Frage von sejk:Hi,
ich habe ein paar Sachen mit einer Panasonic DVX100 auf MiniDV gedreht und in Premiere an meiner Schule geloggt. Jetzt habe ich diese Clips mitgenommen und möchte diese an einem AVID-System(AVID Xpress Pro 5.6) weiter bearbeiten. Nachdem ich die Clips im Avid importiere erstellt Avid aus den Clips MXF Dateien auf meiner Festplatte("Creating Video from QT"). Ich schätze mal QT steht hier für Quicktime, allerdings sind die Clips keine Quicktime Datein. Ich frage mich nun warum ich nicht direkt auf die Clips im Avid zugreifen kann. Müssen die Datein erst zu MXF konvertiert werden, damit sie in Avid weiterverarbeitet werden können? Die Datein sind leider auch ziemlich gross.
Vielen Dank
Antwort von Hogar:
Ja, Avid kann keine AVI, MOV oder sonst irgendwelche Dateien direkt bearbeiten. Avid MUSS alles in MXF oder OMF umwandeln, damit man damit arbeiten kann.
Das ist der Segen und Fluch zugleich am Avid System. Wenn erstmal alles in MXF oder OMF umgewandelt ist kann man absolut flüssig damit arbeiten und es gibt auch keine Ton-Asynchronitäten. Bei Premiere kann man direkt mit AVI's arbeiten und das geht auch flüssig...solange die Dateien keine DivX Filme oder MPEG's oder sowas sind. Dann fängt Premiere (oder auch FinalCut) nach meiner Erfahrung immer an zu stottern, sobald man an die Stelle in der Timeline kommt und man muss das entsprechende File erstmal manuell umwandeln um ordentlich damit arbeiten zu können.
Ein anderer Aspekt ist der, das Avid ja immer noch als "Industriestandard" gilt und MXF ein offener Standard ist, der in der professionellen Videowelt im TV usw. ganz andere Eigenschaften hat bezüglich Archivierung und arbeiten im Netzwerk. Es können in einem MXF z.B. ganze Sequenzen mit mehreren Spuren inklusive dem Rohmaterial gespeichert werden.
Wenn du also mit Avid arbeiten willst musst du mit MXF oder dem älteren OMF leben. Du kannst beim einspielen aber auch verschiedene Auflösungen wählen. Du solltest für DV Material also möglichst nicht 1:1 wählen (falls das am Xpress System überhaupt geht) sondern eben DV25 420, wenn du mit miniDV in PAL gearbeitet hast. Dann werden die Dateien auch nicht größer als ein normales DV-AVI.
Gruß
Hogar
Antwort von actvideo:
MXF steht im übrigen für Material Exchange Format und ist eine gemeinsame Entwicklung verschiedener Hersteller von Schnittsystemen, Kameras etc.
Wie der Name schon sagt liegen die Vorteile im Austausch der MXF-Daten mit anderen Schnitt- bzw. Sendesystemen. Z.B. kann ein Sendesystem ein MXF-File bereits abspielen obwohl die zu sendende Datei noch nicht vollständig auf den Sendeserver heruntergeladen wurde - kurz gesagt könntest du bereits in Final Cut schneiden während irgendein anderes System die Datei noch auf deine Festplatte kopiert ;)
Das MXF-File selbst ist eigentlich eher ein Container, der ein dem Sendestandard entprechend hoch codiertes MPG2 enthält sowie die Tonspuren als PCM und Meta-Daten. Allerdings kommt es hier darauf an welchen Operational Pattern das MXF-File hat.
Es scheint aber daraus hinaus zu laufen, dass als Operational Pattern OP1a genommen wird und als Kompression 50 Mbit. Das ist der Sendestandard, den wir für den WDR produzieren.
Unterschiede in den einzelenen OP's liegen z.B. darin, dass Avid den Ton nicht in das MXF hinein legt, sondern daneben (siehe AVID-Media-Files Ordner)
Ein OP1a MXF beinhaltet jedoch alle Tonspuren und z.B. nicht so einfach in den AVID importiert werden obwohl Avid ja MXF unterstützt - aber halt nicht OP1a.
Gruß
Jones
www.actvideo.de