Frage von jenss:Ich hatte unter "Meine Projekte" schon etwas Kritik/Tipps zu einem Video (2:45 Min.) bekommen. Interessant fand ich den Tipp, lieber harte Schnitte zu verwenden, weil diese für's Auge natürlicher sind. Ich habe mit Kurzfilmen bisher keine Erfahrung (nur mal ein bisschen Sportveranstaltungen gefilmt) und nun auch mal den gleichen Film mit harten Schnitten versehen. Es gibt natürlich noch genug andere Kritikpunkte, wie z.B. Stativ verwenden oder besser überlegt inszenieren. Ich wollte hier aber mal gezielt dazu eure Ansicht erfragen, welche Version ihr stimmiger, angenehmer oder einfach besser findet:
Sanfte Schnitte (Überblendungen):
Harte Schnitte:
Die Videos habe ich nicht gelistet geschaltet, nur hochgeladen, um mal nachzufragen, was ihr meint und um evtl. etwas daraus zu lernen. Gefilmt habe ich mit Nikon D90 + Sigma 30/1,4, die ich mittlerweile nicht mehr habe (jetzt Sony A55).
j.
Antwort von PowerMac:
Du kannst doch nicht ‘an sich‘ diskutieren, ob harte Schnitte sinnvoll sind oder nicht. Es hängt ständig aufs Neue von zwei Bildern ab.
Natürlich sieht nicht jeder harte Schnitt in deinem Video gut aus. Die logische Konsequenz ist es aber nicht, deshalb Blenden zu verwenden. Die Konsequenz ist es, besser zu schneiden. Nun fragst du dich, was heißt besser? Zu besseren Zeitpunkten, von einer Bewegung zur anderen, wenn man die Einstellungsgröße wechselt (nah auf weit etwa), wenn ein Blick in eine Richtung geht, oder gar wenn es überhaupt nicht passt.
Es gibt eine Reihe Regeln und das Schnittgefühl. Letzteres hast du noch nicht. Ersteres kannst du lernen. Es gibt Dutzende Bücher über Schnitt. Lies die, statt hier suggestive Umfragen zu eröffnen.
Die fehlenden Antwortmöglichkeiten deiner Umfrage lauten:
‘es kommt darauf an‘
‘Die Schnitte sind so schlecht, das eine Überblendung es erträglicher macht, im Umkehrschluss sind weiche Schnitte aber nicht besser‘
Wenn du es aber so banal und methodisch mangelhaft runterbrechen willst: mit harten Schnitten natürlich besser.
Antwort von jenss:
Ah, schon hat sich die Frage hier gelohnt :).
Du kannst doch nicht ‘an sich‘ diskutieren, ob harte Schnitte sinnvoll sind oder nicht. Es hängt ständig aufs Neue von zwei Bildern ab.
Das hatte ich noch nicht so bedacht bzw. ich hatte es so verstanden, dass man Überblendungen so gut wie immer und recht grundsätzlich meiden sollte. Hatte mich allerdings auch etwas erstaunt. Als ideal ist es dann wohl an gewissen Situationen weich zu überblenden, aber an den meisten Stellen möglichst hart zu bervorzugen.
Gibt es auch Filme, an denen mehr als die Hälfte aller Schnitte oder gar alle weich sind? Mich würden auch sehr vergleichbare Kurzfilme (so bis vielleicht 3 Min.) interessieren, um mal andere Eindrücke zu bekommen. Vielleicht fallen euch da welche ein, die mehr oder weniger professionell gemacht sind. Dann kann man sich aus etwas Abgucken, Tipps und eigenen Gedanken ganz langsam seinen Stil entwickeln.
Natürlich sieht nicht jeder harte Schnitt in deinem Video gut aus. Die logische Konsequenz ist es aber nicht, deshalb Blenden zu verwenden. Die Konsequenz ist es, besser zu schneiden. Nun fragst du dich, was heißt besser? Zu besseren Zeitpunkten, von einer Bewegung zur anderen, wenn man die Einstellungsgröße wechselt (nah auf weit etwa), wenn ein Blick in eine Richtung geht, oder gar wenn es überhaupt nicht passt.
