Frage von davidsch:Guten Abend,
so hier kommt der zweite Teil.
Die Vorgeschichte
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Guten Abend,
ach, früher war alles so einfach. Mein Vater hat sich eine Videokamera gekauft, die auf VHS aufnimmt und dann konnte man es gucken ^^.
Ok, Scherz beiseite.
Da ich durch einen Nebenjob neben meinem Studium an etwas Geld gekommen bin, wollte ich mir einen Camcorder in HD kaufen. Habe überall herumgelesen und erstmal entdeckt, dass es zu jedem Camcorder mindestens tausend verschiedene Meinungen gibt ;). Zunächst hatte ich den Sanyo VPC-HD1000 im Blick. 400 Euro erschienen mir günstig. Doch sehr bald habe ich dann vom Panasonic HDC-SD9 gelesen, den ich auch sehr interessant fand (insbesondere dieser "Hilfemodus").
Doch meine Recherchen hier bei slashcam ergaben, dass die Bildqualität wohl nicht so berauschend ist. Deshalb habe ich jetzt den Canon HF100 im Blick, obwohl der ja schon etwas teurer ist. Wenn mit diesem Gerätekauf alles geregelt wäre, würde ich hier sagen: "ok, nehm ich". Nun kommt aber das größere Problem: Die Hardware meines PCs. Am liebsten hätte ich einen zusammenhängenden Thread erstellt. Aber
aus Rücksichtnahme auf die Forenstruktur eröffne ich die Fortsetzung woanders.
Also eine kleine Zwischenfrage hier:
Welchen der drei Camcorder würdet ihr wählen? Ich muss sagen, ich möchte alles so ein bisschen. Er soll schon immer dabei sein können, aber ich möchte auch schöne
Aufnahmen von meiner Freundin machen können oder künstlerische Filme, tolle Naturaufnahmen. Ich denke aber, dass meine Vorstellung von "schön" weniger "schön" ist als eure ;). Natürlich ist mir klar, dass ich in der Preisklasse kein Profigerät bekomme. Aber derzeit besitzen wir in der Familie eine Kamera, mit der noch auf die kleinen VHS-Bänder aufgenommen wird. Also besser als das wirds bestimmt ;).
Vielen Dank schon einmal für eure Antworten
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Jetzt wird das ganze kompliziert. Derzeit besitze ich einen Rechner von Medion, den MD8800. Allerdings war zwischenzeitlich ein Techniker zugegen, der das Mainboard, das Netzteil UND die Festplatte ausgetauscht hat, da alle drei Dinge defekt sein (ALLE DREI?!?!). Nun gut, die Fesplatte hatte defekte Sektoren und da ich nicht so viel Ahnung hatte, habe ich immer gedacht, dass die Festplatte nur als ganzes kaputt gehen kann, so dass ich regelmäßig die komplette HDD auf ne externe kopiert habe. DAs Problem ist nur, dass zwischenzeitlich schon Dateien defekt wurden, was ich natürlich nicht bemerkt habe (wer kontrolliert schon jede Datei). Und so wurden die "heilen" Dateien brav von den defekten überschrieben -.- . Dummerweise sind alle meine Fotos, Dokumente und Videos (darunter viele kleine Handyvideos, Urlaubsvideos, Familienchronik) insg. 60GB groß. Das auf regulärer Basis zu sichern ist zumindest mit DVDs nicht so ohne weiteres machbar.
Meine erste Frage: Kann die HDD kaputt gegangen sein, weil sie zu warm wurde? Derzeit zeigt mir das "HDD-Thermometer" (eine Software) an, die HDD sei 34 grad warm. Wenn ich sie anfasse, ist sie ungefähr handwarm.
Nun gut. Ich möchte mit diesem PC HD-Videos schneiden, was wohl sehr wahrscheinlich nicht geht. Zunächst dachte ich daran, diesen PC eventuell aufzurüsten. Würde sich das noch lohnen? Mir ist halt vor allem wichtig, dass die Festplatte schön kühl bleibt. Wenn man diesem HDD-Thermometer trauen kann, scheint sie das ja im Gehäuse zu sein (obwohl ältere Medionpc dort ja Probleme zu haben). Dann würde ich das Gehäuse aus Kostengründen und unter ästhetischen Gesichtspunkten weiterverwenden.
