Frage von Hans Müller:Hallo,
meine aktuellen 'Videos' mache ich mit meiner Digitalkamera (;640x480,
mono Ton), die Qualität der Videos könnte natürlich etwas besser sein.
Nachdem ich heute über ein Plus-Angebot des MiniDV Camcorders JVC GR-D
725 gestoßen bin (;der sich übrigens noch 9 Euro preiswerter, für
199,90 Euro bei amazon.de findet), stellen sich für mich folgende
Fragen:
Wäre dieser Camcorder geeignet für Familen / Kinder / Urlaubsvideos
und dafür zu empfehlen?
Nur dieser Einsatzzweck ist geplant.
Sollte man sich heutzutage noch einen Camcoder kaufen, der noch auf
Band aufzeichnet?
Um die Videos auf DVD zu bekommen, hat mein DVD-Recorder einen DV-
Eingang (;Firewire), damit könnte ich die Filme vom Camcorder auf DVD
kopieren und auf diesem Weg auch in den PC bekommen. Spricht etwas
gegen diese (;einfach) Lösung?
Was mein Ihr, sind die 200 Euro für einen JVC GR-D 725 gut angelegt?
Danke für jede Meinung!
Gruß
Hans
Antwort von Christoph Arkenstein:
Hans Müller schrieb:
> Sollte man sich heutzutage noch einen Camcoder kaufen, der noch auf
> Band aufzeichnet?
Ein Band ist nicht zwangsläufig altmodisch. Ganz im Gegenteil: Im
Camcorder-Bereich ist es eher so, dass einem mit den aktuellen DVD- und
HDD-Modellen ein Rückschritt als Innovation verkauft wird.
Wenn eine Nachbearbeitung angedacht ist, gibt es nichts besseres als
Mini-DV.
> Um die Videos auf DVD zu bekommen, hat mein DVD-Recorder einen DV-
> Eingang (;Firewire), damit könnte ich die Filme vom Camcorder auf DVD
> kopieren und auf diesem Weg auch in den PC bekommen. Spricht etwas
> gegen diese (;einfach) Lösung?
Ja, denn auf DVD wird komprimiert (;MPEG2) aufgezeichnet. Das ist zwar
ein gutes "Endformat", als Ausgangsmaterial für eine Nachbearbeitung
aber nur eingeschränkt geeignet.
Kaufe Dir eine Firewire-Karte für den PC für wenig Geld. Dann kannst Du
das Material im Original-DV-Format übertragen, verlustfrei bearbeiten
und DANACH zur DVD umwandeln. Damit erzielst Du ein besseres Ergebnis
und vermeidest zahlreiche mögliche Probleme, die gängige Schnittpunkte
mit Material von DVD bzw. mit MPEG-Dateien im allgemeinen haben.
> Was mein Ihr, sind die 200 Euro für einen JVC GR-D 725 gut angelegt?
Naja, da wo die Leute mit Ahnung sitzen, werden die "kleinen"
JVCs-Camcorder nicht übermäßig gelobt. Beispielsweise im Forum von
www.slashcam.de werden für Einsteiger eigentlich überwiegend die Modelle
von Panasonic empfohlen. Oder anders gesagt: Zufriedenstellende Qualität
für 200 EUR, das gibt's nicht.
Gruß,
CA
Antwort von Günter Hackel:
Hans Müller schrieb:
> Sollte man sich heutzutage noch einen Camcoder kaufen, der noch auf
> Band aufzeichnet?
wenn man bestmögliche Qualität und Datensicherheit möchte,
selbstverständlich.
>
> Um die Videos auf DVD zu bekommen, hat mein DVD-Recorder einen DV-
> Eingang (;Firewire), damit könnte ich die Filme vom Camcorder auf DVD
> kopieren und auf diesem Weg auch in den PC bekommen. Spricht etwas
> gegen diese (;einfach) Lösung?
ja, man kann die Filme nicht wirklich gut bearbeiten.
>
> Was mein Ihr, sind die 200 Euro für einen JVC GR-D 725 gut angelegt?
Schwer zu sagen, es ist ein Gerät der Billigklasse. Nur Du selbst kannst
entscheiden, ob Dir Qualität, Handling und Flexibilität ausreichen oder
ob Du schon nach kurzer Zeit auf ein, dann teures Upgrade schielst.
gh
Antwort von Bodo G. Meier:
Am 18.06.2007 22:54 schrieb Hans Müller:
> Nachdem ich heute über ein Plus-Angebot des MiniDV Camcorders JVC GR-D
> 725 gestoßen bin (;der sich übrigens noch 9 Euro preiswerter, für
> 199,90 Euro bei amazon.de findet), stellen sich für mich folgende
> Fragen:
>
> Wäre dieser Camcorder geeignet für Familen / Kinder / Urlaubsvideos
> und dafür zu empfehlen?
> Nur dieser Einsatzzweck ist geplant.
[...]
> Was mein Ihr, sind die 200 Euro für einen JVC GR-D 725 gut angelegt?
Ich habe mir im März 2006 einen JVC GR-D 270 E für 270 EUR angeschafft
und bin bisher zufrieden.
Vorgeschichte: im April 2001 hatte ich für stolze 2500 DM (;WIMRE) einen
Canon MV3i gekauft, im guten Glauben, damit Qualtiät erworben zu haben.
Canon hat schliesslich von früher(;tm) und seinen Spiegelreflexkameras
einen guten Ruf.
Mit dem Gerät war ich so weit zufrieden, allerdings war auf "leisen
Aufnahmen" das sirrende Geräusch der Kopftrommel störend laut zu hören.
Ziemlich genau nach 3 Jahren ging der Ärger los: unerklärliche
Fehlermeldungen über Bandstörungen, und Bänder, die sich beim Öffnen des
Faches verhakten. Kurz: der Camcorder war nicht mehr zuverlässig. Eine
teuere Reparatur brachte nur für ca. 1/2 Jahr Besserung. Als er dann zu
Weihnachten 2005 wieder ausfiel (;ausgerechnet zur Bescherung, na klar!),
habe ich ihn zerpflückt und entsorgt. :->
Ernüchtert habe ich bei der Ersatzbeschaffung bewusst tief gegriffen.
Aber der JVC tut bisher, was er soll und ich setze ihn für die gleichen
Sachen ein, die Du planst plus ein bisschen Eisenbahn-Aufnahmen. Die
Kopftrommel ist auf Aufnahmen *nicht* zu hören. :-) Beim Zubehör hätte
noch ein Fire Wire-/DV-Kabel dabei sein können (;aber das hatte ich ja
noch vom Canon... ;-) ). Gegenüber dem Canon hat er sogar noch eine
Fotofunktion auf SD/MM-Card und nimmt sogar 1024 MB Karten an, obwohl in
der Anleitung max. 64 MB erwähnt werden. Die Fotoqualität ist aber mehr
schlecht als recht und mit modernen Digitalfotokameras nicht zu
vergleichen. Eine LED-Videoleuchte hat er auch - war beim Canon auch
nicht dabei.
Selbst wenn man den sog. technischen Fortschritt und den Preisverfall
aussen vor lässt und der JVC gegenüber dem Canon nicht so "wertig" und
solide verarbeitet wirkt, so bietet er nach meiner Meinung doch das
bessere Preis/Leistungsverhältnis.
Mein Fazit: probier' den JVC ruhig aus. Sollte er schneller als erwartet
defekt werden, hast Du wenigstens nicht soviel Geld in den Sand gesetzt.
Gruss,
Bodo
--
Bodo G. Meier * dr. rer. nat. * Trondheim * Norway
URL: http://privat.bluezone.no/bodo.meier/