Ah, ok.. Ja, die Zeitpunkte hatte ich relativ spontan entschieden und nicht allzuviel drüber nachgedacht. Aber das ist ein guter Punkt.
Es gibt eine Reihe Regeln und das Schnittgefühl. Letzteres hast du noch nicht. Ersteres kannst du lernen. Es gibt Dutzende Bücher über Schnitt. Lies die, statt hier suggestive Umfragen zu eröffnen.
Eine Buchempfehlung wäre prima, aber ich werde auch mal selbst googlen. Ja, ich dachte auch schon, einfach nach Gefühl entscheiden und dabei Erfahrung machen. Das dürfte jedoch recht lange dauern bzw. viele Projekte brauchen. Die direkte Frage liefert mir jetzt aber auch schon gute Infos. Mich interessieren einfach viele Meinungen.
Die fehlenden Antwortmöglichkeiten deiner Umfrage lauten:
‘es kommt darauf an‘
‘Die Schnitte sind so schlecht, das eine Überblendung es erträglicher macht, im Umkehrschluss sind weiche Schnitte aber nicht besser‘
Hmm... auf diese Antwortmöglichkeiten kam ich noch nicht, aber daher ja auch die Frage zu den Schnitten. :)
j.
Antwort von Axel:
Anhand einer einfachen Handlung, die gefilmt wird, kann man am ehesten demonstrieren, was filmisch ist und was nicht: Sie streckt sich zur obersten Schublade, holt die Pralinenschachtel herunter / öffnet sie / und schiebt sich eine Praline in den Mund. Die slashs ("/") sollen Einstellungswechsel sein. Man kann nun innerhalb dieser 3 Clips versuchen, Echtzeit-Kontinuität vorzugaukeln, ganz so, als hätte man mit 3 Kameras aus verschiedenen Blickwinkeln gefilmt und würde nun einen exakt synchronen Multicamschnitt ausführen. Es ist übrigens gar nicht so wichtig, ob tatsächlich mit drei Kameras gefilmt wurde oder nur so gut wie möglich dreimal derselbe Anschluss zu erreichen versucht wurde: In jedem Fall stellt sich das irritierende Gefühl einer Live-Aufnahme ein. Die Schnitte drängen sich auf, obwohl sie doch eigentlich fließen sollten. Was lief schief?
Nun schneidest du den ersten Clip bei dem Frame, als ihre Finger sich krümmen, um die Schachtel zu packen / du startest den zweiten Clip bei der sich öffnenden Schachtel / ... und den dritten, als die Praline bereits im Mund verschwunden ist (Backe wird dicker).
Harte Schnitte? Jump Cuts. Aber für's "Auge" (nämlich das innere) fließend, natürlich, als Schnitte völlig unauffällig.
Nun kommt die Überblendung: Über ihr selig verträumtes Kauen blendest du langsam die leere Pralinenschachtel, groß (Zeit- und/oder -Ortswechsel).
Die Echtzeit-Version ist wie ein Satz ohne Interpunktion, die Filmzeit-Version strukturiert das Geschehen und macht es genießbar. Die Diskussion über hart oder weich geht am Kern der Frage vorbei: Welche Funktion soll der Schnitt haben? Im Bild (nicht: der Aufnahme) der sich Streckenden muss sich die Andeutung eines Strebens, einer Sehnsucht, erahnen lassen, dieser Ausschnitt taugt, egal, völlig egal, ob es einen bewegungspfadigen Anschluss zum nächsten Clip gibt. Assoziieren, mitfühlen, mitdenken.
