digitaler Aufzeichnung das fast totale Versagen des gesamten Bandes bedeuten.
Antwort von Anne Nerven:
@domain:
Murks. Meine DAT-Aufnahmen von irgendwann um 1990/91/92 sind in hervorragendem Zustand. Lagen doof im Schrank. Es gibt weder Störungen noch Ausfälle. Das einzige, was tatsächlich stört, ist, dass man mal das Laufwerk überholen lassen muss, weil Gummis unelastisch werden oder porös. Warum sollten sich auch die 0er und 1er auflösen? Haben die doch gar keinen Grund zu.
Antwort von domain:
Weil die Nuller und Einsen dann ev. im Bereich des rosa Rauschens liegen und nicht mehr unterscheidbar sein könnten.
Aber deine Bänder sind ja noch keine 50 Jahre alt, berichte mal nach 2040 :-)
Antwort von Anne Nerven:
Sehr gerne :-)
Antwort von domain:
Den Erfahrungen des Deutschen Bundes-Archives nach zu schließen, kommt heutzutage überhaupt nur mehr eine revolvierende Festplattenspeicherung in Frage. Unerfahren genug, wie sie interimsmäßig damals waren und auf die am wenigsten haltbaren Medien speicherten, nämlich auf selbstgebrannte DVDs, führte das zu einer Beinahekatastrophe, aber auf Bänder haben nie gesetzt, eben wegen des fehlenden random Accesses.
Meiner Meinung nach bleibt nur mehr die organisiert geplante ständige Erneuerung auf das jeweils aktuellste Speichermedium mit direkter Zugriffsmöglichkeit übrig.
Bänder, DVDs, Blurays, all das kannst du mal getrost vergessen.
Antwort von Dr. Walter Gesierich:
Leute, jetzt wird's philosophisch. Wir sind natürlich etwas "off topic", aber ich find das interessant, weil ich immer wieder mal mit Amateuren "Down Under" rede. Also die normalen Knipser und Chip-Filmer. Die sind dann ganz verblüfft, wenn ich sie daran erinnere, daß jede Festplatte, auch externe, irgendwann ihren Geist aufgibt (haben die ja alle schon erlebt). Je billiger, desto schneller (Geiz ist geil). Fotos, Filme, alles was ein individuelles, familiäres Gedächtnis ausmacht, ist weg!!
Mindestens 2 Platten sind die Lösung. Der Lagerungsort spielt bei Bränden auch noch ne Rolle. Joi! Na so was?! Ich kann mich gut lustig machen, weil es mir selbst schon passiert ist. Das Jahr 2006 fehlt bei Fotos komplett (Film nicht, dank Band)!
Trotzdem bin ich der krasseste Archiv-Fotograf und Archiv-Filmer in meiner Sippe. Die diversen Jubiläumsfilme rühren bei den Zuschauern gewaltige Emotionen auf.
Und ich kenne das Gegenteil. Menschen, denen - aus verschiedenen Gründen - praktisch alle fotografischen Erinnerungen des früheren Lebens verloren gegangen sind. Das sind tatsächlich emotionale Schmerzen und Verluste, die dann im Gespräch spürbar werden.
Dasselbe gilt für Audio. Es war mir vor kurzem vergönnt, bei dem Jubiläumsfilm für den eigenen 60er-Geburtstag, mit einem geliehenen Tonbandgerät, die noch vorhandene Tonbandaufnahme meiner eigenen Schüler-Band vor über 40 Jahren als Soundtrack einarbeiten zu können. Wir waren bis ins Mark gerührt.
Was ich damit sagen will: Alte Fotos (100 Jahre), alte Filme (50 Jahre), alte Tonaufnahmen (50 Jahre) sind für das aktuelle Leben noch verfügbar. Eine ganze Generation von gutgläubigen "Consumern" wird die Zeit von 2000 - 2010 nicht mehr "erleben". In spätestens 10 Jahren wird das kollektive Gedächtnis einer ganzen jungen Generation verschwunden sein.
