Frage von Michael Keukert:Hallo,
ich möchte ein Interview kürzen. Die Übergange an den Schnitten sind dann natürlich erstmal sehr grob. In den nachrichtensendungen sieht man an den Schnittpunkten oftmals ein "weißes Aufblitzen".
Meine Versuche, an den Schnittpunkten 1-5 Frames "Weiß" dazwischenzusetzen sehen aber leider nicht sehr gut aus. Es scheint also, daß noch irgendeine Art von Video-, ggf. sogar Audio-Blende zum Einsatz kommen muß.
Weiß jemand, wie man den Effekt kreieren kann?
Oder weiß jemand eine andere Art, ein Interview "sanft" zu schneiden? Den Trick mit "nickenden Interviewer einblenden" kenne ich - der paßt aber im vorliegenden Fall thematisch nicht.
Danke!
Antwort von Thorsten Schneider:
: Hallo,
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: ich möchte ein Interview kürzen. Die Übergange an den Schnitten sind dann natürlich
: erstmal sehr grob. In den nachrichtensendungen sieht man an den Schnittpunkten
: oftmals ein "weißes Aufblitzen".
Die einfache (aber optisch nicht ganz so ansprechende) Variante: Am Ende des ersten Clips kurz (3-5 Frames) auf einen weißen Farbclip überblenden (Dissolve) und am Anfang des zweiten Clips für den gleichen Zeitraum von einem weißen Farbclip aufblenden. Falls erforderlich, auch den Ton kurz aus- und einblenden, damit kein Tonsprung hörbar wird.
Die elegantere Lösung sieht folgendermaßen aus: Den Teil am Endes des ersten Clips in der Länge des "Blitzes" mit der Schere (Media Studio) oder Rasierklinge (Premiere) abtrennen und auf den abgetrennten Teil einen Videofilter legen, mit dem Du die Helligkeit des Bildes variieren kannst. Bei dem Filter den ersten Keyframe auf 0 % setzen, den zweiten Keyframe auf 100 %. Mit dem Anfang des zweiten Clips verfährst Du umgekehrt.
Im Ergebnis wird das Bild dann an der Schnittstelle der beiden Clips kurz überbelichtet, wodurch der "Blitz" entsteht.
Viele Grüße
Thorsten
Antwort von Pawel:
Was sich allgemein bei Interviews auch sehr gut macht sind schmale vertikale Splitscreens, in denen extreme Einstellungen des Interviewpartners (z.B. Detailaufnahme des Gesichts) oder zusätzliches Videomaterial (z.B. Videoclips bei Musikern oder Filmausschnitte bei Filmemachern).
Wenn man das ganze dann auch noch in 16:9 gedreht hat und mit Farbe/Kontrast bischen rumspielt wirkt das ganze ästhetisch richt gut.
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: Weitere Möglichkeit für Zwischenschnitte: Standbilder mit Fotos, Dokumenten,
: Stimmungsaufnahmen themenbezogen (ich weiß ja nichts über den Inhalt Deines
: Interviews). Die kann man zur Not auch nachträglich finden / erzeugen. Vielleicht
: ergibt sich da was.
: Gruß Alexander
Antwort von AlexanderB:
: Hi,
: Dummerweise muß ich im vorliegenden Fall auf altes, längst abgedrehtes Material
: zurückgreifen.
Weitere Möglichkeit für Zwischenschnitte: Standbilder mit Fotos, Dokumenten, Stimmungsaufnahmen themenbezogen (ich weiß ja nichts über den Inhalt Deines Interviews). Die kann man zur Not auch nachträglich finden / erzeugen. Vielleicht ergibt sich da was.
Gruß Alexander
Antwort von Michael Keukert:
Hi,
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: Der übliche Trick, um bei Interviews zu schneiden, ist eher eine Aufnahme der beiden
: Interviewpartner aus größerer Distanz
Yep. oder eben den Interviewenden mit "schlauem Gesicht" (Kopfnicken oder -schütteln, fragender Blick, am Bleistift kauend, in der Nase bohrend) zeigen.
Dummerweise muß ich im vorliegenden Fall auf altes, längst abgedrehtes Material zurückgreifen.
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: Schaut mal bei den nächsten Nachrichten darauf,
: ob die Mundbewegungen bei der Halbtotalen zum Text passen - in der Mehrzahl der
: Fälle nicht.Dann wirds auf Ton geschnitten.
Ich werde mal drauf achten. Klingt interessant.
Antwort von AlexanderB:
Hi!
Der übliche Trick, um bei Interviews zu schneiden, ist eher eine Aufnahme der beiden Interviewpartner aus größerer Distanz, wobei weniger auffällt, daß der Interviewte ganz was anderes spricht. Wird wohl im Allgemeinen bei der vorausgehenden Besprechung der Fragen mitgedreht. Schaut mal bei den nächsten Nachrichten darauf, ob die Mundbewegungen bei der Halbtotalen zum Text passen - in der Mehrzahl der Fälle nicht.Dann wirds auf Ton geschnitten.
Gruß Alexander