Antwort von Soulfly:
Und Erfahrung musst du sammeln, denn die sind am wichtigsten. Denn nicht immer kann man die "goldenen" Schnittregeln(die man übrigens auch mal ganz frech ignorieren kann, z.B. Godard hat das ganz gern gemacht, Kubrick auch usw.-aber immer mit Konzept), insofern hat Powermac recht wenn er sagt
Es hängt ständig aufs Neue von zwei Bildern ab.
Und jedes Bild hat immer genug Komplexität, um dich als Cutter trotz aller Regeln aus dem Konzept zu bringen. Mal ein fiktives Beispiel:
Zwei Einstellungen passen eigentlich gut zusammen, Totale folgt auf eine Halbnahe. Sieht aber komisch aus. Warum? Es gibt den Nchbildeffekt, und der bewirkt in diesem Fall, dass das Bild "springt", obwohl es eigentlich nicht springen sollte.
Klingt verwirrend für dich? Dann kauf dir ein paar Bücher, schau dir Filme/Schnitte an und analysiere für dich , warum etwas funktioniert oder nicht. Lerne von den Großen und entwickle deinen eigenen Stil.
Ich hab dir hier ein paar Fachbegriffe aufgeschrieben, damit du mal ein paar Recherchebegriffe hast. Also ran an den Speck.
Gruß, Soulfly
Antwort von soan:
Biste am Ende, nimmste ne Blende :-)
Der Zuschauer (sprich: Betrachter deiner Filme) ist geprägt von der Fernseh- und Kinowelt. Es gibt momentan einen aktuellen "Bildstil", eine Bildsprache.
Wir Europäer gucken gerne schnelle kurze Schnitte bei Temporeichen Sequenzen (2-5 Sekunden pro Einstellung), wenns mal weiche Aufzieher, Kranfahrten oder lange Einstellungen sein dürfen können es auch schon 20 Sekunden sein. Geblendet wird dabei in den seltensten Fällen.
Guck mal MTV, Kino, Fernsehfilme, Spielfilme, Serien usw - die Blende wird in der Regel nur in besonderen Fällen eingesetzt. Das ist momentan "unsere" Bildsprache.
Die Chinesen kloppen bei nem Imagefilm alle 1,5 bis 2 Sekunden nen neues Bild zusammen - da wird einem ganz schlecht beim gucken und man ist kurz vor dem epilleptischen Anfall. Warum? Weil wir diese Bildsprache nicht gutheissen - bewusst oder unbewusst. Die Chinesen kennen das nicht anders, die pennen wahrscheinlich ein bei nem Imagefilm aus unseren Breiten.
Die Frage: "hart oder weich" ist genau wie beim Frühstücksei nicht zu beantworten - sie ist nämlich eine Geschmacksfrage. Wenn du aber eine grosse Gruppe von Zuschauern ansprechend möchtest UND KEIN BESTIMMTES AUSSAGEZIEL DURCH DIE BLENDEN IN DEN SCHNITTEN VERFOLGST sind harte Schnitte das Mittel der Wahl. Sie werden besser vom Konsumenten verkraftet.
Möchtest du den Schnitt als Effekt verwenden (Musikvideo: lange Wellen in der Brandung bei Sonnenaufgang gehen weich in ein CloseUp des Sandes über, weich geblendet ins warm angestrahlte Gesicht der Sängerin, weich geblendet in die Fussstapfen die sich im Sand und Wasser verlieren) sieht es anders aus - da hat die Blende als Stilmittel seine Berechtigung.
Ich persönlich kriege nen Kotzkrampf wenn ich ständig Blenden sehe - nach 30 Sekunden hab ich das Produkt erstmal als billig abgestuft und es wird schwer, dieses Urteil wieder aufzuheben.
Warum? Weil das momentan die Profis nicht machen :-) Bildsprache halt.
Antwort von jenss:
Nun schneidest du den ersten Clip bei dem Frame, als ihre Finger sich krümmen, um die Schachtel zu packen / du startest den zweiten Clip bei der sich öffnenden Schachtel / ... und den dritten, als die Praline bereits im Mund verschwunden ist (Backe wird dicker).