Das Problem ist halt, dass die Kosten schnell ins Unermessliche steigen. Ich habe mir Windowsxp gekauft. Das könnte ich weiterverwenden. Aber für den HD-Videoschnitt braucht man doch mehr Speicher als Windows XP verwalten kann. Sehe ich das richtig? Ich habe mir schon vor geraumer Zeit einen 1GB Speicherriegel gekauft, aber zu mir meinte der Techniker, der dürfte nicht eingebaut werden, da immer doppelt bestückt werden müsste. Also 2*1GB oder 2*512MB oder wie auch immer. Nun kommen wir zum Mainboard zurück. Ich vermute, dass der Techniker es gegen ein neues ausgetauscht haben KÖNNTE, denn Everest erkennt es nicht. Logischerweise weiß ich auch nicht, ob ich einen neuen Prozessor draufschmieren kann oder zusätzlichen Speicher verwenden. Sonstige Daten:
CPU Typ DualCore Intel Pentium D 830, 3000 MHz (15 x 200)
Arbeitsspeicher 512 MB (DDR2-533 DDR2 SDRAM)
Grafikkarte GeForce 6700 XL (128 MB)
Wenn ich aufrüsten würde, wäre das Gute, dass ich es ja "scheibchenweise" machen könnte. Nach dem Kauf eines Camcorders (siehe Thread1) stünden mir nämlich nur noch 300Euro zur Verfügung. Aber dafür bräuchte ich z.B. kein Gehäuse, kein DVD-Laufwerk, keinen Monitor, kein Netzteil, etc. kaufen. Was ist denn bei mir am ehesen das Nadelöhr?
Ich hoffe, nicht zu viel gefragt zu haben, aber das ist alles so dermaßen verwirrend ^^.
Vielen Dank schonmal für die Antworten
Antwort von RickyMartini:
Die Festplatte kann durchaus einen langsamen Tod sterben "Die Hard".
Vom Ableben einzelner Sektoren über ein defektes BIOS bis hin zum "plötzlichen Plattentod" ist alles drin.
Wer nicht ständig seine wichtigen Daten sichert - und diese auch kontrolliert - kann den Superdatengau erleben.
Es ist alles eine Frage des persönlichen Ermessens - was ist mir die Datensicherheit auch wert (und das Wissen darum)?
Unter 2GB RAM und einer flotten, großen Festplatte lohnt es sich nicht, mit Videoschnitt anzufangen, da die Hardwareanforderungen in dieser Sparte schon immer äußerst hoch waren. Mit HD hat sich das wieder bestätigt.
Man könnte auch folgern, dass ein HighEnd-SpielePC bestens für Videoschnitt geeignet ist, da diese Gattung PC mit besonders guter Hardware ausgestattet ist (Top CPU, viel RAM, schnelle und große HDD, sehr gute Grafik- und Soundkarte, zahlreiche Anschlüße).
Handelt es sich allerdings um einen PC mit insgesamt nur unterdurchschnittlicher Hardware, ist weder ein gutes Spieleerlebnis noch eine zufriedenstellende Videoschnittleistung garantiert - was zu Frust in jeder Hinsicht führt.
Angesichts der Leistungsdaten deines PCs würde ich sagen, dass mindestens 2GB RAM in die Kiste müssen, dazu mindestens eine 320GB Platte, damit noch etwas Reserve ist. Vom P/L-Verhältnis führt derzeit jedoch nichts an 1TB Platten vorbei (bei 3,5" Laufwerken sowie 500GB bei 2,5" Modellen).
Für DV-Schnitt sollte es (mit entsprechender Schnittsoftware) dann allemal reichen. Sollen HD-Videos bearbeitet werden, zählt jedes Mhz und insbesondere die CPU-Architektur (ein Intel C2D mit 1066Mhz FSB und mindestens 2Ghz sollten es dann schon sein).
Antwort von RickyMartini:
Mit dem Camcoder allein ist es noch lange nicht getan, da ein starker Akku (ca. 100€) und bei der HF100 noch SDHC-Karten (16GB für ca. 25€) benötigt werden.