Nur mal so als "Hoppla-Schubserle".
Grüßle vom Walter an alle
P.S. @ domain
Ich habe vor 20 Jahren meine Musik mit einem PCM-Decoder von SONY auf VHS-Video-Cassetten aufgenommen. Das von analog in digital gewandelte Signal wurde - auf dem Fernseher optisch sichtbar - als zappelnder "Barcode" in Schwarz-Weiß aufgenommen. Eben Nullen und Einsen. Diese VHS-Bänder haben in den 20 Jahren natürlich einen Teil ihrer Magnetisierung verloren. Das Schwarz im Barcode ist jetzt "Dunkelanthrazit" und das Weiß dazwischen ist jetzt "Lichtgrau". Aber für das Dekodieren ("Hören") der Bänder ist alles was heller wie 50 % ist "Weiß" und alles was dunkler ist "Schwarz". daher klingt die Musik heute tatsächlich absolut identisch wie das Original der CD, von der ich die Musik überspielt habe. Ohne Höhenverlust, wie etwa bei analoger Audioaufnahme.
Wie das allerdings bei digitalen Filmen ist, das weiß ich nicht...
Antwort von Axel:
Leute, jetzt wird's philosophisch. ...
Das hatten wir schon oft als Thema. Wer meint, seine Werke müssten nachfolgende Generationen erreichen, muss alle paar Jahre umkopieren. Den meisten Videos, nicht nur Amateurvideos, winkt die Vergessenheit. The fundamental things apply as time goes by.
Antwort von pailes:
Auch stellt sich die Frage, wo die Vorteile von AVCHD gegenüber MPEG2 liegen sollen. Nicht umsonst zeichnet z.B. das Prosumer-Modell Sony F3 in MPEG auf, wogegen die Consumer-Modelle AVCHD nutzen. Ich bin kein Technik-Freak aber man liest andauernd von Problemen mit AVCHD: Umrechnung, Farbkorrektur, Moiree, Aliasing.
Zu dem Thema kannst Du Dir mal das hier anschauen:
http://www.dvxuser.com/articles/article.php/25
Moiree & Aliasing sind kein Codec-Problem, da solltest Du Dich entsprechend informieren.
Auch habe ich den Eindruck, dass AVCHD ursprünglich ein Hobby-Format war, was notgedrungen, aufgrund des DSLR-Hypes, verbessert werden musste.
Keine der aktuellen DSLRs produziert AVCHD sondern ineffizient kodiertes AVC in einem Quicktime-Container, erzeugt von irgendwelchen DSPs die auf Bildverarbeitung optimiert sind. Das ist meilenweit von dem entfernt was eine dedizierte AVC-Kodiereinheit liefern kann. Nur Systemkameras von Panasonic (GH1/GH2) erzeugen AVCHD und auch dort sind die Ergebnisse nicht optimal.
Antwort von Dr. Walter Gesierich:
The fundamental things apply as time goes by.
Mist, daß ich doch keine Anglistik studiert hab. Ich krieg mit dem Wort apply in dem Zusammenhang keinen Sinn hin. Übersetzt mir das bitte mal. Denn der Satz klingt ja irgendwie klug, könnte man mal in einer lässigen Konversation brauchen. Aber wenn man natürlich nicht weiß, was es bedeutet, ist man dann kein Party-Löwe, sondern der Party-Depp. Laßt mich also nicht dumm sterben...
