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Infoseite // exFAT auf Schnitt-Festplatte?



Frage von cantsin:


Ist es eine Schnapsidee, ein täglich genutztes Schnittlaufwerk (Festplatte oder SSD) mit exFAT zu formatieren, statt mit dem Standard-Dateisystem des jeweiligen Betriebssystems (NTFS/Windows, ext4/Linux, APFS/MacOS)? Zahlt man dann einen zu hohen Preis bei Datensicherheit (journaling...) und Performance?

Hintergrund der Frage ist, dass ich ein Dualboot Linux-/Windowssystem nutze, zu 99% unter Linux und 1% unter Windows, und sich exFAT als Dateisystem anbietet, das von beiden Systemen nativ (und daher risikofrei) gelesen und beschrieben werden kann. Als praktischen Nebeneffekt könnte man so eine Platte auch an jedes andere System inkl. MacOS hängen und ohne Verrenkungen verwenden.

Typisches Einsatzszenario wäre Resolve sowohl mit CinemaDNG, als auch mit klassischen hochkomprimierten Videoformaten (wie 10bit h265).

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Antwort von Jost:

Musst Du wohl mal probieren. Für HDDs war es offenbar nicht vorgesehen, sondern für Sticks und Speicherkarten. Eingeführt im Jahr 2006. Damals waren Sticks und Speicherkarten Schildkröten.

Habe an einigen Stellen Hinweise gefunden, dass die Dateien möglichst nicht größer als 200MB sein sollten. Benchmarks mit 1GB-Dateien widersprechen dem. Sind aber unerheblich, wenn man mit CDNG arbeitet.
Zudem soll es sporadisch Probleme geben, dass die Medien nicht erkannt werden.
Quellen habe ich dafür nicht gefunden. Es kann sein, dass der Eine vom Anderen abgeschrieben hat und alles auf Erfahrungen beruht, die 10 Jahre oder älter sind.

Hast Du mal Ntfs-3G versucht?
https://www.howtoforge.de/anleitung/wie ... aktiviert/
Das scheint die unter Linux-Hoheit erfolgte Weiterentwicklung von exFat zu sein.

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Antwort von cantsin:

NTFS-3G ist über FUSE implementiert, läuft also nicht als Kerneltreiber, während Linux seit Kernel 5.4 native exFAT-Unterstützung im Kernel hat, die ohne reverse engineering auf der Basis von Microsofts veröffentlichter exFAT-Spezifikation entwickelt und deren Code von Microsoft mitgeschrieben wurde.

Insofern scheint mir exFAT die bessere und sicherere Lösung, zumindest auf dem Papier...

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Antwort von Frank Glencairn:

Ist technisch gesehen überhaupt kein Problem. Alle externen Platten hier und die meisten der Backup Platten undinterne Datengräber sind ex-fat formatiert.
Du verlierst gegenüber NTFS zwar das Journaling, das war aber in all den Jahren noch nie wirklich ein Problem.
Gerade bei "Arbeitsplatten" von denen man schneidet, bleiben die Daten ja sowieso nicht für die Ewigkeit, sondern werden sowieso zeitnah gesichert und durch neue Projekte ersetzt. Die Performance ist bei ex-fat minimal besser, mögliche max Datengröße ist meistens mehr als die Größe deiner Festplatte (512 TB - theoretisch sogar mehr) - is also kein Thema.

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Antwort von freezer:

Alternativ bliebe noch die Linux eigenen Filesysteme beizubehalten und unter Windows auf eine Erweiterung zu setzen:
https://www.paragon-software.com/de/hom ... s-windows/

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Antwort von klusterdegenerierung:

Wichtig bei der exFat Verwendung im Verbund bzw Korrespondenz mit NTFS HDD bzw. Windows, ist darauf zu achten das die Formatierung mit Standard Klustergröße statt 4096KB, was gerne wegen der großen Videofiles genommen wird, gewählt wird, da es sonst zu Indexierungs- & Partitionsfehlern kommen kann.

