Vor einigen Wochen hatte ich die Möglichkeit, mein bescheidenes System für relativ wenig Geld aufzurüsten. Zur Verfügung standen mir ein Board, ein Sechskernprozessor (zwölf Threads) und 32 GB RAM. Die Teile waren zwar gebraucht, aber immerhin besser als die Teile, die ich aktuell (wieder) verbaut habe.
An einem Wochende habe ich mich also an die Bastelarbeit gemacht. Das "neue" Board, CPU und RAM habe ich mir erst einmal sehr genau angeguckt. Keine äußeren Auffälligkeiten. Natürlich habe ich mich über die günstige Aufrüstmöglichkeit gefreut und alles sorgfältig eingebaut.
Als ich dann mit dem Basteln fertig war, wollte ich das System starten. Was passierte? Nichts. Die Hardware schien tot zu sein. Nicht einmal der Lüfter des CPU-Kühlers bewegte sich. Er drehte nicht einmal an. Da passierte gar nichts. Also habe ich den CPU-Kühler demontiert, um mit den Händen zu erfühlen, ob die CPU überhaupt warm wird, wenn ich Strom draufgebe. (Natürlich hätte ich den PC sofort wieder ausgeschaltet, wenn ich aufkommende Wärme bemerkt hätte.) Doch es passierte nichts. Die CPU blieb kalt.
Anschließend habe ich verschiedene Konfigurationen getestet: Mit GraKa, ohne GraKa, ohne RAM, mit zwei RAM-Riegeln, mit allen vier RAM-Riegeln, usw. Doch in allen Fällen passierte rein gar nichts.
Am Netzteil konnte es nicht liegen, weil es immer noch funktioniert und 600 Watt liefert. Die Anschlüsse passten auch alle. Äußerlich war am Board auch nichts zu erkennen. Keine defekten Kondensatoren oder auffälligen Flecken. (Ich habe die Sachen auch mal mit einem anderen Netzteil getestet. Dort passierte ebenfalls nichts.)
Woran könnte es liegen, dass äußerlich völlig intakt aussehende Hardware so gar nichts von sich gibt? (Falsche RAM-Riegel schienen nicht drauf zu sein. Denn man sagte mir, dass die Teile vorher alle liefen.)
Vielen Dank schon mal.
Antwort von rush:
Unterstützt das Board den neuen Prozessor überhaupt?
Welche Komponenten sind das konkret?
Manchmal muss man im Vorfeld ein Bios Update vollziehen um "neue" Prozessoren nutzbar zu machen, manchmal geht es aber auch gar nicht obwohl es mechanisch passt...
Und manchmal ist auch ganz banal ein Power-Pin falsch gesetzt oder 'nen Jumper nicht richtig gestellt und es ist Ruhe im Karton.
Defekte kann man aber auch nie grundsätzlich ausschließen - visuell ist das von Außen eher schwer einzuschätzen.
Antwort von Gore:
Es war ein Gigabyte GA-X79-UD3 Mainboard. Sockel 2011. Darauf waren ein i7-4930K (Ivy Bridge E) und 32 GB RAM (4 x 8 GB) mit 1600 MHz.
Alle Komponenten haben vorher zusammen angeblich einwandfrei miteinander funktioniert.
Welches BIOS drauf war, weiß ich nicht, weil die Teile ja nicht liefen.
Antwort von MK:
Wenn sich gar nichts tut liegt es nicht an den auf dem Board verbauten Komponenten oder dem BIOS... da würde zumindest mal der Lüfter anrucken oder die LEDs kurz aufleuchten.
Hast Du denn die 8-polige Zusatzstromversorgung oben am Board angeschlossen?
Antwort von rdcl:
Hat das Board keine Status LED oder Status Codes über Pieptöne? Normalerweise macht das Board beim einschalten einen System Check, und wenn etwas nicht stimmt, sieht bzw. hört man was es ist an den Status Codes.
Antwort von Gore:
MK hat geschrieben: Hast Du denn die 8-polige Zusatzstromversorgung oben am Board angeschlossen?
Ja, habe ich.
rdcl hat geschrieben:
Hat das Board keine Status LED oder Status Codes über Pieptöne? Normalerweise macht das Board beim einschalten einen System Check, und wenn etwas nicht stimmt, sieht bzw. hört man was es ist an den Status Codes.
Das mit diesem piepsenden Mini-Lautsprecher habe ich natürlich ganz vergessen. Der war nicht mit angeschlossen. Werde ihn demnächst auch anschließen und auf die Pieptöne achten. Danke, dass Du mich daran erinnert hast. :-)
Antwort von Bluboy:
Mal dem Prozessor auf verbogene stacheln prüfen
die RAMs auch
oder kurz geagt Alles nochmal von Vorn
Antwort von Gore:
Bluboy hat geschrieben:
Mal dem Prozessor auf verbogene stacheln prüfen
die RAMs auch
oder kurz geagt Alles nochmal von Vorn
Auch bereits geschehen. Der Prozessor ist auf der Unterseite glatt. Die "Stacheln" sind auf dem 2011er Sockel. Die waren aber auch alle in der richtigen Form.