Grüßle vom Walter
Antwort von Alf_300:
Vom PC kauf zum englisch Unterricht oder wie ?
http://de.wikipedia.org/wiki/As_Time_Goes_By
Antwort von Axel:
Vom PC kauf zum englisch Unterricht oder wie ?
http://de.wikipedia.org/wiki/As_Time_Goes_By
Ein Anglistik-Professor hätte's nicht nachschlagen müssen. Ich selbst meinte es im Sinne des modernen
Warner-Logos (Warner produzierte
Casablanca), das im Klartext wohl sagt: Die guten Dinge wie euer Warner bleiben, RKO, United Artists und der restliche Plunder are gone with the wind (MGM). Und so wird es auch den AVCHD-Videos der deutschen SlashCam-Amateure ergehen. In meiner Familie existieren noch fast 70 Jahre alte Schmalfilme, Videobänder aus den Achtzigern, noch kein MiniDV-Band (seit ~1998) hat die kosmische Strahlung gelöscht, aber in weniger als zehn Jahren hat es drei (von 7-8) externe Festplatten geplättet und ich-weiß-nicht-wieviele USB-Sticks. Auch einige gebrannte DVDs ließen sich, der Lagerung im Tray zum Trotz, nicht mehr lesen, von historischen CDs ganz zu schweigen. Was an unserer Leidenschaft für das Bewegtbild ewig ist, ist eben diese Leidenschaft, die ist fundamental, die Nullen und Einsen sinds nicht.
Aber auch wir Deutschen haben Schlager über die Vergänglichkeit, wie
Barry Ryan beweist ;-)))
Antwort von Dr. Walter Gesierich:
Im Ernst noch mal: Wenn ich Eure Gedanken und Tipps umrühre, meinen Eindruck auf der Website der magic multi media GmbH anschaue und die 3 Videohefte, die ich mir gestern gekauft hab' lese, dann könnte die ideale Kette für mich tatsächlich so aussehen: Die SONY NX5 als große, eine weitere SONY als kleine Kamera, dann einen fertig installierten Schnittcomputer von der Firma magic multi media, Preisklasse 3.200 Euro, mit integrierter Videokarte Grass Valley Storm mit Patchbay, als Schnittprogramm entweder Edius 5.5 oder Adobe Premiere CS 5.
Als 2. "Monitor" einen Plasmafernseher. Damit könnte ich nicht nur die eigenen neuen Filme verarbeiten, sondern, was doch häufig vorkommt, auch altes Filmmaterial und beliebiges Fremdmaterial einarbeiten. Diese Stormkarte scheint ja alles zu fressen, auch die seltsamen Codecs von irgendwelchen Fotoapparaten, und das kommt ja immer häufiger vor, daß auf einem Familienfest verschiedenste Leute mit ihren diversen Fotoapparätchen rumfilmen: jeder nen anderen Codec.
Also meine nächste Station wird ein Live-Besuch bei dieser Firma sein.
Danke für Eure fundierten Beiträge, Ihr habt ja richtig Ahnung.
Grüßle vom Walter
Antwort von crassmike:
Diese Stormkarte scheint ja alles zu fressen, auch die seltsamen Codecs von irgendwelchen FotoapparatenNaja, die Karte "frisst" sozusagen alles, was über einen HDMI-Stream kommt. Da könnte man also vom DVD-Player über die HD-Kamera bis zum PC mit HDMI-Ausgang alles anstecken.
Moderne Schnittprogramme "fressen" bzw. importieren natürlich auch die meisten Formate, bei den Canopus-Produkten kannst du es in deren gut schneidbaren HQ-Codec umwandeln lassen. Bei Adobe kann das z. B. der "Media Encoder" in der Production Premium.
Die professionelle Beratung in einem Systemhaus ist natürlich durch nix zu ersetzen. Da kosten die Systeme dann eben auch etwas, laufen aber zuverlässig. Für Profis sehr wichtig - der normale "Consumer" kann aber auch mit weniger klarkommen, häufig aber mit Kompromissen in der Produktivität.
Bei richtiger Anwendung und guter Hardware braucht man im Workflow nicht viel länger, als mit HDV. Wo bisher in realtime gecaptured werden musste, wird jetzt in ein Intermediate-Format konvertiert. Wenn immer mehr Programme das Zeug nativ bearbeiten können, bekommen wir hier auch noch einmal eine Zeitersparnis. Für den TV als Vorschaumonitor, sieh dir bitte mal
den Blogpost von Stu Maschwitz an. Plasma ist schon einmal keine schlechte Wahl.