Harte Schnitte? Jump Cuts. Aber für's "Auge" (nämlich das innere) fließend, natürlich, als Schnitte völlig unauffällig.
Nun kommt die Überblendung: Über ihr selig verträumtes Kauen blendest du langsam die leere Pralinenschachtel, groß (Zeit- und/oder -Ortswechsel).
Sehr interessant, danke!
Diese "filmische" Variante hatte ich beim Anziehen der Jacke gemacht. Vielleicht nicht perfekt vom Moment her geschnitten, aber im gleichen Prinzip (ohne da genauer drüber nachgedacht zu haben :D).
Also ist bei so einem "Jump Cut" (ist das ein bekannter Ausdruck?) wohl die Überblendung besser, wenn ich das richtig verstehe. (sagt mir auch mein Gefühl ;-))
Und Erfahrung musst du sammeln, denn die sind am wichtigsten. Denn nicht immer kann man die "goldenen" Schnittregeln(die man übrigens auch mal ganz frech ignorieren kann, z.B. Godard hat das ganz gern gemacht, Kubrick auch usw.-aber immer mit Konzept),
Das ist wohl wie in der Fotografie. Wenn man die Regeln kennt, kann man sie brechen und das Ergebnis dabei sogar verbessern :-). Da gibt es auch z.B. gestalterische Grundsätze oder technische Einstell-Empfehlungen.
Und jedes Bild hat immer genug Komplexität, um dich als Cutter trotz aller Regeln aus dem Konzept zu bringen. Mal ein fiktives Beispiel:
Zwei Einstellungen passen eigentlich gut zusammen, Totale folgt auf eine Halbnahe. Sieht aber komisch aus. Warum? Es gibt den Nchbildeffekt, und der bewirkt in diesem Fall, dass das Bild "springt", obwohl es eigentlich nicht springen sollte.
Ah, gut, ich kann es mir vorstellen. Vielleicht ist eben in solchem Fall die weiche Überblendung von Vorteil.
Klingt verwirrend für dich? Dann kauf dir ein paar Bücher, schau dir Filme/Schnitte an und analysiere für dich , warum etwas funktioniert oder nicht.
Ich sehe Filme jetzt schon allmählich mit anderem Auge :-). (schon seit dem Gewinnspiel-Thread unter "Meine Projekte")
Lerne von den Großen und entwickle deinen eigenen Stil.
Ich hab dir hier ein paar Fachbegriffe aufgeschrieben, damit du mal ein paar Recherchebegriffe hast. Also ran an den Speck.
Danke! Ich weiß noch nicht, was ich als nächstes filme (außer dem Alltäglichen), aber die Motivation ist da. Kleine Filmideen hatte ich mir auch schon vor längerer Zeit mal notiert, vielleicht versuche ich mal davon etwas zu verfilmen. (ist zumeist "Übersinnliches", ich weiß noch nicht, ob das gut zu verfilmen geht).
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Die Frage: "hart oder weich" ist genau wie beim Frühstücksei nicht zu beantworten - sie ist nämlich eine Geschmacksfrage. Wenn du aber eine grosse Gruppe von Zuschauern ansprechend möchtest UND KEIN BESTIMMTES AUSSAGEZIEL DURCH DIE BLENDEN IN DEN SCHNITTEN VERFOLGST sind harte Schnitte das Mittel der Wahl. Sie werden besser vom Konsumenten verkraftet.
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Du hast das sehr gut erklärt, danke!
Klasse Forum überhaupt, da steckt Erfahrung drin. Durch die Diskussion hier wird das Bewusstsein für die Momente und Einstellungen geschult. Beispiele finde ich besonders interessant.
j.