Desweiteren verlangen HDD/Kartencamcorder nach Backuplaufwerken (60€ für 500GB 3,5" USB x2). Andernfalls sind alle deine Videodaten im Nirvana verloren! Eine Sicherung auf DVD ist ebenfalls anzuraten.
Ohne ein gutes Schnittprogramm (Canopus Edius NEO, ab 80€) ist der Camcorder wertlos und ein Wiedergabeprogramm für AVCHD (H.264 HD). "Cyberlink Power DVD 8 Ultra" für etwa 40€ bietet sich dafür bestens an.
Diesen Prozeß durchlaufe ich derzeit übrigens ebenfalls. ;)
Ach ja, da du Studneht bist, empehle ich dir (soweit nicht schon geschehen) eine Studienkredit bei der kfw zu beantragen. Dann sollte etwas mehr Geld für euch übrig bleiben - ich mache als "Kollege" ebenso davon Gebrauch.
Grüß mir dein Mädel!
Antwort von darg:
Ne ganze Menge Gedanken und schoen zu sehen, dass hier einer mal vorher sich erkundigt und dann noch offene Fragen stellt :-)
Um alles ein bischen auf einen Punkt zu bringen, mit der Cam-Auswahl ist Dein momentaner Rechner komplett ueberfordert. AVCHD wird der gerade mal abspielen aber bearbeiten geht mit dem alten Dual Core Verschnitt leider nicht.
Deine Cam-Auswahl schraenkt Dich im Grunde entweder zum convertieren der Originaldateien in ein einfacher zu bearbeitendes Format, was alle Zeit der Welt dauern wird und auf Dauer nur Frust bringt oder Du holst Dir auch einen neuen Rechner.
Als Cam wuerde ich zur HF100 raten, da deren Codec noch recht einfach gestaltet ist. Die Sanyo kannste vergessen, in Bezug auf die Bearbeitbarkeit des Codecs und auch die Bildqualitaet.
Zu Deinem Rechnerproblem koennte man sagen: Pech gehabt mit der Hardware. Festplatten koennen auch scheibchenweise sterben, habe das bei zwei Maxtorplatten gehabt, bevor Seagate die gekauft hat :-) Totalausfaelle habe ich bislang nicht gehabt.
Generell ist der Umstieg oder Neueinstieg auf HD immer mit Hardwareaufruesten verbunden. Bin da auch durchgegangen aber es hat sich gelohnt :-)
Antwort von beiti:
Um alles ein bischen auf einen Punkt zu bringen, mit der Cam-Auswahl ist Dein momentaner Rechner komplett ueberfordert. AVCHD wird der gerade mal abspielen aber bearbeiten geht mit dem alten Dual Core Verschnitt leider nicht.
Deine Cam-Auswahl schraenkt Dich im Grunde entweder zum convertieren der Originaldateien in ein einfacher zu bearbeitendes Format, was alle Zeit der Welt dauern wird und auf Dauer nur Frust bringt oder Du holst Dir auch einen neuen Rechner. Das sehe ich anders. Ein neuer Rechner ermöglicht bestenfalls AVCHD-Schnitt mit 1 bis 2 Spuren, und das Ganze wird dann immer noch träge laufen (z. B. wenn man einzelbildweise rückwärts rangiert - das ist mit AVCHD wegen der GOP-Struktur extrem rechenintensiv).
Ich plädiere für Schnitt im Intermediate-Format. Wandeln in dieses Format dauert schlimmstenfalls so lang wie die Laufzeit des Films, mit neuen Rechnern sogar deutlich weniger. Man ist also mindestens so schnell wie z. B. mit den HDV-Aufnahmen einer HV30, die man in Echtzeit vom Band einlesen muss.
Einziger Nachteil von Intermediate ist der hohe Speichernbedarf. Aber große Festplatten sind ja heutzutage der billigste Teil.
Antwort von Modellbahner:
Fürs Schneiden mit AVCHD-Files würde ich Anfängern immer PowerDirector 7 empfehlen. Kann das in ausreichender Geschwindigkeit auch Einzelbilder vor und zurück. Einfach mal testen.
