Frage von div4o:Hallo zusammen,
im Februar wurde ich beauftragt einen Konzertmitschnitt mit Making Off zu produzieren. Auf der Bühne waren teilweise Musiker, die für den Konzert gebucht waren. Zwei davon verlangen nun mehr Geld, kurz vor der Fertigstellung des DVDs, damit wir ihre Bildrechte nutzen können.
Mein Auftraggeber hat deswegen die Produktion des DVDs gestoppt, bis die Sache geklärt ist. Ich werde zwar noch bezahlt aber die Situation ist ganz schön ärgerlich.
Jetzt stellt sich die Frage auch für mich, haben die beiden Recht darauf oder hätte ich mich im Vorfeld doch mit einer Nutzungserklärung absichern müssen? Obwohl ich zu damaligen Zeitpunkt eher nicht wusste, wer zu Band gehört und wer nicht.
Auf jeden Fall steht fest, dass mein Auftraggeber alle informiert hatte, dass an allen drei Tagen aufgezeichnet wird. Demnach wussten alle auf der Bühne davon und keiner hatte sich bei mir oder mein Team gemeldet, dass wir ihn bitte nicht ins Bild nehmen sollen.
Weiß einer einen Rat?
Antwort von rainermann:
Ist nicht Deine Sache, würd ich kurz und schmerzlos sagen. Solange Du Deinen "Vertrag" (Erstellung eines Making-Of) wie abgemacht ausgeführt hast und dafür auch Dein Geld bekommst, würde ich mir da keinen Kopf machen. Man kann ja nun schlecht Dir den schwarzen Peter zuschieben, laut Deinen Aussagen.
Antwort von handiro:
Stichwort Rechteabtretungserklärung. Wenn sich keiner drum kümmert, selber Schuld. Der Auftraggeber kann versuchen die jetzt nachträglich einzuholen. Viel Spass dabei.
Antwort von div4o:
Stichwort Rechteabtretungserklärung. Wenn sich keiner drum kümmert, selber Schuld. Der Auftraggeber kann versuchen die jetzt nachträglich einzuholen. Viel Spass dabei.
Hätte ich anfangs gewusst, dass da Leute auf de Bühne sind, die nicht zu der Band gehören, hätte ich mich selbst darum gekümmert.
Dennoch ist die Aufzeichnung nicht im Geheimen passiert. Außerdem wurden alle in Kenntnis gesetzt. Zählt das gar nicht? Ich meine, die können ja nicht sagen: "Ach wir haben ja die Kameras drei Tage lang nicht bemerkt und wussten von der Sache überhaupt nichts"
Antwort von Pianist:
Wenn Leute hinterher mehr verlangen als vorher, dann ist das natürlich ein ganz schlechter Stil. Die müssen das dann aber sehr gut begründen können.
War es denn Deine Aufgabe, Dich auch um rechtliche Dinge zu kümmern? Oder warst Du nur der Video-Dienstleister, der einfach nur einen Mitschnitt abzuliefern hat?
Matthias
Antwort von div4o:
War es denn Deine Aufgabe, Dich auch um rechtliche Dinge zu kümmern? Oder warst Du nur der Video-Dienstleister, der einfach nur einen Mitschnitt abzuliefern hat?
Ich war nur der Video-Dienstleister.
Antwort von Pianist:
Also Du schuldest die Ablieferung einer Video-Aufzeichnung dieses Konzertes. Dass der Auftraggeber damit unter Umständen nichts anfangen kann, weil es Probleme mit einzelnen Mitwirkenden gibt, ist dann tatsächlich nicht Dein Problem. Ärgerlich ist es natürlich trotzdem. Sei aber zufrieden, dass Du Dich vorher _nicht_ darum gekümmert hast. Denn ansonsten hätte es jetzt doch zu Deinem Problem werden können.
Matthias
Antwort von Jott:
Genau. Auftrag annehmen, filmen, schneiden, abliefern (je nach Kunde vor oder nach Zahlungseingang). Ob der dann nachträglich Stress hat mit irgendwelchen Rechten, soll NIEMALS dein Problem sein.
Antwort von Pianist:
Ja, ich bezog mich auf das hier:
Hätte ich anfangs gewusst, dass da Leute auf de Bühne sind, die nicht zu der Band gehören, hätte ich mich selbst darum gekümmert.
Dann wäre er nämlich unter Umständen doch in der Haftung, wenn er sich da eingemischt hätte. Also immer nur das machen, was zur eigenen Aufgabe gehört, auch wenn es schwerfällt. Sonst kann es Schwierigkeiten geben.
Ich war mal auf einer Großbaustelle, wo sich eine Kranfirma ein wenig dusselig angestellt hat. Neben mir stand ein hochrangiger Vertreter des Bauherrn, und der sagte zu mir: "Wundern Sie sich bitte nicht, warum ich jetzt nicht eingreife. Die Firma muss selbst die Verantwortung für ihr Schlamassel tragen, sonst geht die Verantwortung auf mich über. Ich greife erst ein, wenn Menschen unmittelbar in Gefahr sind".
Diesen Satz habe ich mir gemerkt, und seitdem halte ich öfter mal still.
Matthias