Antwort von Axel:
Also ist bei so einem "Jump Cut" (ist das ein bekannter Ausdruck?) wohl die Überblendung besser, wenn ich das richtig verstehe. (sagt mir auch mein Gefühl ;-))
Nein. Ich hätte Jump Cuts besser in Anführungszeichen gesetzt, denn dass man bei einem Einstellungswechsel Überflüssiges (den eigentlichen Anschluss-Schnittpunkt) rausschneidet, trifft sich mit unseren Film-Seh-Gewohnheiten so perfekt (wie soan ausgeführt hat), dass wir, wie geschildert, die Schnitte noch weniger wahrnehmen, als wären sie anschlüssig. Jump Cuts sind Übertreibungen dieser Methode, die wiederum auffallen, aber oft mit Absicht. Den Effekt hat man zum Beispiel, wenn innerhalb einer Einstellung geschnitten wird oder zwei sehr ähnlich kadrierte Clips aneinander. Man sieht das nicht so oft, weil es rhethorisch meist unklug ist, auf seine Rhethorik aufmerksam zu machen. Wem ein dramaturgisch sinnvolles Beispiel einfällt ...
Meiner bescheidenen Meinung können Kreuzblenden drei Aussagen treffen:
1. woanders
2. später
3. Amateur
Ein Sonderfall ist der von soan skizzierte Strand-Romantik-Film. Hierbei geht es m.E. gar nicht darum, A und B zeitlich zu verknüpfen, es geht um die Herstellung von Zeitlosigkeit, romantischem Gedusel. Demgemäß wären die Überblendungen nicht als Übergänge zu sehen, sondern als Deckkraftbestimmungen für eine sentimentale Collage. So oder so: Überblendungen bringen den Fluss der Erzählung ins Stocken wie zu dicker Tapetenkleister. Streng genommen gehören Überblendungen zu den Werkzeugen der Montage, nicht des Schnitts.
Ein wirklich schlechter Schnitt ist z.B. das leere Bild mit dem Gras bei Sek. 35, bevor ihre Beine ins Bild kommen. Du wartest auf den Anschluss ...
Antwort von jenss:
Ah, ok., also keine grundsätzliche Festlegung zu hart oder sanft. Aber "Jump Cuts" ist auch jeden Fall ein bekannter Ausdruck, oder?
Der Schnitt allgemein ist in jedem Fall doch ein sehr wichtiger Teil vom Film, denke ich jetzt. Daher gibt es wohl auch Oskars für Schnitt. Film-Konsumenten (Zuschauern) ist dies nicht so bewusst, meine ich, aber der Schnitt kann sicherlich auch ganz maßgeblich die Wirkung des Inhalts beeinflussen bzw. diesen unterstützen oder schwächen.
Meiner bescheidenen Meinung können Kreuzblenden drei Aussagen treffen:
1. woanders
2. später
3. Amateur
"Kreuzblenden" sind die Überblendungen, wo beide Filmabschnitte ein bzw. ausgeblendet sind, richtig? Zum Verständnis der 3 Punkte:
1. >> Überblendung, wenn die Szene komplett wechselt an einen anderen Ort
2. >> ..., wenn zwischen den Szenen in der Geschichte viel Zeit stecken soll (Zeitsprung)
3. >> ..., wenn ein Unerfahrener wie ich im Ausgangspost geschnitten hat
Richtig?
j.
Antwort von domain:
Probier doch mal den zweiten Grasgeherclip ab 0:35 überhaupt wegzulassen und den Clip ab 0:38 um 180 Grad gespiegelt anzuschließen. Die logische Bewegungsrichtung bliebe dadurch erhalten und zwar auch für den nächsten Clip. Das würde ev. besser aussehen.
Antwort von jenss:
Probier doch mal den zweiten Grasgeherclip ab 0:35 überhaupt wegzulassen und den Clip ab 0:38 um 180 Grad gespiegelt anzuschließen. Die logische Bewegungsrichtung bliebe dadurch erhalten und zwar auch für den nächsten Clip. Das würde ev. besser aussehen.