Gruß Bernd
Antwort von vaio:
Hallo davidsch!
„...Man könnte auch folgern, dass ein HighEnd-SpielePC bestens für Videoschnitt geeignet ist, da diese Gattung PC mit besonders guter Hardware ausgestattet ist (Top CPU, viel RAM, schnelle und große HDD, sehr gute Grafik- und Soundkarte, zahlreiche Anschlüße)...“
Wenn du Geld für (nicht benötigte) Hardware ausgeben möchtest ist das sicherlich ein Weg. Andersherum fehlt es dir dann vielleicht an anderen (empfehlenswerten) Dingen...
Ein wichtiger Aspekt fehlt übrigens an der „Liste“ oben: Das Netzteil. Ist für Gamer das „A und O“, neben der Grafik. Letzteres ist für uns zweitrangig (bis auf ein paar Ausnahmen). Ersteres dagegen sehr wichtig – inklusive korrektem Einbau. Neben einer sicheren Stabilität im PC-Alltag werden es dir deine USB-/ und Firewire-Gerätschaften danken.
„...Ich plädiere für Schnitt im Intermediate-Format. Wandeln in dieses Format dauert schlimmstenfalls so lang wie die Laufzeit des Films, mit neuen Rechnern sogar deutlich weniger...“
Das sehe ich, besonders bei deinen Hardware-Voraussetzungen, ebenfalls so.
Meine Empfehlung: Neben d. Schnittsoftware (z.B. Edius Neo), 1x große (zweite) HDD, min. 2 GB Ram (2x1 GB Module mit gleicher Bestückung – schreibe ich bezüglich des vorhandenen Riegel) und event. Netzteil(?). Hierbei kommt es weniger auf die fetten Watt-Angaben der Hersteller an, sondern vielmehr auf die Qualität des selbigen, bzw. dem Wirkungsgrad (ähnlich wie im Musikbereich – Watt ist ja keine Messgröße sondern eine Einheit und kann quasi u.a. durch verschiedene „Variablen hoch gerechnet“ werden. Grundformel: P= UxI).
„...Nun kommen wir zum Mainboard zurück. Ich vermute, dass der Techniker es gegen ein neues ausgetauscht haben KÖNNTE, denn Everest erkennt es nicht...“
Info: Der Board-Hersteller, bzw. die Boardbezeichnung wird beim booten angezeigt und der Hersteller kann anschließend im Internet recherchiert werden. Zum Thema der Festplatte: Wenn möglich verwende ein Tool des HDD-Herstellers. Die Daten sollte man aber nicht überbewerten und brauchen tut man sie eigentlich nicht wirklich, außer man hat ständig Probleme mit den Festplatten (34 Grad wären noch ok)...
Gruß
Michael
Antwort von davidsch:
Auch euch vielen Dank für die ausführlichen Antworten :). Ist eine Umwandlung in das intermediate Format sehr verlustbehaftet? Ich meine, ich kaufe mir ja extra eine HD-Kamera, um gute Qualität zu haben ^^. Es würde mich schon ärgern, wenn ich mit Qualitätsverlust zu rechnen hätte. Gibt es da Qualitätsunterschiede in der verwendeten Software?
Antwort von domain:
Diesbezüglich brauchst du keine Bedenken zu haben.
In Profi NL-Editoren wird schon länger nach diesem System gearbeitet, egal ob in FC mit ProRes422, in Edius mit dem HQ-Codec oder im Avid MC mit DNxHD. Der Qualitätsabfall wird für dich unsichtbar bleiben.
Kannst du ja mal selber in Photoshop testen. Ein gecropptes 1920*1080 Jpeg-Bild einer Digiknipse in das Tiff-Format umwandeln und dieses dann wieder zurück in das Jpeg-Format und vergleichen. Das entspricht zwar nicht 100%-ig dem Intermediateverfahren weil Tiff verlustfrei arbeitet, aber zu 99% .
Antwort von PowerMac:
(…) Ist eine Umwandlung in das intermediate Format sehr verlustbehaftet? (…)
Kaum. Man sieht es nicht.