Frage von Klausinger:Hi.
Habe folgendes Problem: Habe eine Landkarte, auf der ich eine Kamerafahrt anwenden möchte (Zoom und Schwenk). Das Standbild an sich ist ok (soll heissen, klar und scharf), sobald ich jedoch die Animation durchführe, flimmern Teile des Bildes (insbesondere helle Bereiche und die Beschriftung). Denk ich, das kann man doch mit dem Antiflicker-Filter beheben. Stimmt bedingt, das Flimmern ist zwar weg, allerdings wird das Bild unscharf und die Schriften sind noch weniger lesbar :-(
Meine Frage an die Erfahrenen: Wie geht ihr bei Standbildern vor, nehmt ihr bspw. die gleiche Auflösung des Standbilds wie das Projekt (z.B. DV PAL) oder grösser? Interlace-/Deinterlace ?
Thanks-Klausinger.
PS: Mein Projekt: Kurzdoku (Lehrfilm) mit vielen Standbild-Animationen, das auf DVD in DV Pal soll. Tools: AFX 7.0 und PPro 2
Antwort von Markus:
Hallo,
Landkarten sind prinzipiell kritische Motive, da sie feine, grafische Inhalte zeigen. Aufgrund der verhältnismäßig geringen Auflösung eines Videobildes (DV PAL = 720×576 Pixel) kann man Karten nicht wirklich scharf reproduzieren.
Wende probehalber mal ein Deinterlacing an, so dass das Zeilenflimmern verschwindet. Wenn Dir die daraus resultierende Unschärfe zu heftig erscheint, taste Dich statt dessen mit einem vertikalen Weichzeichner heran und versuche einen Mittelweg zu finden zwischen Bildschärfe und -flimmern.
Nicht zuletzt könnte auch die Verwendung einer weniger detailreichen Vorlage sinnvoll sein.
Antwort von Gustl:
Habe gestern abend eine Doku über Südafrika (Reise mit dem Zug) und dort wurde ständig eine Reiseroute auf einer Landkarte angezeigt, da flimmerte nix und alles sah sehr perfekt aus. Ich habe jedoch die Befürchtung, dass die beim Fernsehen mit anderen Tools arbeiten, womöglich mit 3D Animationsprogrammen o.ä. ? Oder woran liegt es, dass es im Fernsehen so perfekt aussieht. An der Auflösung wohl weniger??
Weiss es jemand?
Antwort von PowerMac:
Ich kann das recht gut mit Motion. Gibt aber auch Extra-Kartenprogramme beim Fernsehen. Bewegungsunschärfe nicht vergessen! Der größte Fehler bei sowas ist, in DV zu arbeiten. DV ist scheisse, vor allem wenn es um Animationen, Grafiken und Titling geht. Das macht man am besten in einem Animation-Codec (wie etwa im gleichnamigen von Apple) oder ohne Kompression. Endformat wird wahrscheinlich eine DVD sein. Das passt dann. Das letzte Projekt, das ich in DV hatte, habe ich auch so erledigt. Footage als DV, Animationen, Titling und alle Compositings in Pro Res 422, also eigentlich ohne Kompression. Das in einer Timeline. Farbkorrekturen und Blabla wurden am Schluss angewendet, letztendlich wurde dann alles zu Pro Res (10 Bit, unkomprimiert) in der Timeline. Die 10 Bit hat man gesehen, bei der Farbkorrektur, bei der Schrift, bei den Grafiken. Dann wurde das zu MPEG-2 enkodiert und die DVD "geauthort". Im Vergleich zur Arbeitsweise mit DV um ein Vielfaches besser.
Antwort von Tackie de Lez:
@PowerMac
wie machst Du das genau: Du erstellst in Motion die Animation und exportierst dann unkomprimiert ?
Angenommen, die Animation hat eine wesentlich höhere Auflösung als das DV Material (bspw. 1600x1200 px), wie legst Du dann das FCP Projekt an ?
Ist es empfehlenswerter, Zoomfahrten auf einem Standbild (mit Strichanimation) eher im Animationsprogramm (AFX, Motion..) oder im Videoschnitt-Programm zu machen ?
Bei mir stellt sich ein ähnliches Problem wie beim Ursprungsposter, unterschiedliches Material mit unterschiedlichen Auflösungen sauber auf eine finale DVD zu bekommen. Ist echt eine Wissenschaft :-(
Noch eine Frage zum Export: Das FCP Projekt unkomprimiert exportieren und dann via Compressor auf das DVD Format rendern oder direkt als MPG für die DVD exportieren oder ist das gar egal ? Mir geht's um maximale Quali - wie bei den meisten wohl auch ;)
Ein paar Tipps wären nett!
Tx - Tackie
Antwort von PowerMac:
Nun, solche Animationen macht man natürlich im Animationsprogramm;)
In Motion geht sowas echt leicht. Meistens erstelle ich die Animationen in HD und rendere sie in Pro Res 422 raus oder manchmal auch direkt in PAL und auch in Pro Res 422 (wenn mein Mac sonst zu lahm wäre). Pro Res 422 ist ja fast unkomprimiert und 10 Bit dazu. Ich schmeiße das dann auf eine Pro Res-Sequenz in PAL und gut ist.
FCP 6 kann besser skalieren als FCP 5. Wenn du Videomaterial mit unterschiedlichen Auflösungen hast, dann skaliere in MPEG Streamclip auf die gewünschte. Oder hau es einfach auf deine Timeline und lass es FCP (ab Version 6) machen.
Nein, als unkomprimiert aus FCP zu exportieren bringt gar nichts. Ändere via Sequenzeinstellungen dein Projekt zu Pro Res oder Unkomprimiert. Dann musst du neu rendern, aber hier gewinnst du Qualität, etwa bei Compositings oder Farbkorrektur. Dann bringt es was. Du exportierst dann später einfach als Quicktime-Film, jedoch als nicht eigenständigen Film. Das ziehst du dann in Compressor und suchst dir die besten Einstellungen zusammen.
Antwort von Klausinger:
Hallo,
ich nehme an, die Tools die beim Fernsehen verwendet werden, gibbs nicht für Otto Normalverbraucher ? Vasco da Gama scheint recht leistungsstark zu sein, aber nochmal 150€ ausgeben, wenn ich schon AFX habe, hmm.
Klaus.
Antwort von Markus:
...ich nehme an, die Tools die beim Fernsehen verwendet werden, gibbs nicht für Otto Normalverbraucher ?
In der Regel scheitert es an zwei Dingen: Erstens daran, wieviel Geld jemand für eine Software auszugeben bereit ist. Zweitens macht sich kaum jemand die Mühe, sich ausreichend einzuarbeiten, um die Software im gewünschten Umfang nutzen zu können. Fertig animierte Vorlagen, die man unmotiviert auf die Timeline ziehen kann, gibt es in solchen Programmen normalerweise nicht.