Oft sind dann Daten auf solchen Platten nicht mehr 100% zu kopieren, bzw zu verwalten und die Daten darauf sind unter Umständen obsolet.
Berichte unteranderem aus eigener Erfahrung und NTFS ist als Alternative unter Mac und Linux die unbedenklichere Lösung.

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Antwort von AndySeeon:

Hallo Cantsin,

Nachdem die Pockets auch direkt auf exFAT formatierte SSD schreiben können und ich selber auch von der SSD schneide, sollte das gar kein Problem sein.

Gruß, Andreas

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Antwort von markusG:

cantsin hat geschrieben:
Hintergrund der Frage ist, dass ich ein Dualboot Linux-/Windowssystem nutze, zu 99% unter Linux und 1% unter Windows, und sich exFAT als Dateisystem anbietet, das von beiden Systemen nativ (und daher risikofrei) gelesen und beschrieben werden kann
Habe früher unter Windows lange den Paragon Treiber für HFS genutzt, später den NTFS Treiber unter Mac... Braucht man ja nur 1x installieren, dafür hat man die Vorteile die du genannt hast. Wäre meine persönliche Empfehlung, gerade bei 1% Windows...

https://wiki.ubuntuusers.de/Linux-Parti ... r_Windows/

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Antwort von cantsin:

Nachtrag zu dieser Diskussion: Ich hab mal die Paragon-Software für die Nutzung von ext4 unter Linux installiert und getestet. Die ist war extrem praktisch, wenn man unter Windows auf Linux-Partitionen zurückgreifen will, aber auch extrem langsam und für Videoschnitt nicht zu gebrauchen. (Eigentlich auch zu langsam zum Bearbeiten von Raw-Fotos - Lightroom geht komplett in die Knie, wenn man Raw-Fotos importiert, die auf Linux-Laufwerken liegen.)

Also ist exFAT in der Tat die beste Lösung, um von verschiedenen Betriebssystemen aus auf Dateien zuzugreifen, ohne dabei signifikant Performance einzubüßen oder sich Kompatibilitätsprobleme einzuhandeln.

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Antwort von Frank Glencairn:

Ich hab mit Paragon unter Win keine gute Erfahrung gemacht. Funktioniert zwar, wenn auch zäh, aber da sich Paragon ziemlich tief ins OS eingräbt, hat es da zu allen möglichen Problemen geführt, die nach der Deinstallation auch prompt wieder verschwunden waren.

Keine Ahnung ob man das verallgemeinern kann, womöglich lags auch nur an meinem Setup, jedenfalls war ich froh das Ding wieder los zu sein.

Ich hab dann zum Lesen von Mac Platten HFS-Explorer benutzt, der muß nicht mal installiert werden, und hat auch ne deutlich bessere Performance. Kann allerdings nicht schreiben, nur lesen, was mir aber reicht. Mittlerweile läuft hier eigentlich alles über exFat, HFS bekomm ich nur noch sehr selten auf den Schreibtisch.

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Antwort von klusterdegenerierung:

Habe auch eher schlechte Erfahrungen damit, auch aus Deinen genannten Gründen.
Gute Erfahrungen, auch in Punkto Einfachheit, habe ich mit dem kostelosen Mini Partition Tool Wizard gemacht als ich eine Systemplatte klonen mußte.

Ansonsten bietet es einem fast alles was man braucht, selbst in der kostenlosen Version.
https://www.partitionwizard.com/free-pa ... nager.html

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Antwort von markusG:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Keine Ahnung ob man das verallgemeinern kann, womöglich lags auch nur an meinem Setup, jedenfalls war ich froh das Ding wieder los zu sein.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich einfach Schwein hatte als ich es noch eingesetzt habe :D aber ich habe gelesen dass die Trial in der Geschwindigkeit gedrosselt wird (auf 5MB/s) - vielleicht warst du und die anderen schlicht im Trialmodus?