Ah, interessanter Gedanke. Ich habe im Schnittprogramm noch nie 180° gespiegelt :-). Das könnte tatsächlich passender sein. Auf die logische Bewegungsrichtung zu achten, ist auch ein guter Tipp.
Überhaupt dachte ich auch schon, dass manches vielleicht nicht so schlüssig wirkt. Das Baumhaus ist ja in Wirklichkeit nur eine Hütte im Garten und der Baum steht ganz woanders. Da ich die realen Begebenheiten kenne, fällt es mir selbst irgendwie schwer, die Vorstellung zu bekommen, die ich dem Zuschauer vermitteln will :-)...
j.
Antwort von Videobodo:
Hallo Jenss
Wenn Du Lektüre zum Schnitt brauchst, gibt es ein locker und leicht geschriebenes Buch von Ulrich Vielmuth ,, So werden Sie Kameraprofi,, vom Verlag Schiele & Schön. Da wird viel wissentswerte aus der täglichen Praxis vermittelt. Es ist ja wirklich so, das man beim Filmen immer schon an den Schnitt denken muss. Das macht dann vieles leichter. Aber keine Angst, das Problem kennen wir alle, da musste halt durch!
Bodo
Antwort von jenss:
Das sieht interessant aus, danke für den Buchtipp! Habe auch schon hier eine Beschreibung gefunden: http://www.amazon.de/werden-Sie-Kamerap ... 3794907698
Ich werde mal im Laden danach gucken.
j.
Antwort von Videobodo:
Besser du setzt Dich mit den Verlag in Verbindung.
www.schiele-schoen.de / Mail: service@schiele-schoen.de
Bodo
Antwort von PowerMac:
(…)
Vielleicht ist eben in solchem Fall die weiche Überblendung von Vorteil.
(…)
Nein. Nicht blenden, sondern den Schnitt GANZ weglassen. Das bedeutet, du machst einen unnötigen Schnitt. Lass der Heransprung weg. Er hat keine neuen Informationen, er springt, er bringt nichts.
Antwort von jenss:
Ich schaue mir das mal zuhause an, wie das aussieht, wenn ich den Sprung rausschneide.
O.g. Buch habe ich bei meiner Frau als Geburtstagswunsch angemeldet :).
j.
Antwort von Pianist:
Interessant fand ich den Tipp, lieber harte Schnitte zu verwenden, weil diese für's Auge natürlicher sind.
Im Prinzip ist das ganz einfach: Wenn der Übergang zwischen zwei Aufnahmen zur dann halbwegs erträglich aussieht, wenn da eine Überblendung ist, dann stimmt schon was nicht und die beiden Aufnahmen sollten nicht hintereinandergesetzt werden. Ein Film muss fließen, von einer Aufnahme zur anderen, und wenn er das nicht tut, nützt auch keine Blende was. Da ist einfach die Kunst des Schneidens gefragt.
Matthias
Antwort von jenss:
Gut, danke! Ich habe mir hier aus dem Thread für mich schon einige Sätze zum Merken herauskopiert. Dein letzter Abschnitt ist auch praktisch gut zu merken und anzuwenden.
Bin schon gespannt, was ich mal als nächsten machen könnte :-). Allerdings muss (im wesentlichen) auch die Story stimmen. Denkt ihr euch auch Storys zum Filmen selbst aus oder wie kommt ihr zu euren Projekten? BTW: Wie hoch ist hier wohl der Anteil der professionellen Filmer, d.h. wieviel Prozent verdienen mit dem Filmen Geld?
j.
Antwort von PowerMac:
Professionell ungleich Geld damit verdienen.
Antwort von MarcBallhaus:
Professionell ungleich Geld damit verdienen.