Wenn du von einem "10-20 Hz" Ruckeln bei Schwenks sprichst, dann könntest den Effekt meinen, der Auftritt, wenn man ein 50 Hz-Film auf einem TFT-Monitor abspielt, der in 60 Hz wiedergibt. Kann das sein?
Ist so, und es war nie zum Schneiden oder Bearbeiten gedacht, nur für Spaßvideos zum gleich Angucken à la Polaroidfoto - daher das Gewürge beim Versuch, das Zeug nun doch irgendwie bearbeiten zu können. Jetzt kommt AVCHD trotzdem in Profikameras von Panasonic und Sony zum Einsatz. So kann's gehen!Hmm, was du meinst, ist AVC-kodiertes H.264-Material. Der Codec an sich ist sehr effektiv und hat ein Potential, das bei den AVC-Modellen und der nötigen Bearbeitungshardware im Profibereich langsam immer mehr ausgeschöpft wird.
AVCHD ist eine kastrierte Version im Consumer-Bereich, die an den bekannten Mängeln leidet.
Das ist meilenweit von dem entfernt was eine dedizierte AVC-Kodiereinheit liefern kann. Nur Systemkameras von Panasonic (GH1/GH2) erzeugen AVCHD und auch dort sind die Ergebnisse nicht optimal.Naja, im 24p-Modus mit 24Mbit sieht das schon ganz ordentlich aus. Wenn Bitrate jetzt nicht als "Profi-Feature" wegkastriert wäre, könnte die GH2 vermutlich vom Codec ähnliches leisten, wie die AF101. Aber wir leben ja in einer freien Marktwirtschaft, wo die Nachfrage das Angebot bestimmt..
MfG
Antwort von Jott:
Hmm, was du meinst, ist AVC-kodiertes H.264-Material. Der Codec an sich ist sehr effektiv und hat ein Potential, das bei den AVC-Modellen und der nötigen Bearbeitungshardware im Profibereich langsam immer mehr ausgeschöpft wird.
Ich meine das Consumerformat AVCHD (verschämt auch als NXCAM und AVCCAM in die höherer Liga aufgestiegen). Du kannst ja nach alter Produktwerbung von Sony googlen aus der Zeit, als die ersten Geräte kamen. Das war nie als Format zum Schneiden gedacht. Auch die Files aus den DSLRs sind technische Grütze, was die Weiterverarbeitung angeht. Betrachte die Anmerkung als historische Anekdote und als Erklärung dafür, warum das selbst heute noch schwierig ist. Liegt an der Art der Codierung, wowu könnte dir dazu einen Vortrag halten. Nimmt man nur I-Frames, ist das Problem vom Tisch (AVC Intra).
Antwort von pailes:
Naja, im 24p-Modus mit 24Mbit sieht das schon ganz ordentlich aus. Wenn Bitrate jetzt nicht als "Profi-Feature" wegkastriert wäre, könnte die GH2 vermutlich vom Codec ähnliches leisten, wie die AF101.
Das bezweifle ich, allerdings habe ich keine GH2 sondern nur eine "gehackte" GH1. Ich habe schon GH2-Material gesehen, bei dem der Encoder mit 24mbit/s in die Knie gegangen ist, was er bei der AVCCAM-Implementierung und gleicher Bitrate niemals getan hätte.
Antwort von crassmike:
Betrachte die Anmerkung als historische Anekdote und als Erklärung dafür, warum das selbst heute noch schwierig ist. Liegt an der Art der Codierung, wowu könnte dir dazu einen Vortrag halten. Nimmt man nur I-Frames, ist das Problem vom Tisch (AVC Intra).
Ja, ich habe gerne den ein- oder anderen technisierten Beitrag über die Geschichte von AVCHD verfolgt. Natürlich entspringt die Entwicklung eines solchen Codecs dem Wunsch möglichst hohe Komprimierung mit möglichst geringen Qualitätsverlusten zu erreichen. Das vereint alle GOP-basierten Codecs - MPEG2 in HDV übrigends auch.