Naja Hauptsache cantsin hat eine Lösung gefunden :)

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Antwort von carstenkurz:

ext2/3/4 unter Windows oder Mac OS X sind definitiv keine Lösung. Ist mir vollkommen schleierhaft, wieso es ausgerechnet für das Unix basierte OS X keine vernünftigen ext Treiber gibt, aber da muss Apple wohl irgendein fundamentales produktstrategisches Problem mit haben.

Ich benutze oft ext-Treiber auf dem Mac und unter Windows, weil ich viel DCPs verteile, und für diesen Zweck, Copy-and-forget sind die Treiber auch gerade so ausreichend. Aber für alles andere, nee. Langsam, unzuverlässig, etc., egal ob OpenSource oder Payware. Da fehlt einfach der Entwicklungsdruck. Apple hat ja einen eigenen Windows-HFS+ Treiber innerhalb von Bootcamp, der war ganz ordentlich, aber halt nur in dieser Nische verfügbar. Paragon war immer nur eine Notlösung. Niemand, dem seine Daten wichtig sind, sollte auf diesen Schrott setzen.

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Antwort von markusG:

carstenkurz hat geschrieben:
Niemand, dem seine Daten wichtig sind, sollte auf diesen Schrott setzen.
Was bleibt dann außer exFat? Ist das im Jahr 2021 tatsächlich die einzige Lösung?

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Antwort von carstenkurz:

NTFS oder exFAT. Ich benutze NTFS, weil es dafür für meinen Mac mit Tuxera einen zuverlässigen und schnellen Treiber gibt, mit dem ich auch formatieren kann. Die Kinoserver, für die ich DCPs verteile, können kein exFAT, können NTFS aber zumindest zuverlässig lesen. Aber wenn ich noch andere Anforderungen hätte, Unterstützung in der Kamera, Linux, etc., dann würde ich auch exFAT nehmen.

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Antwort von mash_gh4:

ich muss zugeben, dass ich mit dieser frage in der praxis natürlich nur ganz selten konfrontiert bin, weil ich windows und mac os maximal in virtuellen maschinen nutze, wo man den zugriff über das durchreichen mittels paravirtualisierter pdeudo-filesysteme od. CIFS-netzwerkzugriff -- was ja innerhalb der selben physikalischen maschine extrem flott funktioniert --, viel einfacher realisieren kann als mit normalen filsystemen, die man von verschiedenen betriebsystemen nutzen will.

grundsätzlich glaube ich aber, dass man zumindest under windows dank WSL2 mitterweile das recht robuste linux standard filesystem ext4 ohne irgendwelche zusätzlichen installationen ganz gut nutzen können dürfte.

https://itigic.com/de/use-linux-hard-dr ... indows-10/

am mac schaut es damit natürlich nicht so gut aus, weil apple ja bekanntlich alles tut, um derartige kompatibilität bzw. freie lizenzen möglichst zu boykotieren. das wird sich wohl auch nicht ändern.

filesysteme selbst bzw. der zugriff auf entsprechend formatierte datenträger od. logische volumes sind allerdings ohnehein immer nur der gipfel des eisbergs. um wirklich effizent und ausfallssicher zu arbeiten, müssen natürlich auch die caching mechanismen des genutzen betriebssystems bzw. dessen VFS-schnittstellen möglichst gut mit dem verwendeten filesystem harmonieren.

ext4 ist ja leider heute -- wie auch viele andere häufig genutzte alternativen -- nicht mehr wirklich zeitgemäß, obwohl es natürlich ausgesprochen robust und und zuverlässig funktioniert, aber in vielen punkten eben doch noch aus der zeit der rotierenden mechanischen platten stammt und nicht wirklich für die neueren datenträger optimiert wurde. die ganzen neueren COW- und log-structured-filesysteme sind daher heute oft eine bessere wahl, wenn man wirklich ein optimum aus der verfügbaren hardware herausholen will bzw. von besseren checksummen, roll-back-mechanismen und eine differenziertere unterscheidung zw. schreib- und lösch-/discard-operationen profitieren will.

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