Frage von robbitobbi:Hallo zusammen,
ich plane gerade zum ersten Mal einen Film (ca. 3 min) nicht nur mit Musik zu vertonen, sondern auch einen Sprecher einzusetzen.
Das Filmmaterial (viele Stadtszenen) ist vorhanden und eine befreundete Schauspielerin übernimmt die Rolle der Specherin.
Aber wie gehe ich vor?
1. Schneide ich den Film ersteinmal auf die Musik, und die Sprecherin bekommt dann den schon fertig geschnittenen Film, oder wird doch zuerst der Text ausgearbeitet und gesprochen, und erst dann geschnitten?
2. Kann man auch schnellere Musik/schnelle Schnitte einsetzen, oder muss ich vom Gegenteil ausgehen und immer ein wenig länger bei den einzelnen Szenen verweilen?
3. Was für Musik verwende ich, wenn ich keine dahinplätschernde "Wellness-Yoga/Musik" einsetzen möchte, sondern gerne auch ein wenig Rhytmus hätte?
Würde so etwas gehen?:
http://81.169.180.125/demos/RP/rp048demo.MP3
Freue mich über Antworten oder Beispiele!
Antwort von Axel:
Eigentlich egal, ob du zuerst den Kommentar aufnimmst oder die Sprecherin die Bilder dazu sehen lässt (kann auch von der Konzentration ablenken).
Was für Musik du wählst, hängt natürlich stark vom Inhalt des Films ab. Das verlinkte Hörbeispiel würde vorzüglich zur Demo eines Staubsaugersets passen, wie man es von QVC u.a. kennt, flott, seicht, nichtssagend.
Ich zitiere Madonna aus ihrem Song
Express yourself: "Second best is never enough, you"ll do much better baby on your own."
Antwort von Pianist:
Schneide ich den Film ersteinmal auf die Musik, und die Sprecherin bekommt dann den schon fertig geschnittenen Film, oder wird doch zuerst der Text ausgearbeitet und gesprochen, und erst dann geschnitten?
Alles ist möglich. Generell gilt: Lange ruhige Sachen (z.B. 30-Minuten-Landschaftsfilm) erst schneiden und dann texten. Einen sehr kurzen zackigen Film würde ich erst texten und dann schneiden. Wenn Du alleine den Text zu bestimmen hast, könnte man sogar erst die Sprachaufnahme machen und genau danach schneiden. Viele Sprecher wollen aber den Film sehen, also spricht das dann wieder für "erst schneiden". Andere Sprecher wollen stattdessen gar kein Bild sehen. Alles sehr unterschiedlich.
Matthias
Antwort von robbitobbi:
Ich habe mal ein wenig herumprobiert und kann mir im Moment nur schwerlich vorstellen, dass auch "richtig" schnelle Musik funktioniert. Denn der Sprecher soll doch mit seiner Stimme den Film begleiten, und nicht ("völlig ausser Atem") hinterher rennen. Hmmm?
Und noch eine Frage:
Wer liefert eigentlich bei Auftragsarbeiten (nicht TV-Produktion, sondern kl. Rahmen) den Text für den Sprecher?
Der Filmemacher, der am Anfang der Produktion mit dem Produkt noch nicht vertraut ist, oder der Auftraggeber?
Grüße
Tobi
Antwort von Pianist:
Wer liefert eigentlich bei Auftragsarbeiten (nicht TV-Produktion, sondern kl. Rahmen) den Text für den Sprecher?
Der Filmemacher, der am Anfang der Produktion mit dem Produkt noch nicht vertraut ist, oder der Auftraggeber?
Auch das ist höchst variabel. Wenn zum Beispiel schon eine Werbeagentur im Boot ist, die vielleicht für den Auftraggeber schon eine Broschüre gemacht hat, dann kann es auch mal sein, dass ein fertig abgestimmter Text vorliegt und man dann dazu den passenden Film dreht. Aber selbst an solchen Texten muss man immer noch was verändern, damit es ein Filmtext wird. Ansonsten ist es selbstverständlich die ureigene Aufgabe des Filmemachers bzw. Autors, sich in das Thema einzuarbeiten und den Filmtext zu schreiben. Der Text muss doch am Anfang noch nicht fertig sein, sondern erst zum Schluss. Am Anfang schreibt man ein grobes inhaltliches Konzept, und die vielen Infos für den eigentlichen Filmtext sammelt man doch ganz automatisch beim Drehen.
In den seltensten Fällen weiß ich schon am Anfang, wie mein Film genau aussehen wird. Oftmals ergibt sich der Beginn des Filmes erst ganz zum Schluss. Natürlich ist es immer gut, wenn man in etwa weiß, was man machen möchte, aber zu viel Stress muss man sich da am Anfang nicht machen. Wichtig ist nur, dass Du sofort genug schöne Bilder vor Augen hast, wenn Dir jemand ein Thema sagt.
Matthias