Natürlich ist die Komprimierung von H.264/AVC ja viel effektiver - weil komplexer - als z. B. MPEG 2. Das meinte ich. Und das kann natürlich und besonders auch bei höheren Bitraten (und höheren AVC-"Levels") im Profibereich nützlich sein. Wenn die Hardware es denn erlaubt. Und die Hardware wird es von Jahr zu Jahr mehr erlauben.
Dass ein I-Frame Codec zur Bearbeitung das Non-Plus-Ultra darstellt, ist natürlich klar. Aber welcher ist denn bei den niedrigen Bitraten ähnlich Effizient, wie H.264? Und bis zur Verfügbarkeit günstiger SSDs als Speichermedien wird das im Consumerbereich auch Priorität bleiben.
@pailes:
Ja, stimmt, ich vergaß, dass die AF101 mit AVCCAM auch höhere Levels nutzt. Jetzt könnten wir streiten, ob das der Prozessor der GH2 nach einem "Hack" auch schaffen könnte. Weiß ich nicht. Ich vermute allerdings, dass in dem kleinen Plastikklumpen schon mehr Power drin steckt, als durch die AVCHD-Beschränkungen (in Level und Bitrate) genutzt wird.
MfG
Antwort von Frank B.:
...dann einen fertig installierten Schnittcomputer von der Firma magic multi media, Preisklasse 3.200 Euro, mit integrierter Videokarte Grass Valley Storm mit Patchbay, als Schnittprogramm entweder Edius 5.5 oder Adobe Premiere CS 5.
Nach meinem Kenntnisstand sind Adobe Premiere und die HD-Storm nicht miteinander kompatibel. Die Canopus Hardware erfordert auch Canopus Software. Also Edius oder Edius Neo. Da Du wohl keine Geldprobleme hast, würde ich Dir zur Vollversion Edius 6 raten. Diese bietet gerade im Bereich der Farbkorrektur einige wertvolle Messinstrumente, die Edius Neo fehlen.
Antwort von Dr. Walter Gesierich:
Das wär' ja bitter, wenn Adobe Premiere und Canopus Karten zusammen nicht harmonieren. Bei meiner jetzigen alten Canopus Raptor RT ist es ja sogar so, daß die Canopus-Funktionen in der Adobe Software völlig integriert laufen.
Was mir auch Sorge macht: alle meine bisherigen Filme auf dem Rechner sind Canopus-Codiert. Die laufen nur auf meinem Rechner und dort auch nur mit dem alten Adobe Premiere 6.5, andere Test-Installationen von anderen Programmen können mit den .AVI's gar nix anfangen. Das ist natürlich eine gefährliche Geschichte. Ich könnte, wenn mein Rechner schlagartig den Geist aufgibt, die auf externen Platten befindlichen Filme überhaupt nicht mit fremden Rechner weiterbearbeiten. Das möchte ich bei dem Aufbau eines neuen Rechners nicht unbedingt haben. Bis jetzt hab' ich Glück gehabt, aber...
Angenommen, man würde sich für Adobe Premiere CS 5 als Schnittprogramm entscheiden, dann soll es doch bestimmte Grafikkarten geben, mit deren Hilfe Premiere dann sehr schnell arbeiten soll, irgendein "Engine" arbeitet dann effektiv. Dann wären ja die in Adobe Premiere eingespielten Videos allgemein lesbar codiert. Seh ich das evtl. ganz falsch?
