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Infoseite // Re: Wie macht ihr euer Kundenbriefing ?



Frage von Peppermintpost:


ich glaube das nicht jeder auftraggeber mit jedem auftragnehmer kompatibel ist. daher gibt es für mich bei deiner frage verschiedene herangehensweisen, die ich teilweise selber so mache oder von anderen so kenne.

der kunde hat keine ahnung was er will und kann als beschreibung nur sagen:
ein film bitte.

angebot 1 - der produktionsfirma ist das auch vollkommen egal, sie bietet irgend einen preis an (meistens im dumping bereich) und erstellt dann bei zuschlag irgend einen film. das verfahren erscheint zwar haarsträubend, führt aber bei ganz vielen kunden zum erfolg, weil denen billig wichtiger ist als "auf den punkt"

angebot 2 - man versucht zu ergründen was der kunde denn will und an wen der film addressiert sein soll. das setzt aber beim kunden voraus das ihm sein film wichtig ist, und es setzt ein gewisses grundverständniss von zielgruppen voraus. leider gibt es eine menge kunden die das als zeitverschwendung empfinden oder für die eine klassische zielgruppe immer bei jedem produkt zwischen 8 und 80 jahren ist. besonders gerne genommen bei herstellern von mountain bikes oder gebiss reinigern. da hilft dann auch die beste beratung nichts, die wollen einfach angebot 1. mit solchen kunden komme ich einfach nie zusammen, aber die sind viel zahlreicher als man meint.

angebot 3 - man bietet keinen preis an, sondern fragt nach dem budget und bietet entsprechend dem budget ein konzept/drehbuch an.
das ist mMn gerade bei kunden die keine film erfahrung mitbringen der zielführenste weg. aber da viele sich nicht trauen ihr budget zu nennen ist dann auch hier wieder nur angebot 1 das einzig glücklich machende.

wenn ich sehe das weder herangehensweise 2 noch 3 beim kunden ankommt trenne ich mich sofort vom kunden, weil das für mich nur beiderseitige zeitverschwendung bedeutet.

wie eingangs schon geschrieben, der kunde muss zu dir passen und du zum kunden. wenn das nicht so ist, ist es mMn besser den kunden ziehen zu lassen. das beugt vorprogrammiertem ärger vor.

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Antwort von Steelfox:

Hi,
ich für meinen Teil, kann die Erfahrung bestätigen. Kunden sparen mit Details zum Auftrag, weil es den meisten einfach nicht interessiert, wieviel Aufwand für die eine oder andere "Idee" manchmal nötig ist. Ebenso ist den Meisten egal, welches Equipment am Drehort gebraucht wird. Schon seit Jahren wollen alle nur noch "Endpreise". Nun gut, entweder ich schaff dass zu dem Preis oder eben nicht, dann isses aber mein Problem.

Schwierig wirds halt nur, wenn nach Auftragsannahme noch was tolles einfällt, was sie auch gern sehen wollen aber das Ganze vom vorher vereinbartem Preis her nicht zu stemmen ist. Da hab ich dann auch schon mittendrin wieder Aufhören müssen.

Die Leute wollen doch auch nur vergleichen, und mit einer Zahl auf dem Zettel geht das halt einfacher ;-)

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Antwort von maxx miliano:

"Was ist letztes Preis????"

@Peppermintpost ... du sagst des ganz richtig, ich bin bei Punkt 4.
Punkt4.) Der unglaublich glückliche Punkt, wo du wegen Maulpropaganda
aufgespürt oder kontaktiert wirst, und, das ist etwas eigen, es braucht.
Als hätte man die Weinflasche geöffnet und die Affinität ist da.
Der Kunde weiß das Du machst. ( wir sparen uns die Pipikakki base disc
können, net können oder wie in einem Nachbarthread wo sie sich 37 Einträge
lang wegen einer ollen Photokamera die auch..balgen tun, eig. Lebenszeitverschwendung)

Und natürlich ist die alte Erbsynde GIER ein Teufel, das unter jedem Budgetplan lauert...
Und dann hast noch eine native Größe. Geburtsrate mal Soziale Medialistäten...:)

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Antwort von wolfgang:

Ich weiß nicht....

... aber der Prozess gehört klar strukturiert und es gehören die Punkte schriftlich fest gehalten. Es macht schon einen Sinn, wenn man Unterteilungen in Konzept, Layout, Drehbuch etc. fährt, und die Dinge dokumentiert.

Zumindest hat man dann bessere Karten wenn Punkte nachher anders gesehen werden.

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Antwort von Pianist:

Ich stelle immer wieder fest, dass es in der Kreativbranche von der großen Agentur bis zum Freiberufler immer wieder zu Problem beim Briefing und der Kommunikation zwischen Kunde und Dienstleister kommt. Der Kunde liefert aus Unwissenheit keine aussagekräftigen Daten, damit man ein Angebot erstellen kann und will einfach pauschal wissen; was kosten ein Film ? Als Dienstleiseter hat man dann das Problem, dass man ins Blaue rein anbieten muss und eigentlich erst nach einer Konzeption anbieten kann. Ich habe das große Glück, dass ich für die meisten meiner Kunden schon sehr lange tätig bin und genau weiß, was die brauchen und wie sie ticken.