Antwort von Bluboy:
Ok
Wenn alls in Ordnung ist
einschalten und warten
das erste mal kann das schon dauern, weil ja vorher vermutlich ein anderer Prozessor drin war
Antwort von rdcl:
Bluboy hat geschrieben:
Ok
Wenn alls in Ordnung ist
einschalten und warten
das erste mal kann das schon dauern, weil ja vorher vermutlich ein anderer Prozessor drin war
Wenn der CPU Lüfter nicht dreht wirst du da seeeehr warten müssen. Egal ob es das erste Mal oder das tausendste Mal ist.
Das hat auch wirklich überhaupt garnichts damit zu tun, was da vorher für eine CPU drin war.
Antwort von roki100:
mach mal noch CMOS Reset vll. hilft das.
Antwort von Bluboy:
Vielleich ist auch nur die Batterie Alle und muß sich erst laden
also keine Panik
Antwort von roki100:
Wenn die Batterie leer ist, dann startet der PC trotzdem...
Wenn zuvor im Bios bestimmte einstellungen waren, die mit der neue Hardware nicht kombinieren, dann kann es zu solche Probleme kommen... daher einfach mal COMOS reset versuchen.
Mmh, die BIOS Batterie habe ich im Zuge meiner Tests auch bereits ausgewechselt. Brachte aber auch nichts.
Ob ich den Clear CMOS Jumper gesetzt habe, weiß ich nicht mehr. Daran kann ich mich jetzt nicht mehr erinnern. Aber danke natürlich für den Tipp! Ich werde es neben diesem kleinen Lautsprecher für die BIOS-Pieptöne mal testen.
Antwort von freezer:
Die Kabel mit den Jumpern vom Gehäuse sind korrekt gesteckt?
Und wie alt ist denn das Netzteil? Wenn es viel älter als der Sockel 11 ist, dann kommt es mit den niedrigen Lastzuständen neuerer CPUs nicht zurecht und startet nicht.
Kannst Du testweise von einem anderen Rechner ein neueres Netzteil anhängen?
Antwort von iasi:
Nur mal das Board mit CPU und minimalem Speicher testen.
Wenn der Lüfter nicht anläuft, dann mal mit den Speichern jonglieren.
Das Board/CPU/Speicher vor dem Einbau mal zu testen, wäre sinnvoll gewesen. Einfach Stromanschlüsse ran und die Start-Pins mal kurz überbrücken.
Antwort von MLJ:
@Gore
Auf die "Klassiker" der Fehler geachtet beim PC Selbstbau ?
-Netzteil eingeschaltet ?
-Stromleiste angeschaltet ?
-Stromversorgung vom Netzteil richtig am Mainboard angeschlossen ?
-Netzkabel überprüft ?
-Alle Karten stecken richtig in ihren Slots ?
-Sicherung im Netzteil geprüft ?
Das Netzteil hat normalerweise einen Lüfter, der sollte zumindest laufen auch wenn der PC nicht startet. Daher tippe ich auf diese klassischen Fehler beim Zusammenbau die man schnell übersieht wenn man fertig ist.
Cheers
Mickey
Antwort von Gore:
Danke, danke, danke für all eure Bemühungen! Es ist sehr nett von euch, wie ihr mir alle helfen wollt. Ich weiß es sehr zu schätzen! 👍
All die Dinge, die ihr erwähnt habt, habe ich bereits getestet. Heute habe ich auch wieder etwas getestet. Weder Power-LED noch BIOS-Pieper haben etwas von sich gegeben. Die Lüfter haben sich auch nicht gedreht. Selbst das (nun dritte) Netzteil blieb völlig inaktiv. Da hat sich gar nichts getan. Das Netzteil war dieses Mal ein neueres Corsair mit 800 Watt.
Egal, was ich ausprobiert habe: Da hat sich rein gar nichts bewegt, geleuchtet oder einen Ton von sich gegeben. Absolut tot.
Ich muss dazu sagen, dass es bei weitem nicht die ersten Komponenten sind, die ich verbaue, bzw. verbaut habe. Dieses Kit war nur zum Aufrüsten gedacht. Aber es ist offensichtlich defekt, obwohl man mir zuvor sagte, dass alles läuft.
Naja, ich konnte die Sachen zurückgeben und habe meine Kohle wiederbekommen. Außerdem habe ich ja sonst noch einen Rechner, der einwandfrei funktioniert. Es ist zwar schade, dass das Aufrüstkit nicht geht, aber es ist jetzt auch kein Weltuntergang. Es ist halt wie es ist.
Wenn ich mit meinem jetzigen PC in bestimmten Dingen die Leistungsgrenze erreichen werde, werde ich mir aktuelle und neue Hardware kaufen und gut ist. Bis dahin geht mein jetziger PC auch noch.
Aber ich danke euch auf jeden Fall für eure Hilfe! 🙂