Grüße vom Walter
Antwort von beiti:
Was mir auch Sorge macht: alle meine bisherigen Filme auf dem Rechner sind Canopus-Codiert. Die laufen nur auf meinem Rechner und dort auch nur mit dem alten Adobe Premiere 6.5, andere Test-Installationen von anderen Programmen können mit den .AVI's gar nix anfangen. Ich denke, dass die damaligen Canopus-PlugIns den DV-Datenstrom irgendwie abweichend von Microsoft-DV-AVI gespeichert haben. Ob das bei allen Canopus-Programmen identisch war, oder ob es da je nach Hardware verschiedene Varianten gibt, weiß ich nicht. Direkt mit Premiere hat das vermutlich nichts zu tun.
Zunächst mal eine schlechte Nachricht für Dich: Canopus wurde vor ein paar Jahren von Grass Valley aufgekauft. Anfangs wurde der Name "Canopus" noch im Untertitel beibehalten, aber mittlerweile kann man keine Canopus-Produkte mehr kaufen. Der Name taucht nur noch in irgendwelchen Untermenüs auf (z. B. als Codec).
Apropos Codec, und hierin könnte die gute Nachricht stecken: Mit den aktuellen Schnittprogrammen von Grass Valley wird u. a. auch ein "Canopus DV Codec" installiert. Möglicherweise kann der Deine vorhandenen Dateien decodieren.
Wenn Du es genau wissen willst, kannst Du mal ein ganz kurzes Stück Video in diesem ominösen AVI-Format irgendwo hochladen, so dass wir es auf unseren Systemen probieren können.
Auf grassvalley.com kann man übrigens auch einen "Grass Valley Playback Codecs Pack (v6.02)" herunterladen. Da ist u. a. der Canopus DV Codec enthalten. Vielleicht würde das schon helfen, um die Dateien mit anderen Programmen abspielen zu können.
Antwort von Dr. Walter Gesierich:
Nochmal zum Schnittprogramm wegen Multicamfähigkeit.
Ich mache recht oft Theater- und Konzertvideos, auch bei Hochzeiten mit 2 -3 Kameramännern.
Welches Programm unterstützt so eine Situation am besten? Ich stelle mir vor, daß man 2 - 3 Monitorfensterle gleichzeitig aufmachen kann, die parallel drei Spuren anzeigen, und ich mir die beste raussuchen kann. Ein viertes Fensterle zeigt dann die bereits fertigen Schnitte, so wie der gerenderte Film am Schluß aussehen wird.
Für Audio kann man dann ja die - meist externe - Audioaufnahme synchron drunterlegen, und den Ton der Videospuren muten.
Danke für alle fundierten Tipps bis hierher.
Grüße vom Walter
Antwort von wolfgang:
Also das was du hier suchst ist der Mehrkameraschnitt - und das unterstützen heute viele Schnittprogramme durchaus auf eine gute Art und Weise (Edius macht das etwa, Vegas macht das auch, bei CS5 weiß ich es nicht genau).
Richtig ist leider, dass es irgendwann zur Trennung von damals noch Canopus und Adobe gekommen ist, was die Unterstützung der Hardware-Karten durch Premiere anging. Daher kannst du heute nur noch mit Edius wirklich gut mit den Hardware-Karten von Grass Valley schneiden. Entweder du arbeitest in Zukunft mit Edius, oder aber du verwendest andere Karten - etwa unterstützt Blackmagics Intensity durchaus in einer guten Weise CS5.
Ob der Playback-Codec reicht um die Canopus Datein in einem anderen Schnittsystem zu nutzen weiß ich nicht - aber notfalls installiert man halt auch noch Edius oder Neo im neuen System und greift dann damit auf die Datein zu? Kostet halt was, leider, aber unmögich ist das nicht.
Für CS5 sind eigentlich keine weiteren Beschleunigungskarten nötig, Adobe setzt eher auf die Verwendung von speziallisierten Grafikkarten, die man für die AVCHD Unterstützung verwendet - aber da du eher HDV nutzt ist das vermutlich zunächst nur von begrenzter Bedeutung für dich, auch wenn ich heute ein Schnittsystem immer auch auf AVCHD auslegen würde da dies mehr Leistung benötigt.
Antwort von domain:
Ein viertes Fensterle zeigt dann die bereits fertigen Schnitte, so wie der gerenderte Film am Schluß aussehen wird.