Wenn da aber Unklarheiten bestehen, dann sollte es doch möglich sein, in einem Telefonat den ungefähren Rahmen abzustecken. Es reicht doch schon zu wissen, dass man für einen Film z.B. drei Projekte in Deutschland vorstellen soll, von denen eines im Norden, eines im Westen und eines im Süden ist. Dann kann man samt Reisekosten schon ein sehr präzises Angebot schreiben.

Bei szenischen Projekten wird man ja wohl ohnehin zweistufig vorgehen, nämlich erst mal ein Drehbuch erarbeiten, und dann erst die Realisierung des Filmes kalkulieren.

Ich habe sogar einen Kunden, der sagt mir, dass er für einen neuen Film ein bestimmtes Budget eingeplant hat und was er in etwa für einen Leistungsumfang haben möchte. Dann kann ich auch sofort sagen, ob das zusammenpasst oder nicht.

Matthias

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Antwort von Lutz Dieckmann:

Hi,

ich bin da bei Wolfgang. Den Prozess soweit es geht einzeln abbilden.

Aber es stimmt schon, manche wollen nur "den Film" und "den Preis". Dann schieße ich mit meinen Preisen und meiner Erfahrung ins Blaue. Klappt aber nicht immer. Weil, es gibt immer jemanden der billiger ist.

Bei Neukunden versuche ich so viel wie möglich über die Intention des Kunden zu erfahren. Daraus ergibt sich dann ein Gefühl welcher Aufwand zu treiben der Kunde bereit ist.

Liebe Grüße
Lutz

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Antwort von klusterdegenerierung:

wenn ich sehe das weder herangehensweise 2 noch 3 beim kunden ankommt trenne ich mich sofort vom kunden, weil das für mich nur beiderseitige zeitverschwendung bedeutet.

wie eingangs schon geschrieben, der kunde muss zu dir passen und du zum kunden. wenn das nicht so ist, ist es mMn besser den kunden ziehen zu lassen. das beugt vorprogrammiertem ärger vor. Hallo Pepper,
gebe Dir vollkommen Recht, aber in letzter Zeit macht sich noch ein anderes Problem breit, was mich auch etwas verunsichert.
So wieder die Tage erlebt. Preis fürs ganze Fotoshooting ist geklärt und wir schauen uns die Location an und planen die art und Weise des shootings.

Jetzt kommt das Phänomen, der Kunde spricht permanent von hochwertig, professionell, Stil, modern etc. was mich natürlich mit meiner 20 Jahren langen Fotografenpraxis dementsprechent brieft und sensibilisiert!
Dann kommen die ersten Praxisbeispiele bzw. visualisierten tips des Kunden, spätistens da prallen Welten auf einander und all die Begriffe bekommen eine völlig neue Interpretation.

Dazu kommt dann aber noch, das wenn ich ihm dann erkläre wie ich mir das so vorstelle, das er dann sagt "ja genau" und zeigt mir weiter seine völlig konträre Sichtweise der Aufnahmen. :-)

Ist wie Karusell fahren! ;-)

Ach übrigens, mal in anderer Sache, es hat dann doch noch Probleme mit dem 5DII Verkauf gegeben!

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Antwort von dnalor:

Moin,

ich schreibe immer offene Angebote, in denen viele "könnte-sein-Punkte" als optionale Möglichkeit angegeben sind. Das Grundangebot wann, wie lange, zu lieferndes Ergebnis) ist das Festangebot, alles weitere optional (Locationcheck, Drehplan, Skribble, Film länger als Grundangebot, Übersetzer, Transkript, Interviewentwicklung,Rohdaten, Overtime, Motiondesign, Licht, weitere Ausspielungen, weitere Korrekturschleifen, etc.). Mit den optionalen Punkten versuche ich alles, was kommen könnte soweit abzudecken (es kommt mit der Zeit immer mehr dazu). Das sensibilisiert den Kunden für weitere Kosten und gibt mir die Sicherheit, das alles optionale auch bezahlt wird. Der Kunde weiß dann auch gleich, was noch alles auf ihn zu kommen könnte. Damit fahre ich gut und auch der Kunde weiß wo er dran ist. Auch Monate später kann ich noch auf das schriftliche Angebot verweisen, falls dann die Frage kommt, wo denn die Festplatte mit dem Material bleibt.

PS.: Ich nutze zur Angebotserstellung Grandtotal und habe die Optionen immer als Vorlage.

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Antwort von leonhard dy kabrio:

Kluster! Du beschreibst es sehr gut.
Und ja, genaue Liste, Plan, und und und.
Toll wäre eine Sonde, die ich ins Hirn des Kunden führen könnte..
Mir kommt dieses Karusell ( letze Aktion ein Studioshooting = da ist alles definiert,
Nikon D850, Lichtmensch, Maske, und und..)
Und der Kunde war steif wie Eisen auf etwas fixiert ( solche Visionen haben ich in
Australien, wenn schon lange die Tour..)und aus dem Schachbrett wurde
ein Spiel mit 100 mal 100 Feldern.
Die Vorstellung ist in etwa die: das will ich ( Kunde) wie bei Herr der Ringe ( Beispiel)
Mein Kassencomputer ( im Kopf habe ich so ne gute alte 1923er Anker in Silber!!)
rechnet gerade aus das das 250.000.- Dollar kosten wird ggggggggg :)

Herr der Ringe Bochum West... :)

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Antwort von klusterdegenerierung:

Bin mir nicht sicher ob es dann nicht wie eine Friseurkette in einem großen Supermarkt wirkt.

Wenn Du weißt was ich meine? ;-))

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