Frage von Avid-User:Hi Leute,
wir drehen demnächst mit der Canon EOS 7d und der Kameramann meint das es ein Problem geben kann wenn unser finales Bildformat 4:2:2 haben soll.
Die Canon EOS 7 d zeichnet wohl im Format 4:2:0 auf und man muss das Material umrechnen... Stimmt das? Hat jemand Erfahrung damit und wie es sich an den Farben auswirkt?
Er meinte irgendwas von Denoiser NEAT...ist das nen Avid Plug oder muss ich dann mit Final Cut arbeiten?
Danke für eure Hilfe!!!
Antwort von tommyb:
Öhem nö...
4:2:0 kann man ohne Probleme zu 4:2:2 umrechnen - allerdings hat man dennoch nicht mehr Farbinformationen als vorher - es ist also auch kein echtes 4:2:2.
Und mit Neat (womöglich meint er Neat Video) kann man höchstens da Rauschen entfernen - aber keine Farbraumumrechnung bewerkstelligen.
Antwort von Axel:
Der Kameramann hat sehr Recht mit seinen Bedenken. Nun ist die 7D allerdings nicht das einzige Gerät, das nur ein 4:2:0-Signal aufzeichnet. Warum also sich über die Post sorgen?
Weil der glänzende Eindruck, den ein DSLR-Bild zunächst macht, sich sehr schnell verflüchtigt, wenn man anfängt, sich z.B. die Farben vorzunehmen. Ein helles, leicht überbelichtetes DSLR-Bild ist wie ein kunstvoll getupftes, ohne Zweifel schönes Aquarell, zusammengesetzt aus ein paar eindimensionalen Farbpfützen. Das kann man nur so lassen, wie es ist, es existiert keine Zeichnung. Ein dunkles, eher unterbelichtetes DSLR-Bild hat dagegen eine Menge Zeichnung (, die mindestens zur Hälfte aus Aliasing besteht, was aber dem günstigen
Eindruck nicht schadet), aber wenn man es hochzieht, fehlen die Farben.
Das alles gibt es, wie gesagt, auch bei den einschlägigen Camcordern. Aber offensichtlich sorgen hier die Automatiken (oder die besser überschaubaren manuellen Parameter) für ausgewogenere Werte.
Am glücklichsten bin ich mit
leicht unterbelichteten Bildern (nahezu unmöglich beim Dreh zu beurteilen, wir arbeiten noch daran), oder, sehr viel leichter mit einem externen Monitor, mit Bildern, die eigentlich so, wie sie sind, gefallen. Was ist falsch daran?
Dass bei wechselnden Schauplätzen man die Optiken wechselt, die ISO-Werte anpasst und den Weißabgleich nicht so oft nimmt (kompliziert bei der 7D), wie man's müsste. Das führt dazu, dass jedes Bild für sich genommen schön ist, aber dass ein einheitlicher Look fehlt. Sobald man mit der Farbkorrektur anfängt, hat man die Brille auf.
Auf jeden Fall Pflicht: Ausgiebige Tests, FullHD-Monitor über HDMI sehr zu empfehlen. Übrigens gehe ich bei all dem davon aus, dass man einen ziemlich flachen picture style verwendet, auch damit muss man sich gründlich befassen.