Frage von Addie:Hallo zusammen,
ich muss/darf für meinen Arbeitgeber einen neuen Camcorder anschaffen. Privat habe ich meinen letzten, äh, so 2007 rum angeschafft (Canon HG20) und bin seitdem mit diversen Nicht-Profi-Schnittprogrammen einigermaßen vertraut (seinerzeit noch Edius NEO 3.5, die NEO-Reihe gab's aber irgendwann nicht mehr, zuletzt habe ich mich dann mit Premiere Elements 2019 begnügt). HDR und 4K gab es da noch nicht... Glaub ich. Das scheint ja mittlerweile ab einer bestimmten Preisklasse Standard zu sein. Die Welt dreht sich weiter... ;-).
Ziel ist, beispielsweise Infovideos für die eigene Homepage/YouTube zu machen, heißt:
Innenaufnahmen mit sprechenden Menschen, bisschen im Interview-Stil. Außenaufnahmen von Aktionen wird es auch geben. Wegen der Innenaufnahmen hätte ich gerne ein Gerät, das mit schlechten Lichtverhältnissen gut klar kommt.
Da Chef gerne "was Richtiges" mit guter Qualität hätte und auch bereit ist, dafür etwas mehr auszugeben, habe ich nur mal auf die Schnelle so im Bereich um 1.500 € geschaut. Da fand ich etwa Sony FDR-AX700 (1.600 €) und Canon XA40 Camcorder (1.400 €), mit denen ich mich mal beschäftigen wollte. Dann kam aber auch noch ein Bekannter um die Ecke, der meinte: wenn Du schon was mehr ausgeben kannst, dann empfehle ich Dir eine Panasonic HC-X2000 (2.100 €). Damit habe er gerade in dunklen Räumen (Kirche, war sogar ne Live-Übertragung via YouTube glaub ich) sowie bei anderen schwierigen Lichtverhältnissen (hohe Kontraste) fantastische Ergebnisse erzielt.
In der Tat ist der Preisunterschied da jetzt nicht mehr soooo hoch. Würdet ihr sagen: lohnt sich, mach, da hast du noch einmal deutlich mehr Einstellmöglichkeiten etc.? Ich müsste mich sowieso in alle Geräte einarbeiten - aber das macht mir Spaß und ich habe Interesse, das bestmögliche Bild rauszuholen und mich mit den Funktionen zu beschäftigen. HDR und Co.
Das ist das eine - das andere ist: a) Schnittsoftware und b) Rechner.
a)
Kann man die drei Modelle, vor allem die Panasonic, überhaupt mit Premiere Elements (PE) "betreiben"? Also macht es Sinn oder werden bestimmte Funktionen/Eigeschaften (HDR?) der Kamera dann gar nicht erst unterstützt o.ä.? Gerade HDR oder Color Grading ist für mich Neuland. Ist das aufgenommene Filmmaterial schon "fertiges HDR" (wie beim Fotografieren) oder muss man das per Software erst nachträglich "generieren"?
Wenn PE nicht mehr sinnvoll ist, was sollte
mindestens dazu angeschafft werden? Da will ich nicht so viel ausgeben müssen, bin aber eigentlich offen, von damals noch Ulead über NEO zu Premiere Elements konnte ich mich immer ganz gut umgewöhnen. Sony Vegas hatte ich auch mal als Testversion, ist aber schon was her. Letztendlich sind sie ja alle irgendwie ähnlich, nur die Funktionen heißen anders, liegen woanders etc.
b)
Rechner: meiner kommt allmählich in die Jahre (7, glaub ich), war damals ein recht schnelles Teil von Fujitsu mit Intel i5/4430 @3 GHz und 16 GB RAM etc., vermute aber, das wird jetzt wohl alles was eng? Wobei: würde es bei Aufnahme/Schnitt in FHD statt 4K reichen? Oder macht man das eh nicht mehr, wenn man schon 4K an Bord hat?
Ich muss also die Gesamtkosten nennen können.
Es muss alles kein megaflüssiger High-End-Kram sein, wenn es ETWAS ruckelt/dauert, finde ich es nicht ganz so furchtbar, das bin ich gewöhnt.
Soweit erstmal.
Ich danke Euch für jeden Hinweis!
Antwort von Jott:
Wenn du innen Menschen aufnehmen sollst, dann brauchst du zwingend ein Lichtset dazu (mindestens zwei Lichtquellen, am besten mit Softboxen), sonst sieht das immer aus wie aus dem A... gezogen. Hat so gut wie nichts mit der Kamera zu tun. Dann: Tontechnik. Mikrofone MÜSSEN am Mensch sein, Mikros an/auf der Kamera sind sinnlos (viel zu viel Raumhall). Was immer du für eine Kamera im Blick hast: Toneingänge für Mikros und Kopfhörerausgang zur Kontrolle sind zwingend.
Dem Arbeitgeber müsste man den Tipp geben, dass er sich ganz genau überlegen muss, wie die Außenwirkung seiner Firma sein soll. Man kann sich schnell fürchterlich lächerlich machen. Selbst angeheuerte "Profis" liefern oft genug unfreiwillige Komik und allgemein unterirdisches Zeug. Steht so was mal auf YouTube, wird es gern vergessen und bleibt als Visitenkarte bestehen.
Zeit für's Üben und Testaufnahmen mitbringen. Keine Angst vor Selbstkritik, die ist essentiell. Interviews korrekt aufnehmen lernt man normalerweise in monatelangen Praktika - so als kleiner Hinweis für die Komplexität der Aufgabe, wenn's ordentlich werden soll. Wie der Chef es sicher gern hätte.
Good luck!
Antwort von Addie:
Jepp, Mikros habe ich auch schon bedacht (die Panasonic hat 2 XLR-Eingänge, das ist schon mal klasse).
Licht hingegen weniger. Mir ist klar, dass entsprechende Leuchten das Ganze erst richtig gut machen, aber dennoch suche ich die Kamera, die in schlechten Lichtsituationen sozusagen noch das beste rausholen kann. Habe auch nur die Ansage meines Bekannten, aber noch nichts davon gesehen (Rauschen etc.).
Antwort von Jott:
Licht brauchst du nicht, um hell zu machen (beliebter Denkfehler), sondern damit Menschen auf Video nicht wie Zombies aussehen, mit toten Augen. Das tun sie, wenn Lichtquellen nur an der Decke sind. Nenn's Gestaltungslicht.
Antwort von Addie:
Stimmt, da hasse Recht!
Nu hat die Panasonic ja noch ne Videoleuchte an Bord, aber das ist bestimmt nur eine Notlösung für geringe Entfernungen, nehme ich an.
Antwort von Addie:
Ansonsten nochmal Nachtrag: einen schnelleren Rechner bräuchte ich für eine moderne Kamera wohl sowieso, oder? Hab nochmal recherchiert, meiner hat eher schon 9 Jahre auf dem Buckel..