Wozu du ein viertes Fensterleinchen brauchst ist mir nicht ganz klar. Da kann doch nur eine Vollbildansicht auf entsprechendem Monitor interessant sein, so wie z.B. über die Edius Spark oder überhaupt gleich direkt von Edius aus, was ja schon mal ziemlich genau die endgültige Gradation, Farbe und Schärfe anzeigen wird.
Antwort von Dr. Walter Gesierich:
Wozu du ein viertes Fensterleinchen brauchst ist mir nicht ganz klar. Da kann doch nur eine Vollbildansicht auf entsprechendem Monitor interessant sein,
Damit hast Du vollkommen Recht, so ist es richtig.
Es ist ja beruhigend zu hören, daß die neueren Schnittprogrammversionen der wichtigen Hersteller ale die Mehrfachkamerageschichte unterstützen. Das kostet mich momentan ganz schön Zeit, weil ich fast immer versuche, mit mehreren Kameras zu filmen, weil das einen enormen Lebendigkeitsfortschritt macht, selbst bei zähen Konzerten.
Ich werde auf jeden Fall mal so ein Systemhaus heimsuchen und mir das mal live anschauen (die haben da ja hoffentlich funktionsfähige Plätze aufgebaut??).
es grüßt der Walter
Antwort von camworks:
Ich möchte mal kurz etwas Licht ins Dunkel bringen:
1. Der Canopus Playback Codec kann deine alten DV-Files lesen, auch unter einem fremden Schnittprogramm (z.B. CS5). Aber nur lesen, weil schreiben im Codec abgeschaltet ist.
2. Der Multicam-Schnitt ist bei Edius 5 oder jetzt neu in Edius 6 sehr gut und rendern braucht man da auch gar nichts. Man legt die Spuren (bis zu 16 Kameras) synchron an (dafür gibt es auch Software, die das anhand der Audiokurve macht) und klickt dann im MulticamSchnitt während des Abspielens einfach auf den Spurmonitor, der im Bild sein soll. Einfacher geht es nicht mehr.
Antwort von Dr. Walter Gesierich:
Hallo Arndt,
das ist ja beruhigend zu wissen.
1. Das reicht mir ja schon, wenn meine 3 TB in Canopus kodierte Familienfilme (aus 33 Jahren Filmen) von anderen Programmen gelesen werden können. Schreiben muß ja nicht sein.
2. Das ist ja unglaublich, daß ein Programm ohne laufendes Rendern so viele Kameras "im Blick" halten kann. Genau so was brauch ich.
Es dankt Walter für das Licht im Dunkel
Antwort von Herbert@S:
Seit Premiere Pro 2.0 werden keine Canopus Schnittkarten mehr von Adobe unterstützt. Wenn du also Premiere einsetzen möchtest, dann musst du zB eine Matrox-Schnittkarte verwenden.
Bei Edius mit Spark oder Storm Karte hast du das alles von einem Hersteller.
Der Canopus Playback Codec ist nur dafür gedacht, dass du auf einem anderen PC deine AVI-Dateien mit dem Mediaplayer anschauen kannst. Schneiden mit anderen Schnittprogrammen ist damit nicht möglich. Um die Canopus AVIs auf anderen Systemen nutzen zu können gibt es den Canopus DV File Converter. Mit diesem kannst du Canopus in MS-DV wandeln. Gerade wenn du noch sehr alte Raptor Dateien hast kann es sein, dass es sich hierbei um Canopus Referenz-AVIs handelt. Diese müssen zwingend in AVI2 gewandelt werden. Vom Einsatz eines FOURCC-Changers rate ich ab der geht in diesem Fall mit absoluter Sicherheit in die Hose.
Die Wandlung ist auf jedem anderen Rechner möglich, da kein Codec verwendet wird. Es wird lediglich die Organisationsstruktur der Dateien umgestellt.
Gruß Herbert