Du verwechselst "gut" mit "professionell". Ne Professionelle nimmt immer Kohle für"s Vögeln, ist aber deswegen nicht unbedingt besser als deine Nachbarin die es dir umsonst besorgt. Ich kenne mich jetzt in deiner Nachbarschaft nicht aus, aber ich glaube die Definition stimmt trotzdem ;))
Ich hoffe ich habe jetzt nicht diesen schönen Thread versaut ....
MB
Antwort von B.DeKid:
6x hart , 6x weich , nicht wahr ...
*Gruss - Insider*
:-)
MfG
B.DeKid
Antwort von Axel:
Das Niveau hier im Forum sinkt stetig. Früher oder später geht alles um zweierlei Mensch. Sanfte Ausblendung? Cut?
Antwort von ArnAuge:
Hallo Axel,
es ist mir ein Bedürfnis, dir für deine Ausführungen ganz herzlich und ehrlich zu danken. Ich beschäftige mich mit dem Thema schon lange (auch per Buch), aber deine Ausführungen hier haben mich ein Riesenstück weiter gebracht - wie so oft schon auch zu anderen Themen.
Nutzt du diese Fähigkeit professionell - als Dozent oder Ausbilder? Oder sind wir hier als Forums-Teilnehmer exklusiv begnadet damit?
Beste Grüße
Arno
Antwort von B.DeKid:
Das Niveau hier im Forum sinkt stetig.
Ach lach halt mal Axel der "mit Lesende Freund wusste genau was ich meinte" ;-)
Gruss
B.D.
**un MB brachte es auch auf en Punkt , hab zumindestens gut schmunzeln muessen**
Antwort von B.DeKid:
ERGO
Es darf meiner Ansicht nach kein Gesetz für den Richtigen Schnitt , die richtige Farbe , die Richtige Kadrage geben !
Alles Situations abhaengig!
MfG
B.DeKid
Antwort von domain:
Stimmt.
Ich würde z.B. vorschlagen, dass Kameras bei Fußball- oder Tennisübertragungen immer auf beiden Seiten des Spielfeldes platziert werden und dann recht oft dazwischen umgeschaltet wird, sodaß derselbe Ball zunächst von links nach rechts gedonnert noch im Flug seine Bahn von rechts nach links weiterzieht :-)
Das durchschauen dann nur mehr Tennis- oder Fußballprofis, womit sich die Spreu vom Weizen trennen ließe.
Das ist übrigens genau das Problem der ominösen Sekunde 35 in Jenns Video, auch unter Achsensprung bekannt. Kommt übrigens in gemäßigter Form nochmal beim Seil über den Ast werfen vor.
Antwort von Pianist:
Stimmt.
Ich würde z.B. vorschlagen, dass Kameras bei Fußball- oder Tennisübertragungen immer auf beiden Seiten des Spielfeldes platziert werden und dann recht oft dazwischen umgeschaltet wird, sodaß derselbe Ball zunächst von links nach rechts gedonnert noch im Flug seine Bahn von rechts nach links weiterzieht :-)
Und natürlich alle Kameras in derselben Einstellungsgröße. Totalen und Nahaufnahmen sind verboten.
Matthias
Antwort von domain:
Bei allen Blickwinkeln, Perspektiven und Brennweiten gilt die max. 180 Grad-Regel. Das bedeutet z.B. dass eine exakt von hinten sich nach vor bewegende Person eventuell unmittelbar anschließend auch direkt von vorne gefimt werden kann.
Aber das ist schon ein Grenzfall. Normalerweise versucht man, den abfolgenden Kamerawinkel unter 180 Grad zu halten.
Andernfalls reißt es den Zuseher förmlich, weil sich der Standpunkt seiner Beobachtung in dramatischer und kaum nachvollziehbarer Weise verändert hat: siehe den Ast-Seilwurf von Jenss zunächst von vorne und in der nächsten Einstellung unmittelbar von hinten gefimt. Aber wie gesagt, 180 Grad gehen gerade noch und deshalb ist es auch nicht schlimm.
Antwort von Pianist:
Mir fällt dazu gerade ein: Deshalb mache ich vermutlich so gerne Filme im Eisenbahnbereich, weil man da die Bildachse meistens sehr einfach identifizieren kann, nämlich das Gleis.
Matthias
Antwort von Moritzk:
Guten Abend Forum
Ich habe diesen Thread immer mal wieder auf arbeit in der Pause gelesen, möchte mich dazu jetzt aber nicht groß in die laufende "Diskusion"einbinden.
Ich möchte nur ein Beispiel einbringen!
Ich arbeite derzeit an einer Konzertaufzeichnung bei dieser ich sowohl mit dem harten Schnitt, sowie mit einem sanften Schnitt bzw. einer langen Blende arbeite.
Das ganze ist noch nicht ganz ausgereift, aber das ist vllt ganz gut für dich jenss. Wenn du jetzt beim anschauen das Gefühl hast, das das ein oder andere noch nicht ganz passt, dann liegt dies am noch nicht fertigem Schnitt.
Wenn du dies merkst, dann ist dies gut!
Link:
Ich hoffe ich konnte somit auch etwas zu diesem sehr Interessanten Thema beitragen.
Viele Grüße,
Moritz
Antwort von jenss:
Aber keine Angst, das Problem kennen wir alle, da musste halt durch!
Das erinnert mich gerade an das Musical, in dem meine Tochter (die im Video) demnächst die Hauptrolle spielt ( http://www.rieckhof.de/main.php?site=ve ... n&did=1191 ), das heißt auch "Da musst du durch" :-).
Ich arbeite derzeit an einer Konzertaufzeichnung bei dieser ich sowohl mit dem harten Schnitt, sowie mit einem sanften Schnitt bzw. einer langen Blende arbeite.
Hier finde ich die sanfte Blende absolut passend. Ich meine, das kennt man auch aus WettenDass und so. Bei Musik-Präsentationen wird meistens sanft geblendet, offenbar noch ein weiterer Einsatzbereich außer den Punkten von Axel. Es passt zum Dahinschweben mit der Musik.
Andernfalls reißt es den Zuseher förmlich, weil sich der Standpunkt seiner Beobachtung in dramatischer und kaum nachvollziehbarer Weise verändert hat: siehe den Ast-Seilwurf von Jenss zunächst von vorne und in der nächsten Einstellung unmittelbar von hinten gefimt. Aber wie gesagt, 180 Grad gehen gerade noch und deshalb ist es auch nicht schlimm.
Das ist ein weiterer interessanter Aspekt. Ja, eigentlich fiel mir auch schon ein bisschen auf, dass es mit dem Seil nicht so perfekt wirkt.
BTW: Kann man das mit dem sanften Schnitt in meinem Video nicht jedoch auch etwas subtil und dramatisierend betrachten? Ich meine, der sanfte Schnitt unterstützt wie das Lächeln beim Aus-dem-Haus-Gehen die Dramatik, weil es scheinbar auf einen sanften, glücklichen Tod hinausläuft ("Ich würde wieder bei ihm sein", wie auch die Strick-Situation, wo man ein Erhängen erwartet), was den Zuschauer erschaudern lässt... Oder doch nicht?
j.
Antwort von derpianoman:
Professionell ungleich Geld damit verdienen.
Du verwechselst "gut" mit "professionell". Ne Professionelle nimmt immer Kohle für"s Vögeln, ist aber deswegen nicht unbedingt besser als deine Nachbarin die es dir umsonst besorgt. Ich kenne mich jetzt in deiner Nachbarschaft nicht aus, aber ich glaube die Definition stimmt trotzdem ;))
Ich hoffe ich habe jetzt nicht diesen schönen Thread versaut ....
MB
Hi Marc!
Der Fußballer, dem in seiner Liga nix gelingt, geht einfach mal bei den Amateuren einen auf souverän machen.. so wie DU hier.
Wow! Echt cool!
VG Klaus